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Lone Halvorsen

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Agape
Der Bad-Hersteller Agape zeigte im schönen Showroom Via Statuto 12 das Waschbecken «Massicci» von Maro Zito – ein Objekt, das mit Licht und Reflexion spielt und eine echte Materialinnovation darstellt.

ClassiCon
ClassiCon präsentierte auf dem Salone die neue Stuhlkollektion «Aristo» von Sebastian Herkner. Der aufwendig gepolsterte Fine Dining Chair und Armchair vereint Komfort mit präziser Formgebung und verweist mit seinem Stahlrohrgestell auf ikonische Entwürfe aus dem ClassiCon Portfolio.

Fantini
Die Armatur «Flora» von Vincent van Duysen verbindet industrielle Ästhetik mit zeitgemässer Sensibilität und zeichnet sich durch eine ganz eigene Klasse aus. Vor allem in der neuen Chrom-Oberfläche hat die Armatur eine besondere sinnliche Ausstrahlung.

Thonet
Als Puristin wurde sie international gefeiert und anlässlich der Milano Design Week 2025 präsentierte Thonet eine exklusive Zusammenarbeit mit der Modedesignerin Jill Sander. Für Thonet hat sie sich erstmals in die Welt des Möbeldesigns vorgewagt und die bekanntesten Stahlrohr-Klassiker aus den späten 1920er-Jahren im Rahmen der Signature -Kollektion «JS. THONET» neu interpretiert.

Foscarini
Foscarini setzt seinen Weg der Forschung und Innovation fort. Auf der Euroluce präsentierte das Unternehmen das bemerkenswerte Modell «Allumette» von Francesca Lanzavecchia – ein Entwurf, der sich mit dem klassischen Kronleuchter mit Armen auseinandersetzt und seine ästhetischen Parameter neu definiert.

Carl Hansen & Søn
Carl Hansen & Søn stellte in Mailand gleich zahlreiche Neuigkeiten vor. Darunter der Wandsekretär «Wall Desk» von dem dänischen Designer Anker Bak, dessen schlichte Ästhetik von der japanischen Kultur des minimalistischen Wohnens inspiriert ist.

Werner Aisslinger & moveinBASE
Werner Aisslinger stellt zusammen mit dem Start-up moveinBASE eine visionäre Generation von 2-in-1-Stühlen vor. Dank patentierter Technologie ermöglicht der hybride Stuhl eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten – ob durch die Sitzposition oder die Designkonfigurationen. Dank individualisierbarer Sitzschalen in vielerlei Versionen lässt sich das Design perfekt an jede Umgebung anpassen.

Kvadrat
Anlässlich des Salone del Mobile lud der dänische Textilverlag Kvadrat ein, in eine einzigartige Installation der renommierten Künstlerin Kapwani Kiwanga einzutauchen. Die Verbindung von Innovation und Kunst begleitet die Einführung von «Diade», einem Polsterstoff aus recyceltem Meeresplastik.

Photos Copyrights: © Carl Hansen & Søn, Fantini, ClassiCon, Agape, Kvadrat, Thonet GmbH, Photographer: Hartmut Nägele, moveinbase, Jens Bösenberg, Foscarini

Die grösste und preisträchtigste Möbelmes-
se der Welt, Salone del Mobile, hat erneut Mailand in das Epizentrum der Möbel- und Interior-Designbranche verwandelt. Anfang April 2025 präsentierte sich die 63. Edition mit einer beeindruckenden Bandbreite an Design -
Innovationen und kulturellen Höhepunkten.

