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Damiana Mariani

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Auf Eroberungskurs

Leon Löwentraut

Bereits mit zwölf verkauft Leon Löwentraut sein erstes Gemälde. Das war vor elf Jahren und seither ist viel passiert: Der Düsseldorfer ist um die Welt geflogen, hat in Metropolen wie Venedig, Wien, Kopenhagen, St. Petersburg, Singapur, London und New York ausgestellt. Seine Gemälde erzielen fünfstellige Beträge. Er betreibt Charity in seinem Namen und wurde jüngst auf die Forbes Liste der dreissig einflussreichsten Menschen im deutschsprachigen Raum unter dreissig Jahren gesetzt. Das Interesse an Löwentraut ist gross, doch wo gejubelt, wird bekanntlich auch geschimpft. Wo Fans einen jungen Picasso erkennen, ein Künstlergenie sondergleichen, vermuten Skeptiker einen smarten Marketingstrategen. Letztlich, das ist das Schöne an der Kunst, kann jeder für sich entscheiden, was ein Löwentraut bei ihm bewirkt. «Kunst ist Leben», so Löwentraut. Er selbst denke darüber von morgens bis abends und auch in der Nacht nach. ADAM THE MAGAZINE traf den Künstler in Zürich zum Gespräch.

Herr Löwentraut, immer weniger junge Menschen interessieren sich für Kunst, Netflix und Instagram werden Museums- und Galeriebesuche vorgezogen. Wie stehen Sie als junger Künstler dazu?
So sehe ich das nicht. Zu meinen Ausstellungen kommen viele junge Leute. Ich würde sogar sagen, dass das Interesse für Kunst gerade bei Jüngeren steigt. Allein auf Instagram folgen mir über 220’000 User.

Wofür braucht es Ihrer Meinung nach Kunst?
Ich persönlich brauche sie wie die Luft zum Atmen. Kunst ist aber nicht nur ein Lebenselixier, sondern auch ein Spiegel der Gesellschaft. Sie bildet den Zeitgeist ab und ist ihm manchmal sogar ein paar Schritte voraus. Zudem kann Kunst auf Lösungen aufmerksam machen und zu Innovationen anregen.

Ist Kunst der Wahrheit verpflichtet?
Um es in den Worten Picassos zu sagen: «Wenn es nur eine einzige Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über dasselbe Thema malen.» Wer entscheidet, denn was wahr ist?

Sie als Künstler können es für sich entscheiden und dann widergeben?
Vielleicht. Nur ist meine Wahrheit vielleicht eine andere als die Ihre. In meiner Kunst verarbeite ich persönliche Erfahrungen mit Menschen, insofern drückt sie meine Wahrheit aus.

Was macht ein Bild in Ihren Augen besonders?
Wenn es einen tiefen Eindruck hinterlässt. Wie auch immer, es das anstellt, es muss im Kopf bleiben, plötzlich zwischen den Gedanken auftauchen und nicht mehr weggehen, dann ist es ein besonderes Bild.

Gibt es Bilder von Ihnen, die Ihnen nicht gefallen oder gar welche, für die Sie sich schämen?
Nein, jedes Bild, das mein Atelier verlässt, ist in meinen Augen gelungen. Wenn ein Bild von mir nicht gut ist, zerstöre ich es. Als Künstler ist es für mich wichtig, dass ich mir einerseits treu bleibe, mich andererseits aber auch weiterentwickle, darin liegt die grosse Herausforderung für mich.

Wann wissen Sie, dass ein Bild fertig ist?
Eigentlich ist es das nie ganz. Aber ein Künstler spürt, wann der Zeitpunkt gekommen ist, um es in die Welt hinauszuschicken. Manche meiner Bilder stehen sechs Monate oder länger in meinem Atelier und ich arbeite immer wieder daran. Bei anderen hingegen geht es schneller. Ich merke intuitiv, wann ich nichts mehr hinzufügen kann.

Man hat Ihnen vorgeworfen, mehr Marketinggenie als versierter Künstler zu sein. Was sagen Sie dazu?
Ich bin Künstler und sonst gar nichts. Das Interesse an meiner Kunst ist so gross, weil die Leute meine Kunst lieben.

Wann hat dieses Interesse angefangen?
Ich habe mein erstes Bild an eine Pizzeria in Kaarst verkauft. Da war ich zwölf. Ich wusste früh, dass ich Künstler werden möchte. Zum Beispiel habe ich in der Schule, in der grossen Pause, Galerien angerufen und mich so um Ausstellungen bemüht. Irgendwann sind dann die Medien auf mich aufmerksam geworden. Es hat sie beeindruckt, dass ich in so jungen Jahren bereits derart auf Kunst fokussiert war.

Sie haben einst gesagt, dass Ihre Gemälde mal so bekannt werden sollen wie die Picassos. Das stiess manchem Journalisten sauer auf. Plötzlich war von Arroganz die Rede. Ist es Arroganz oder ist es unverblümter Optimismus?
Vor allem ist es der Wille, immer besser zu werden. Und die Freude, beim Malen viel zu experimentieren und immer wieder neue Ideen zu entwickeln. Kunst kennt keine Grenzen, hat keinen Horizont – alles ist möglich!

Woody Allen wurde aus der Filmschule geworfen, Sie wurden durch die Kunstakademie als Schüler abgelehnt. Was dachten Sie damals, hat Sie das geschmerzt?
Natürlich hat mich das geschmerzt. Heute aber denke ich, dass es letztlich besser für mich war. So konnte ich mich frei entwickeln. Die Akademie hätte mich vermutlich zu stark eingeschränkt.

Leon Löwentraut Kurzbiografie:

Der gebürtige Deutsche und sehr gefragte Künstler ist 23 Jahre alt und seine Werke konnten bereits in New York, London, Singapur, Kopenhagen sowie im Puschkin-Museum in St. Petersburg, im Palazzo Medici Riccardi in Florenz und in Zürich in der Galerie WOS bestaunt werden. Sein Stil hat eine expressive Wucht, ist abstrakt und sehr farbenfroh. Seine Ausstellungseröffnungen sind stets ein inszeniertes Ereignis. Löwentrauts Werke entstehen spontan und haben einen impulsiven Ausdruck. Bevorzugt malt er nachts, am Boden seines Ateliers bei lauter Musik. Dynamische und repetitive Ornamentstrukturen, gepaart mit abstrahiert-expressiven Menschen, Köpfen und Silhouetten gehören dabei zu dem bevorzugten Bildkanon des Düsseldorfer Künstlers. Damit offenbart Leon Löwentraut seinen Blick auf die Welt und damit einhergehende Geschehen. Seine Sujets sind vielseitig, beschäftigen sich mit Menschen und dem Zwischenmenschlichem. Berühmt ist seine Kampagne, die von Nachhaltigkeit geprägt ist, «#Art4Global Goals» sowie seine Kunstaktion «Global Gate» auf dem Frankfurter Flughafen. Weitere Stationen des «Global Gate Konzepts» werden Dallas, Singapur und Hongkong sein. Seine Werke verströmen unbändige Lebensfreude und Zuversicht, zwei Facetten, die den Nerv der Zeit treffen.

Glücksatt

Unsere aktuellen sechs Lieblingsrestaurants

Heute Abend nichts vor? Dann wissen wir was für Sie. Sie haben doch etwas vor? Kein Problem, das hier ist besser! Wir zeigen Ihnen unsere aktuellen Lieblingsrestaurants in Zürich und Umgebung.

Maison Manesse

Lust auf Lavendel-Mascarpone-Crème mit Heidelbeer-Eis? Davor gäbe es dann zum Beispiel Gnocchi mit Pilzen und Fichtensprossen oder Mangalica-Schweinekoteletts mit Kohl oder Kabeljau mit Jerusalem-Artischocken, Safran-birne, Pfifferlingen und Sesam – die Qual der Wahl. Der Kluge bestellt die Maison Experience bestehend aus sechs Gängen mit Alkoholbegleitung und kann das Michelin-gepriesene Restaurant Stunden später mit einem warmen Magen und der beruhigenden Gewissheit, auch nichts verpasst zu haben, wieder verlassen.