Tram Salone del Mobile 2025 / Communication Project / Salone del Mobile 2025 © Dentsu Creative Italia

Wenn der Salone del Mobile stattfindet, 
verwandelt sich die Modemetropole in 
ein vibrierendes Design-Mekka mit Ausstellungen, Veranstaltungen und Events. Hier pilgern illustre Gäste und Fachpublikum aus aller Welt her, um die neuesten Trends zu erspüren und um eine 
spannende Zeit zu haben. Das Leitthema der diesjährigen Edition wurde 
mit der Kampagne «Thought for Humans» präsentiert, entwickelt von Dentsu Creative Italy. Sie betont die natürliche Harmonie zwischen dem menschlichen Körper und Materialien, die für zeitgenössisches Design, Handwerkskunst und Nachhaltigkeit stehen. «Unsere Stadt ist stolz darauf, mit dem Salone del Mobile die Fähigkeit zu teilen, die Herausforderungen der Gegenwart zu 
begreifen und sich zu verpflichten, Lösungen zu untersuchen, zu verwirklichen und zu entwickeln, die sich positiv auf die Zukunft des Sektors und das Leben der Gemeinschaft auswirken können. Aus diesem Grund sehe 
ich das für die 63. Ausgabe des Salone del Mobile gewählte Thema – den aufgeklärten Humanismus – als einen starken kreativen Anreiz für alle, die im Bereich Design arbeiten, und als eine interessante Gelegenheit zum Nachden-
ken über die aktuellen Ereignisse für die 
vielen EnthusiastInnen, TouristInnen 
und KäuferInnen, die an den Ausstellungen und Veranstaltungen teilnehmen 
werden», verkündet Giuseppe Sala, Bürgermeister von Mailand, vor der diesjährigen Ausstellung.

Design Kiosk Piazza della Scala / Project curated by DWA-Design Studio / Editorial selection by Corraini Edizioni © Salone del Mobile

Robert Wilson. Mother / Museo della Pietà Rondanini / Castello Sforzesco / Salone del Mobile 2025 © Luciano Romano

Kultur ist Zukunft
Der Salone del Mobile wurde von dem renommierten Künstler Robert Wilson eröffnet, der im Castello Sforzesco die beeindruckende Installation «Mother» 
präsentierte. Inspiriert von Michelangelos unvollendetem Meisterwerk, der Pietà Rondanini, erschuf Wilson ein immersives Erlebnis, das Licht, Klang und Raum kunstvoll miteinander verbindet. Die Installation wurde von Arvo Pärts «Stabat Mater» musikalisch untermalt und lud Besucher zu einer tiefgehenden Reflexion über Kunst und Spiritualität ein. Ein weiterer kultureller Glanzpunkt, der erlebt werden konnte, war «Villa Hèritage» von Pierre-Yves Rochon. Der französische Architekt hat eine Installation entworfen, die die Bedeutung von Zeit und Erfahrung in einer von der Tradition inspirierten, aber durch eine zeitgenössische Sensibilität neu interpretierten Vorstellung von Innenräumen bekräftigt. Die Besucher der Salone wurden zudem von «La dolce attesa» empfangen, das visionäre Auge des Oscars-Preisträgers Paolo Sorrentino. Begleitet von der Szenografin Margherita Palli und einem Soundtrack von Max Casacci zollte es einem universellen Gefühl Tribut: dem Warten, dem aufrichtigsten Moment des Lebens, der durch das Schlagen eines geheimnisvollen Herzens gekennzeichnet 
ist. Diese drei künstlerischen Projekte setzten eindrucksvolle Akzente – sie allein wären schon eine Reise wert gewesen. Das hochkarätige Kulturprogramm der Mailänder Designwoche hat deren Attraktivität mit diesen drei Installationen gewiss erhöht und für den Salone ist die Förderung von Kultur zugleich eine Investition in die Zukunft.

Die Bedeutung des Lichts
Ein besonderes Highlight des Salone del Mobile war die Euroluce-Biennale, die auf mehr als 32’000 Quadratmetern mit 
über 300 Marken aus 25 Ländern die Zukunft des Lichtdesigns ins Rampenlicht rückte. Unter dem Titel «Light for Life. Light for Spaces» wurden nicht nur technologische Innovationen, sondern auch stimmungsvolle und emotionale Licht-
konzepte präsentiert. Ergänzt wurde diese eindrucksvolle Ausstellung mit interdisziplinären Masterclasses, Round Tables und Workshops. Im Rahmen der «Euroluce-Biennale», fand zum ersten Mal das Euroluce International Lighting Forum statt. Es bot eine Plattform für Diskussionen über zentrale Themen des Lichtdesigns, darunter die Bedeutung Kultur des Lichts. «Licht gibt dem Raum seine Form. Ohne Licht existiert kein Raum. Albert Einstein sagte, Licht sei das Mass aller Dinge. Für mich ist es immer der Ausgangspunkt. Wenn ich eine Ausstellung aufbaue, beginne ich mit Licht. Denn Licht ist nicht nur ein technisches Element, es ist eine lebendige Präsenz, ein tatsächlicher Protagonist», so der Lichtzauberer Robert Wilson.

Paolo Sorrentino. La dolce attesa
Paolo Sorrentino Portrait © Michael Avedon

Design im Einklang mit der Natur
Auf der Messe liessen sich nicht nur wegweisende Neuheiten entdecken, sondern auch die innovativen Visionen junger Gestalterinnen im Rahmen der SaloneSatellite hautnah erleben. Diese einzigartige Plattform gewährt seit Jahren spannende Einblicke in die Zukunft des Designs. In diesem Jahr haben über 700 Designerinnen unter 35 Jahren sowie 20 internationale Designschulen ihre visionären Konzepte zum Thema «New Craftmanship: A New World» vorgestellt. Das Ziel war es, eine Brücke zwischen Tradition und zeitgenössischer Visionen zu schlagen – nicht als Kontrast, sondern als Suche nach einem harmonischen Gleichgewicht, das Design im Einklang mit der Natur fördert. «Ein weltweit einzigarti-
ges Kreativreservoir, dass uns jedes Jahr die Möglichkeit gibt, in einem Dialog der Generationen über die Zukunft zu diskutieren. Das ist eine riesige Chance: Der Salone ist industrielle Produktion, kreatives Kapital und Arbeitskapital, er ist Mailand, er ist eine Brücke, die uns in die Welt führt», so Maria Porro, die Präsidentin des Salone del Mobile.

Pierre-Yves Rochon. Villa Héritage Drawing Room (Red)
Salone del Mobile 2025 © PYR

Pierre-Yves Rochon. Villa Héritage Drawing Room (Red)
Salone del Mobile 2025 © PYR

Mit eleganten Linienführungen und rassiger Eleganz bereichert das renommierte italienische Designstudio «Pininfarina» beinahe seit 95 Jahren die Autowelt mit extravaganten Entwürfen.

Die Geschichte von Pininfarina begann 1930, als Gründer Battista «Pinin» Farina sich dem Design und den Details luxuriöser Sportwagen in limitierter Auflage widmete. Berühmt wurde die Turiner Karosserieschmiede vor allem durch ihre Arbeiten für Ferrari, doch insgesamt entwarf Pininfarina über 1.200 Fahrzeuge – vom Sport- bis zum Kleinwagen. ADAM sprach mit Chefdesigner Dave Amantea über die Herausforderungen des Designs und die wegweisende Entwicklung im Zeitalter der Elektromobilität.

ADAM: Sie wurden in den letzten Jahren mit zahlreichen Awards ausgezeichnet. Ich nehme an, es geht Ihnen gut?
Dave Amantea: Die Auszeichnungen sind eine grosse Ehre und bringen zugleich die Verantwortung mit sich, dem Namen Pininfarina gerecht zu werden.