Maison Manesse
Hopfenstrasse 2, 8045 Zürich
info@maisonmanesse.ch
+41 44 462 01 01
www.maisonmanesse.ch
15 Gault-Millau-Punkte
1 Michelin-Stern

Bauernschänke

„Sharing ist caring“ lautet das Motto in der Bauernschänke im Niederdorf. Da gibt es: Schweinebauchgröstel mit
Shiso Rettich und Kopfsalat, Auberginen-Tatar mit Kräutersalat und Knäckebrot oder Schmorbraten-Ravioli mit
Salbeibutter und Parmesan und weitere herrliche Gerichte von Spitzenkoch Nenad Mlinarevic, die zum Teilen auf den Tisch kommen. Es könnte allerdings sein, dass Sie, einmal davon probiert habend, nicht mehr in der Laune sind zu teilen.

Restaurant Bauernschänke
Rindermarkt 24, 8001 Zürich
hunger@bauernschaenke.ch
+41 44 262 41 30
www.bauernschaenke.ch
15 Gault-Millau-Punkte

Huusbeiz

Zwischen Lochergut und Albisriederplatz an der Badenerstrasse befindet sich die Huusbeiz. Eine stilvolle und sehr gemütliche Quartierbeiz mit ehrlicher, guter Schweizer Küche. Vom 12. bis 14. November findet in der Huusbeiz eine Metzgete nach „Nose to Tail“-Philosophie statt. Serviert wird ein elegantes 5-Gang-Menü mit – so die Macher – ganz viel Schweinerei. Das Ganze beläuft sich auf 94 Franken, mit Weinbegleitung kommen noch 49 dazu.

Huusbeiz
Badenerstrasse 310, 8004 Zürich
+41 43 931 77 90
www.huusbeiz.ch

Gamper

Das Restaurant Gamper begrüsst seine Gäste mittwochs bis samstags. Reservieren kann man nicht, dafür spontan vorbeischauen. In der Regel findet sich nach kurzer Wartezeit (an der Weinbar) ein Platz, und das Warten hat sich im Gamper noch immer gelohnt. Die Gerichte von Marius Frehner sind saisonal und stark auf das Wesentliche reduziert wie überhaupt alles im Gamper. Eine Speisekarte gibt es nicht, serviert wird stattdessen ein sensationelles 5-Gang-Überraschungsmenü.

Gamper
Nietengasse 1, 8004 Zürich
+41 44 221 11 77
www.gamper-restaurant.ch
15 Gault-Millau-Punkte

Trube Zollikon

Die Trube in Zollikon, gleich neben einem kleinen Käseladen, besticht mit einer einladenden Atmosphäre und geschmackvoller Einrichtung. Tatsächlich fühlt man sich hier schon wohl, noch ehe man Platz genommen hat. Die Gourmetküche von Claudio Obrecht sorgt dann dafür, dass man auch möglichst lange sitzenbleiben möchte. Im Leben ist es so: Manchmal bekommt man, was man erwartet – oftmals nicht – und in seltenen Fällen kriegt man viel mehr. Dann bestellt man Ricotta-Gnocchi und denkt sich, das Restaurant besitzt 14 Gault- Millau-Punkte, das werden richtig gute Gnocchi sein, aber dann, ja dann sind es die besten, die man je gekostet hat.

Trube Zollikon
Alte Landstrasse 94, 8702 Zollikon
info@trubezollikon.ch
+41 44 390 11 60
www.trubezollikon.ch
14 Gault-Millau-Punkte

Fedt

Wer das Fedt (dänisch: cool) betritt, begreift sogleich: Hier sind die Macher mit Leidenschaft am Werk. Ausgerichtet ist das Konzept auf vegetarische und vegane Küche, die überrascht und begeistert. Die Churros auf Karamell beispielsweise sind schlicht ein Gedicht, stellen aber die übrigen Speisen keineswegs in den Schatten. Noch bis zum 18. Dezember ist das Pop-up geöffnet – und bleibt dann hoffentlich für immer. Und wenn es so ist, dass die Freude, die man anderen schenkt, ins eigene Herz zurückkehrt, dann muss Chefkoch und Innovator Alain Pinto ein sehr glücklicher Mann sein, denn seine Gerichte versprechen Freude pur.

Fedt
Brauerstrasse 37, 8004 Zürich
eat@fedt.ch
+41 44 888 88 08
www.fedt.ch

Photos Copyrights: Maison Manesse, Bauernschänke, Fedt, Bauernschänke, Depositphotos, Huusbeiz, Gamper, Trube Zollikon, Fest

Daniel Craig – Der beste Bond aller Zeiten

In „No Time to Die“ rettet Daniel Craig erneut die Welt. Es ist seine letzte Performance als James Bond – und hoffentlich erst der Anfang von unserem ADAM THE MAGAZINE CoverHelden.