Welche Bedeutung hat die Elektrifizierung für Automobili Pininfarina?
Das elektrische Zeitalter hat gerade erst begonnen und das Beste steht uns noch bevor. Die Elektrifizierung ermöglicht es uns, neue Designmassstäbe zu setzen und Pionierarbeit zu leisten. Der «Battista» ist das erste italienische Elektro-Hypercar, das zugelassen wurde, mit Hypermodernen Technologien und einer fesselnden Silhouette, welche zugleich das Erbe der Vergangenheit von Pininfarina würdigt. Dieses Auto ist bereits jetzt eine Ikone und daher sind die Erwartungen dementsprechend auch sehr hoch.

Kann man nach wenigen Jahren bereits von einer Ikone sprechen?
Ikonisch wird ein Auto nicht nur durch Design, sondern durch Leistung, Innovation und Exklusivität. Mit fast 2’000 PS und weltweit 
führender Technologie ist der Battista einzigartig – und auf nur 150 Exemplare limitiert.

Was würde der Gründervater Battista «Pinin» Farina wohl sagen, wenn er sein Namensauto sehen könnte?
Ich hoffe, er würde «WOW» sagen und ich denke, dass er mit Stolz auf uns und unser Design herabblickt. Er war ein Visionär und seine Vorhersage von 1959, dass Autos sich vom Verbrennungsmotor befreien würden, ist heute Realität.

Welche Bedeutung hat der Battista für das Unternehmen?
Als leistungsstärkstes jemals produziertes italienisches Auto ist er das erste Modell, das den Namen Automobili Pininfarina trägt. Der Battista steht sinnbildlich für unser Leitmotiv: «Dream Cars. Made Real».

Welche Vorteile bietet das Design eines 
Elektroautos gegenüber einem Verbrenner?
Die Architektur eines Elektroautos bie-
tet grössere Freiheiten, eine perfekte Silhouette zu gestalten und einen 
niedrigen Schwerpunkt. Unser Ziel ist es, Schönheit und technische Exzellenz zu vereinen. Im Jahr 2023 haben Automobili Pininfarina drei Autos vorgestellt!
Es war ein spektakuläres Jahr mit der Präsentation des Battista Edizione Nino Farina, der B95 Barchetta und dem Designkonzept «PURA Vision». Der Battista verbindet uns mit der Gegenwart, während PURA Vision die Zukunft definiert.

Was steckt hinter dem Konzept «PURA Vision»?
Es ist die Essenz von zeitlosem Design, inspiriert von ikonischen Pininfarina-Fahrzeugen der Vergangenheit. Unser Ziel war es, eine klare, elegante Formsprache zu schaffen, die zukünftige Modelle prägt.
Wie war die Resonanz auf den B95 bei der Monterey Car Week?
Fantastisch! Es war aufregend zu sehen, wie begeistert Publikum und Presse reagierten. Die mutige Präsentation war genau der richtige Schritt.

Woher kam die Inspiration für den B95?
Wir haben den Geist eines offenen Le Mans-Rennwagens der 60er-Jahre mit dem futuristischen Design moderner F1-Wagen vereint. Inspiriert wurde das Modell auch von Pininfarina-Klassikern wie dem Maserati Birdcage 75th, Ferrari Testarosssa Lamelles, Pininfarina Abarth Prototyp sowie Pura Vision und Battista.

Welche Herausforderungen gilt es zu 
bewältigen, um den Vorsprung gegenüber der Konkurrenz zu halten?
Wir müssen Risiken eingehen und Innovationen vorantreiben. Die Entwicklung eines elektrischen Hypercars mit fast 2’000 PS ist eine enorme Herausforderung, aber essenziell für unsere Zukunft.

Wird Automobili Pininfarina künftig 
andere Fahrzeugkategorien anvisieren?
Ja, aber Schritt für Schritt. Dennoch wollen wir unsere «Pininfarina-Seele» bewahren, und uns auf exklusiven Kleinserien konzentrieren.

Sie wurden von Bloomberg als eine von nur 50 Personen auf der Bloomberg Businessweek’s 2023 «Ones to Watch» Liste genannt. Ihre Gedanken dazu?
Es ist eine grosse Ehre und ein Beweis für die harte Arbeit meines Teams.