Mit einem Budget von 250 Millionen US-Dollar ist „No Time to Die“ der bisher teuerste Bond-Streifen und Daniel Craigs letzter. 14 Jahre lang war der 52-Jährige der offizielle Geheimagent 007 – und für viele der beste überhaupt. Das war nicht abzusehen. Noch während der Dreharbeiten zu „Casino Royale“ 2006 gingen entrüstete Fans auf die Strasse und riefen zum Boykott auf. Sie verlangten eine neue, bessere Besetzung für ihren Agentenliebling. Craig, so das damalig verbreitete Urteil, sei zu hässlich für einen Bond. Sein Gesicht sei zu breit, der Mund zu dünn, die Nase zu knollig – und überhaupt sei er zu blond. Craig dagegen weigerte sich, sich die Haare schwarz zu färben und beschwichtigte die Skeptiker mit vorgetäuschter Ruhe, das Ergebnis abzuwarten und dann zu urteilen. „Ich hatte von Anfang an 110 Prozent gegeben“, so Craig, und dann wurden daraus eben 115.“ Der Entscheidung für den Part ging aufreibendes Hadern voraus: „Ich hatte Angst, mir meine Karriere zu versauen.“ Aber dann rang er sich durch, aus Angst, andernfalls eines Tages besoffen in einem Pub zu hängen und sich die quälendste aller Fragen stellen zu müssen: Was wäre wenn … und hätte ich doch bloss.

Daniel Craig mit seinen eisblauen Augen hat James Bond neu erfunden, ihm eine Seele gegeben. Zum ersten Mal in der Geschichte hat Bond eine Backstory Wound, ein Trauma, eine Vergangenheit, dieser Bond liebt, weint und stirbt fast. Das macht ihn greifbar und somit attraktiver als sämtliche seiner Vorgänger. Craigs Bond ist gebrochen und dennoch stärker als jeder Bond vor ihm. Für die Rolle hat der Brite das Rauchen aufgegeben – ein Kampf! – und sich 20 Pfund Muskeln antrainiert. Erstmals zu bestaunen in „Casino Royale“, als er in knappen blauen Badeshorts aus dem Wasser steigt. Eine Gratwanderung, die vom Supercoolen geradezu ins Lächerliche abfallen hätte können, aber dann wäre Daniel Craig nicht Daniel Craig. Und dennoch kam er sich dabei wie ein Affe vor: „Schauspielerei ist dann am besten, wenn man sich nicht um Äusserlichkeiten kümmert – bei Bond aber geht das nicht.“

Daniel Craig wächst erst in Liverpool, später in Hoylake bei seiner Mutter und seinem Stiefvater in einem Künstler-Milieu auf. Bereits mit sechs Jahren interessiert er sich für die Schauspielerei. Sein Handwerk lernt er an der Guildhall School of Music & Drama in London. Er kellnert und hilft in Restaurantküchen aus, um über die Runden zu kommen. Seinen ersten kommerziellen Erfolg erzielt er 2004 in „Layer Cake“, in dem er einen Drogendealer mimt. Ein Jahr darauf spielt er in Steven Spielbergs fünffach Oscar-nominierte Werk „Munich“ rund um das Münchner Olympia-Attentat in den Siebzigern. Es folgt „Casino Royale“. Als er die Zusage für die Rolle kriegt, sucht er sogleich eine Bar auf und lässt sich seinen ersten Martini mixen. 2008, zwei Jahre darauf, kommt der Nachfolger „Quantum of Solace“ von Marc Forster in die Kinos, der nicht an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen kann. Im selben Jahr ist Craig in „Defiance“ zu sehen, der unter Kritikern Unstimmigkeiten hervorruft. Beachtlich ist seine Darbietung in der amerikanischen Stieg-Larsson-Adaption „The Girl with the Dragon Tattoo“ als Enthüllungsjournalist Mikael Blomkvist an der Seite der ebenso wundervollen Rooney Mara als gerechtigkeitsuchender Hackerin, die hier die treibende Kraft ist und quasi den „Bond-Part“ innehat. Letztlich ist sie es, die dem Bösen das Genick bricht und all jenen, die ihr in der Zwischenzeit in die Quere kommen.