Wie erkennt man zukünftige Design-trends?
Mit Vision, Intuition und etwas Glück. Man muss die Welt aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und verstehen, wie Menschen in Zukunft leben wollen.

Welches Auto hat Sie in Ihrer Kindheit am meisten beeindruckt?
Ein Ferrari Testarossa, den ich als Kind bestaunen durfte. Es war «Liebe auf den ersten Blick»!

Ist Pininfarina der Grund, warum Sie Autodesigner wurden?
Ja, definitiv! Ich wurde in Turin geboren, besuchte die Pininfarina-Schule und arbeite nun als Chefdesigner für Automobili Pininfarina – es fühlt sich wie Schicksal an.

Und wenn Sie keine Autos designen würden?
Ich würde futuristische Fahrzeuge für 
Hollywood entwerfen – ohne technische Einschränkungen, einfach pure Kreativität.

Photos Copyrights: © Automobili Pininfarina

FRITZHANSEN,Series7 ©FritzHansen

Nach einer unfreiwilligen Pause fand jüngst die Interior-Design-Ausstellung «neue räume» zum 11. Mal wieder statt. Rund 100 Aussteller kamen in der alten ABB-Halle in Zürich Oerlikon zusammen, um Wohntrends, Produktneuheiten und Designobjekte zu präsentieren.

Die etablierte Design-Messe gilt über die Grenzen der Schweiz hinaus als wichtige Präsentationsfläche und bedeutsamer Treffpunkt für das «Who is Who» der Möbelszene sowie für Design-Liebhaber. Als zusätzlicher Glanzpunkt zu den innovativen Herstellern aus dem In- und Ausland mit deren Produktneuheiten zeigt die «neue räume» traditionell in verschiedenen Sonderschauen aktuelle und kommende Wohntrends. Nebst einem spannenden Veranstaltungsprogramm, interessanten Produktneuheiten sowie kulinarischen Entdeckungen kehrte die Designwelt wieder zurück auf die Bühne in Zürich. 

VIFIAN MÖBELWERKSTÄTTE AG, Das modulare Aufbewahrungssystem TriobyMiaKepenek,BlackEdition ©MiaKepenek

Bunt und radikal

Eine der diesjährigen Sonderschauen war die Ausstellung «Frauen im Design». Dort wurden bekannte Möbel und Objekte von Designerinnen, welche sich seit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts bis in die Gegenwart mit ihren Entwürfen einen Namen gemacht haben, präsentiert. Darüber hinaus hat der Verein «mobiglias – Handwerkskunst aus Graubünden» in einem Design-Wettbewerb Möbel und Objekte gesucht, die einen Bezug zu Graubünden haben und zudem handwerklich hergestellt wurden und vorzugsweise aus einheimischen Materialien bestehen. Die Mitglieder von «mobiglias» haben die Siegerarbeiten als Prototypen angefertigt und diese erstmals an der Sonderschau präsentiert. Wie erhofft – und erwartet – waren auch dieses Jahr die weltweit renommiertesten Möbelhersteller vertreten. Nach dem Credo «Wohnen ist da, wo wir uns wohl fühlen», begeisterte die (möglicherweise noch nicht weltweit) bekannte Schweizer Möbelwerkstätte «Vifian» aus Schwarzenburg mit dem stilvollen Garderobenmöbel «trio», das durch seine sensible Optik ebenso wie durch seine Vielseitigkeit besticht. Modular, mutig und multidimensional! Für poppige Aufmerksamkeit sorgten gewiss die beiden Marken «Gufram» und «Memphis Milano», die nun auch Teil von «Italian Radical Design» sind. Die neu ernannte Gruppe, wurde mit dem Ziel gegründet, italienische Designmarken zu stärken, welche sich durch einen unverwechselbaren und nonkonformistischen Ansatz auszeichnen. In der Schweiz stellten die beiden Labels nun erstmals gemeinsam bei «neue räume 22» aus und zwischen den vorwiegend farblich dezenteren Möbelobjekte auf der Ausstellung war die bunte Möbelwelt der Italiener unübersehbar. Fritz Hansen war erfreulicherweise auch dabei, diesmal mit einer Auswahl an kuscheligen Loungesesseln und natürlich dürfte Tom Dixon ebenfalls nicht fehlen, der dieses Jahr 20-jähriges Bestehen feiert sowie
Magis, Minotti, wb form, Skagerak, ClassiCon oder embru, um nur einige zu nennen.