Für den aktuellen Bond fühlt sich der bereits leicht ergraute Craig eigentlich schon zu alt. Bei den Dreharbeiten musste er es ruhiger angehen, auch seiner Frau Rachel Weisz zuliebe, die das Bond-Set einen Boxring nennt. Zu oft schon hat er Blessuren davongetragen. Passenderweise ist Bond in „No Time to Die“ in den Ruhestand getreten und geniesst das süsse Nichtstun auf Jamaika, als ein alter Freund vom CIA ihn um Hilfe bittet. Ein entführter Wissenschaftler muss gerettet werden. Bond erweist ihm den Dienst. Es ist der bekannte „letzte Job“, der grösser und gefährlich ist als alles zuvor. Die Frage, wie die Geschichte um James Bond weitergehen soll, möchte Produzentin Barbara Broccoli nicht beantworten: «Es sei ihr ein Graus, sich darüber überhaupt Gedanken zu machen.» Allen ist klar, Daniel Craig hat die Messlatte verdammt hochgelegt.

Kurz-Filmografie – ein Auszug:

„Im Glanz der Sonne“ (1992) von John G. Avildsen
„Elizabeth“ (1998) von Shekhar Kapur
„Lara Croft: Tomb Raider“ (2001) von Simon West
„Road to Perdition“ (2002) von Sam Mendes
„Layer Cake“ (2004) von Matthew Vaughn
„The Jacket“ (2005) von John Maybury
„Munich“ (2005) von Steven Spielberg
„James Bond 007: Casino Royale“ (2006) von Martin Campbell,* BAFTA Award-Nominierung
„The Golden Compass“ (2007) von Chris Weitz„James Bond 007: Quantum of Solace“ von Marc Forster
„Defiance“ (2008) von Edward Zwick

„Cowboys & Aliens“ (2011) von Jon Favreau
„The Girl with the Dragon Tattoo“ (2011) von David Fincher
„James Bond 007: Skyfall“ (2012) von Sam Mendes
„James Bond 007: Spectre“ (2015) von Sam Mendes
„Star Wars: The Force Awakens“ (2015) von J. J. Abrams
„Knives Out“ (2019) von Rian Johnson, *Golden-Globe-Nominierung
„James Bond 007: No Time to Die“ (2021) von Cary Joji Fukunaga

Photos Copyrights: UPI Media, DANJAQ, LLC AND MGM , FRANCO ORIGLIA, RUSH PHOTGRAPHY

Wiederauferstehung einer Legende

La Réserve Eden au Lac Zurich

Zu erwarten wäre ein Gefühl der Ruhe, des Angekommenseins, doch im La Réserve Eden au Lac Zurich ist das anders. Das 5-Sterne-Hotel im Philippe-Starck-Design versprüht Abenteuerlust und Entdeckerdrang. Und zu erkunden gibt es hinter den historischen Gemäuern in der Tat reichlich Spannendes.

An prominenter Lage, direkt am Ufer des Zürichsees erstrahlt das einstige Traditionshaus Eden au Lac in neuem Glanz. Und trägt einen neuen Namen: La Réserve. Stardesigner Philippe Starck hat dem 5-Sterne-Luxushotel ein neues Gesicht verliehen. Dabei ist die hübsche Fassade mit den Löwenköpfen und historischen Skulpturen gänzlich erhalten geblieben. Die grosse Verwandlung fand im Inneren statt. Dort stösst man auf rotes, gehobeltes Holz wie von Schiffsrümpfen, Ruder, die daliegen, als hätte man sie nach einer Regatta vergessen, eine Sammlung in Harz fixierter Schiffskiele, bronzene Fórcole und Rudgergabeln venezianischer Gondeln. Das gesamte Interieur ist einem eleganten Jachtclub nachempfunden und präsentiert sich aufregend mondän. Es fühlt sich an, als würde man zu einem Abenteuer eingeladen sein, bei dem man nicht weiss, wohin es führt, gewiss aber, dass man es erleben will.