OREA, Caminada © A. Herger

©ConstantinMeyer

Très chic in der Waschküche

Nebst Möbeln und Objekte gab es auch aus der Schweizer Textil- und Waschwelt Spannendes zu sehen. Etwa das Unternehmen Christian Fischbacher, das seit über 200 Jahren sinnliche und ästhetisch herausragende Heimtextilien herstellt. Zusammen mit der Architektin und Designerin Hadi Teherani wurde nun die gemeinsame «Contemporary Persia Collection» um zwei handgetuftete Teppichmodelle erweitert. Die Muster und Farben sind inspiriert von Designs aus dem Iran und kombinieren feinste Merinowolle mit schimmernder Seide und Bambus. Dass Wäschewaschen auch chic sein kann, bewies das Unternehmen Schulthess mit einem eleganten Waschturm, der sich nicht in der dunklen Wäschekammer verstecken muss. Und dass auch Kochen mit Design verbunden ist, belegte der spezielle Programmpunkt «Orea meets Caminada». Der mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnete Koch Andreas Caminada kreierte in Kooperation mit David Spielhofer die Kücheninsel «Orea AC». Orea plant Küchen als Herzensangelegenheit, die Küche soll inspirieren und zum Selbstkochen animieren. Moderiert von Anna Maier präsentierte Andreas Caminada das zeitlose Design mit seiner faszinierenden Materialisierung. 

CHRISTIAN FISCHBACHER, Contemporary Persia Moodboard © Jonas von der Hude

GUFRAM, Sofa Bocca Another green cactus © Gufram

GUFRAM, Magritta series © Gufram

CHRISTIAN FISCHBACHER, Contemporary Persia Collection, Teppich Afsun © Christian Fischbacher

Schwedische Spitzenleistung und der Ehrgeiz, die besten Betten auf der Welt zu bauen, stecken den Menschen bei „Hästens“ im Blut. Gekennzeichnet sind die sagenhaften Betten durch natürliche Materialien, altmodische Handwerkskunst und die unverkennbare DNA des Unternehmens, das „Blue Check“-Muster.

Die Welt verändert sich, doch die Hingabe zum Handwerk bleibt. So ist es seit der Gründung bei Hästens im Jahr 1852 und über Generationen hinweg perfektioniert das Unternehmen sein Handwerk im hauseigenen Atelier im schwedischen Köping. Die Betten sind nichts ohne das altbewährte Handwerk und das Handwerk ist nur so gut wie diejenigen, die es praktizieren. Schlafen ist die natürlichste Sache der Welt und dies ist auch der Grund, weshalb die Betten nur aus denselben natürlichen Materialien gefertigt werden wie zu Beginn, als die ersten Betten hergestellt wurden: Baumwolle, Leinen, Rosshaar und reine Wolle. Natürliche Materialien haben viele Vorteile für einen gesunden Schlaf – einschliesslich der Fähigkeit, den Körper zu unterstützen und zu entlasten, sodass das Blut gut zirkulieren kann. Zugleich lassen sie die Luft rund um den Körper zirkulieren, senken die Temperatur und helfen somit, schneller einzuschlafen und länger im tiefen Schlaf zu bleiben.