Zur Verfügung stehen vierzig Zimmer und Suiten, die in acht Kategorien unterteilt sind. Die Zimmer in den oberen Etagen hat Starck wie Schiffskabinen von Seefahrern auf Landgang gestaltet. Nun, die stilvolle Luxusvariante davon. Für prächtige kulinarische Erlebnisse sorgen gleich zwei Restaurants. Vom Eden Kitchen & Bar erhoffen sich die Besitzer, dass es bald zum Zürcher «In Place» wird, eine lebendige Begegnungsstätte. In der offenen Küche zaubern Marco Ortolani und sein Team wahre Genussfreuden auf die Teller, Köstlichkeiten aus aller Welt und natürlich auch heimische Spezialitäten wie Züri-Gschnätzlets mit Rösti. Über den Glasaufzug gelangt man in das La Muña. Hier auf der sechsten Etage bietet sich ein 360-Grad-Panorama auf das historische Züricher Stadtzentrum, den See und die fernen Alpen. Auf den bepflanzten Rooftops kann man den rhythmischen Wellenschlägen lauschen und die frische Brise des Sees einatmen. Unter riesigen Markisen werden japanisch-peruanische Spezialitäen von Küchenchefin Miya Gunji serviert. Gewählt wird zwischen rohen (crudo) und warmen (caliente) Gerichten, wie etwa Thunfisch-Ceviche oder Rinder-Entrecôte an Trüffel-Teriyaki-Sauce. Im Inneren des Restaurants stehen bequeme Sofas aus hellem Leder auf persisch anmutenden Teppichen. Hie und da streift das Auge einen geheimnisvollen Gegenstand, der Reiselust versprüht. Das eigentliche Geheimnis steckt allerdings in der Zubereitung der sagenhaften Speisen und Cocktails. An die man sich, wie überhaupt an alles hier, lange erinnern wird.

La Réserve Eden au Lac Zurich, Utoquai 45, 8008 Zürich, +41 44 266 25 25, info@lareserve-zurich.com, www.lareserve-zurich.com

Photos Copyrights: La Réserve Eden au Lac Zurich

Herbstliches Lesevergnügen

Sechs Lieblingsbücher

Berührende, bereichernde Bücher sind Phantasie-Fahrzeuge, dabei spielt es gar nicht so sehr eine Rolle, wohin sie den Leser führen: in aufregender Weise geht es einmal um die Welt oder quer durchs Leben und bestenfalls immer auch ein wenig ins tiefste Innere unseres Selbst. Dies sind unsere sechs Lieblingsbücher der vergangenen Monate…

1. Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd

Ein Junge, einsam und mit Fragen im Kopf, trifft auf einen Maulwurf, der immerzu nach Kuchen giert, klein ist, aber furchtlos und Grosses bewirkt, auf einen Fuchs, der bedächtig still ist, weil ihm das Leben wehgetan hat, und auf ein Pferd mit Flügeln. Zusammen gehen sie durch die Wildnis und meistern den Sturm, der wie jeder Sturm früher oder später aufziehen muss. Geschrieben und illustriert wurde das Ganze von Charlie Mackesy, der sich mit diesem Werk einen Traum erfüllt hat. Es ist daraus ein Buch geworden, das es vermag jede noch so hartnäckige Sorgenwolke zu vernichten und einem stattdessen Tränen der Freude in die Augen treibt

List Hardcover, 128 Seiten
von Charlie Mackesy, www.ullstein-buchverlage.de

2. Draußen gehen

Gedanken sind Diebe. Aber nicht diese Gedanken. Diese Gedanken sind eins mit der Natur. Anstatt im geschlossenen Raum vor dem Bildschirm zu hocken und angestrengt Einfälle zu erzwingen, animiert Christian Sauer – Autor und Coach für Kreative – seine Leser, den Titel seines jüngsten Buchs zum Programm zu machen und eben: nach draussen zu gehen und dabei nicht nur zu guten Einfällen, sondern auch zu sich selbst zu finden. „Draussen gehen“ ist möglicherweise ein Buch, wie Sie es noch nicht gelesen haben, ein Grund mehr es sich anzuschaffen.

Leinenband, 176 Seiten
von Christian Sauer, www.typografie.de

3. Die Parade

Diese Geschichte spielt in einem vom Bürgerkrieg zerrissenen namenlosen Land und handelt von zwei namenlosen Bauarbeitern, über die der Leser nie viel erfahren wird. Ihr Auftrag: innert zwölf Tagen eine Strasse zu ebnen, auf der eine Parade stattfinden soll, und so den armen Süden mit dem reichen Norden zu verbinden. Während der eine Protagonist pedantisch darauf bedacht ist, den Job zu erledigen, um schnellstmöglich wieder nach Hause zu kommen, sucht der andere das Abenteuer und leichten Sex. Mit „Die Parade“ zeigt Dave Eggers einmal mehr, dass er einer der bedeutendsten Autoren unserer Zeit ist.

192 Seiten
von Dave Eggers, www.kiwi-verlag.de

4. Baedeker’s Handbuch für Schnellreisende

Wussten Sie, dass es einst üblich – oder zumindest empfohlen – war auf einer Ägypten-Reise sechzig Flaschen französischen Rotweins im Gepäck zu haben? Und Indien-Touristen nicht ohne eigenes Waschbecken reisen sollten? Oder dass abzuraten war, Kuhmilch in der Schweiz ohne Beimischung von Cognac zu trinken? Diese und reichlich weitere skurrile, hochamüsante Reiseerkenntnisse aus den historischen Baedeker Reiseführern sind nun in einem Werk zusammengefasst, dem: „Baedeker’s Handbuch für Schnellreisende“.

384 Seiten
von Christian Koch und Hasso Spode, www.mairdumont.com

5. Wir sind das Klima

Mit seinem Bestseller „Tiere essen“ hat der amerikanische Schriftsteller Jonathan Safran Foer weltweit für Furore gesorgt und unzählige Menschen zu Vegetarierin gemacht. Die Verwerflichkeit der Massentierhaltung ist nun auch zentrales Thema seines jüngsten Werks, in dem er sich dem Klimawandel widmet. Foer erinnert an die Kraft und Notwendigkeit gemeinsamen Handelns und führt anschaulich viele gelungene Beispiele an, die uns als Ansporn dienen sollen und leicht umzusetzen sind.

336 Seiten
von Jonathan Safran Foer,  www.kiwi-verlag.de

6. Ein Rundgang durch die Wunderkammer der deutschen Sprache

Lustgetöne, Zeugemutter, Meuchelpuffer – tatsächlich ist nichts Anrüchiges an diesen Fremdverdeutschungen des Poeten Philipp von Zesen, gemeint sind lediglich: Musik, Natur und Pistole. Auf diese und weitere Bizzaritäten stossen Sie in „Ein Rundgang durch die Wunderkammer der deutschen Sprache“ und merken dabei, die deutsche Sprache ist so vielfältig wie kaum eine andere. Dieses Buch schwelgt geradzu in ihrer Schönheit, Merkwürdigkeit und ihren wundersamen Hervorbringungen. Von Anagrammen und Palindromen über Bildgedichte des Barock bis zur Gegenwart. Eine kurzweilige Lektüre für deutschbegeisterte Wortakrobaten.

Hardcover, 320 Seiten
von Thomas Böhm und Carsten Pfeiffer, www.daskulturellegedaechtnis.de

Photos Copyrights: Ullstein Verlag, Verlag Hermann Schmidt, Amélie Cordier, DuMont Reiseverlag/Karl Baedeker Verlag, Verlag Kiepenheuer & Witsch, Verlag das kulturelle Gedächtnis

Schlaraffenland Bündnerland

Die Bündner Herrschaft ist das Burgund der Schweiz

Goldene Lärchen, blaue Bergseen, weisse Gipfel Beizen mit Salsiz und Capuns, und auserlesene Tropfen: In der Bündner Herrschaft entlang des Rheins, von Glänsch bis ins Malans, finden sich 42 Rebsorten. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich der Blauburgunder und der Pinot Noir. In jüngster Vergangenheit ging der Pinot-Noir-Weltmeistertitel gar sechsmal an die Bündner Herrschaft. Grund genug, sich das Ganze mal genauer anzusehen…

Weingut Donatsch

In Malans, dem südlichsten Dorf der Bündner Herrschaft mit den ältesten Rebbergen, keltert die Familie Donatsch seit fünf Generationen edle Tropfen, die aus den besten Restaurants längst nicht mehr wegzudenken sind. Bereits in den Siebzigern pflanzte Thomas Donatsch Chardonnay- und Weissburgunderreben, was ihm Ärger mit den Behörden eintrug. Heute kümmert sich sein Sohn Martin Donatsch, zweifacher Pinot-Noir-Weltmeister, um die erlesenen Tropfen, die in der hauseigenen Winzerstube Zum Ochsen genossen werden können. Dazu gibts Alpkäse, Salsiz und eine Bündner Gerstensuppe mit 19 Gault- Millau-Punkten.