Ein Kunstwerk im Schlafzimmer
Ein Meisterwerk ist nicht das Ende, sondern ein Neubeginn, denn genau in dem Augenblick, in dem ein Bett fertiggestellt wird, beginnt bereits die Arbeit am nächsten. Bei Hästens geht es immer weiter und deshalb ist das Unternehmen auch offen für neue Denkansätze und Interpretationen führender Kreativer von heute. Was würde entstehen, wenn ein Architekt ein Bett gestaltet oder man würde Inspirationen aus der Welt der Haute Couture nehmen? Oder etwa einen Designer, der von verschiedenen Kulturen aller Welt inspiriert ist? Legendäre Entwürfe erreicht man nicht, indem man tatenlos herumsitzt, sondern durch kreative Zusammenarbeit.

Mit dem kanadischen Designer Ferris Rafauli ging die Bettenmanufaktur neue Wege und präsentierte ein Bett, das als eines der exklusivsten Betten der Welt gilt – das Grand Vividus. Rafauli, der für seine innovativen Projekte in Luxuswohnungen weltweit bekannt ist, wollte den Entwurf des bequemsten Betts der Welt verbessern, indem er es zu einem architektonischen Statement machte, das jedes Schlafzimmer in einen prächtigen und opulenten Raum verwandelt. Mit seinen feinsten Leder-, polierten Holz-, Nubuk- und Messingverzierungen sowie seinen eleganten architektonischen Linien präsentiert sich das Grand Vividus als Kunstwerk und majestätischer Mittelpunkt eines jeden Schlafzimmers.

In a world full of dreamers
«Er ist ein Meister des Ultraluxus. Es gibt niemanden, der die Traditionen, die wir bei Hästens haben, besser darstellt als Rafauli», erzählt Jan Ryde, CEO und Hästens Inhaber in fünfter Generation. Zum diesjährigen 170-jährigen Bestehen wurde die Zusammenarbeit mit Rafauli wiederholt fortgesetzt und ein neues Kapitel der Hästens Geschichte eingeleitet, das den «drēmǝr» gewidmet ist. Drēmǝr sind inspirierende Menschen, die mehr tun, als nur zu träumen und ein gewöhnliches Leben führen. Sie sind sich ihrer inneren Grösse bewusst und verwirklichen ihre kleinen und grossen Träume. Aus diesem Anlass wurde der drēmǝr am Tag des Jubiläums auf den Markt gebracht und soll zugleich sechs Generationen von Träumen, Leistungen, Exzellenz, Mission und Meisterschaft des Traditionsunternehmens verkörpern. Selbstverständlich wurde dieses Bett auch in sorgfältiger Handarbeit gefertigt und mit einem einzigartigen, von Ferris Rafauli entworfenen Webstoff bezogen – derselbe Stoff wie beim Grand Vividus. Rafaulis Grundsatz ist einfach und er besagt, «die Kreationen sollen zeitlos sein, aber unserer Zeit entsprechen. Meine Entwürfe umspielen und erwecken mit ihrer Opulenz und Extravaganz die Sinne, sind aber klassisch und formal».

Photos Copyrights: Hästens

Eingebettet zwischen Wiesen und Weinbergen, inmitten der Maremma befindet sich das Weingut Fattoria Le Pupille. Vor über 30 Jahren hat Elisabetta Geppetti das Weingut ihres Schwiegervaters Fredi übernommen und sich innerhalb kürzester Zeit in der Elite der italienischen Weine etabliert.

Liegt Ihnen der Wein im Blut oder wann wurde es Ihnen klar, dass Sie im Weinbaubetrieb einsteigen wollten?
Am Anfang war Wein nur eine Leidenschaft, denn damals studierte ich Kunstgeschichte an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Pisa. Als Fredi starb, wurde mir klar, dass Weinmachen meine Berufung war. Ich spürte sofort, dass ich dieser Leidenschaft nachgehen musste, die nicht nur meine, sondern auch seine war.