www.donatsch.info

Weingut Gantenbein

Am Rande des Weindorfs Fläsch im Bündner Rheintal machen Martha und Daniel Gantenbein Wein, der sich weltweit verkauft. Eine Flasche kostet über 100 Franken. Und weil in kleinen Mengen produziert wird, sind sie meistens ausverkauft. Qualität ist wichtiger als Quantität und um die beste Qualität zu erreichen, dürfen keine Kompromisse gemacht werden. Der Pinot Noir beispielsweise wird nicht mehr filtriert oder gepumpt, sondern fliesst entlang der Schwerkraft. Ihm gehört der grösste Teil der Anlage, fünf Hektar, auf einer Hektare wird Chardonnay angebaut und auf zwanzig Aaren Riesling. Im modernen Festraum à table wird nur auf Anfrage gekocht, dann aber auf Mass und hohem Niveau.

www.gantenbeinwein.com

Giani Boner Weinkellerei

Im ehemaligen Klostergewölbe, gleich neben der Dorfkirche, keltert Giani Boner in dritter Generation Rot- und Weissweine und im Besonderen die Spezialität Completer. Die Rebstöcke dieser einheimischen Rebsorte sind über hundert Jahre alt. Goldgelb im Glas und opulent in der Nase offenbart der Completer ein wahres Aroma-Feuerwerk. Die Trinkreife liegt zwischen 5 und 25 Jahren.

www.gianiboner.ch

Alter Torkel – Huus vom Bündner Wii

Fine Dining kennt jeder, steht da auf der Webseite, in Jenins gibt es jetzt Fine Wineing. Hier im Alten Torkel, wo regelmässig Spitzenköche einkehren, bestimmt dann auch der Wein das Gericht und nicht umgekehrt. Auf der Speisekarte wählt der Gast erst die Geschmacksrichtung des Weins, dann was Chefkoch David Esser dazu empfiehlt. Dies könnte sein: ein leichter Rheinriesling zum Rinder-Carpaccio mit Trüffelcréme und Rucola. Danach ein geschmeidiger Completer zu Pilzravioli, ein Pinot Noir Unique zu Acquerello Safran-Risotto mit Jakobsmuscheln, Fenchel und Parmesan und zuletzt ein Sauvignon Noble zu Pfirsich und weisser Schoggi. Natürlich gibt es auch noch andere Möglichkeiten, das Leben zu geniessen, aber die werden diese schwer toppen.

www.alter-torkel.ch

Restaurant Schlüssel

In den Genuss herzhafter und zugleich leichter Sterneküche kommt man im Restaurant Schlüssel in Mels. Jahrzehntelang stand Kalbsbacken-König Seppi Kalberer im historischen Patrizierhaus am Herd, nun hat sein jüngster Sohn Roger Kalberer übernommen. Diniert wird in der Nidbergstube mit tannengrünen Holzkassettenwänden, geschmackvoll eingerichtet im Biedermeierstil. Serviert werden Spezialitäten aus der Karte oder 3- bis 7-Gang-Menüs, ausgezeichnet mit 17 Gault-Millau-Punkten und einem Michelin-Stern.

www.schluesselmels.ch

Restaurant Adler

Das Restaurant Adler liegt im Winzerdorf Fläsch, besitzt 15 
Gault -Millau-Punkte und wurde vom Guide Michelin zu den schönsten Adressen gewählt. Im Herbst gibt es einheimische Wildspezialitäten. Frisch von der Pirsch. Die Devise von Spitzenkoch Siggi Tschurtschenthaler: Man nehme 40 Prozent Genuss, gebe 30 Prozent Träume hinzu, würze mit 10 Prozent Übermut und schmecke es mit 30 Prozent Dankbarkeit ab. Das ergibt ein wunderbares Gericht – zubereitet mit 110 Prozent Lebensfreude und Leidenschaft.

www.adlerflaesch.ch

Photos Copyrights: Graubünden Ferien, Obrist und Partner Grafikerinnen & Grafiker, Weingut Donatsch, Weingut Gantenbein, Alter Torkel, Restaurant Adler, Graubünden Tourismus