Was bedeutet für Sie Tradition?
Tradition ist für mich die Essenz eines Orts oder einer Gemeinschaft von Menschen in ständiger Entwicklung zu einer höheren Bewusstseinsebene. Es ist ungefähr dasselbe Konzept, das ich immer versuche, an meine Kinder weiterzugeben: man selbst zu bleiben und sich an eine sich ständig verändernde Welt anzupassen.

Tradition oder Innovation?
Auf jeden Fall beides. Meiner Meinung nach muss man immer die eigene Geschichte respektieren, sei es die persönliche oder die eines Territoriums und dabei eine kontinuierliche Verbesserung anstreben – im Einklang mit der Zeit, in der wir leben.

Was genau fasziniert Sie an Ihrem Beruf?
Auch nach vielen Jahren Erfahrung bin ich immer noch so ungeduldig und neugierig wie am ersten Tag. Was wird uns die Mutter Natur in diesem neuen Jahr bieten, wie wird der Jahrgang sein, wie viel Regen wird kommen und welche Winde werden wir haben. Wein zu machen, bedeutet nicht nur, das Land und die Weinberge zu bearbeiten, sondern auch zum Himmel zu schauen und manchmal ein Gebet zu sprechen.

Welche Rebsorten bauen Sie am häufigsten an und welche sind Ihre Lagen-Weinspezialitäten?
Unsere Weinberge liegen im Herzen der Appellation Morellino di Scansano, daher ist der Morellino di Scansano unser repräsentativster Wein. International bekannt wurden wir jedoch aufgrund von dem Klassiker Saffredi, einem Bordeaux-Blend, und dem Sangiovese-Cru Poggio Valente – zwei Crus aus dem Herzen der Maremma von einer Höhenlage zwischen 250 und 300 Metern.

Das Weingut Fattoria Le Pupille liegt in der wunderschönen toskanischen Maremma. Welche Auswirkungen haben die Umgebung, das Klima und die Natur auf Ihren Wein?
Das Mikroklima spielt eine sehr wichtige Rolle und wir haben besonderes Glück, denn fast alle unsere Weinberge liegen auf hügeligem Gelände, nicht weit vom Meer entfernt und in einer sehr sonnigen Lage. Ich hatte immer den Eindruck, dass die Sonne in der Maremma etwas heller scheint als anderswo.

Was macht Ihre Weine so besonders? Gibt es ein Geheimnis, welches Sie mit uns teilen können?
Herzlichen Dank, Ihre lobenden Worte freuen mich sehr. Ich glaube jedoch nicht, dass wir bei der Herstellung unserer Weine Geheimnisse einflechten. Schlussendlich sind die Weine der Spiegel dessen, was wir als Unternehmen und als Familie sind – und einer unserer wichtigsten Werte ist die Liebe zum Detail.

Wie wichtig ist biologischer Anbau?
Der ökologische Landbau ist für uns ein Aspekt, der uns sehr am Herzen liegt. Im Moment führen wir Tests auf 
einigen Parzellen durch und hoffen, dass wir in Zukunft alle unsere Weinberge auf Bio-Anbau umstellen können, auch wenn wir seit Jahren Landwirtschaft mit geringer Umweltbelastung betreiben und uns anderen Projekten angeschlossen haben, die vom Ministerium für ökologischen Übergang gefördert werden.

Auf welchen Ihrer Weine sind Sie besonders stolz?
Weine sind wie Kinder, ich liebe sie alle!

Welche Frage sollte man unbedingt einer Winzerin stellen?
„Welchen Wein würden Sie am Tag des Jüngsten Gerichts trinken?“
Als Antwort würden Sie vielleicht feststellen, dass es nicht unbedingt einer unserer Weine ist. Weinproduzenten sind wie Künst
ler: Um ihre Werke zu schaffen, brauchen sie ständig Inspiration.

Photos Copyrights: Fattoria Le Pupille