Männer sind im Sommer noch sexier als im Winter, wobei „sexier“ natürlich kein Verb ist. Aber um als Mann so richtig appetitlich zu wirken, braucht es eigentlich nicht viel: ein bisschen Haut, ein bisschen Geschmack und ja, einen Hauch Abenteuerlust. Das mal aus Frauensicht. Unglücklicherweise glauben viele Männer, dass Sex und Sommer vor allem mit den Komponenten „Grillwurst“ und „Schweinenackensteak in Barbecuesosse“ zu erreichen sind. Ich weiss, dass sind jetzt harte Worte. Aber Frauen finden Bratwurstfinger, die nach einem greifen, in etwa so anziehend wie die Vorstellung, eine Diskussion über den besten Grillanzünder zu führen. Der gemeine Griller neigt ausserdem dazu, Sossenreste im Mundwinkel zu bunkern und zu stark nach Knoblauchbutter zu riechen. Will sagen: eine Frau ins Bett zu grillen funktioniert nicht. Überhaupt ist die Einfachheit des Grillvorgangs („Hey, wohl noch nie was von einem Smoker gehört? Das ist total kompliziert!“ Ja, ja.) nichts, womit man Frauen beeindruckt. Packt stattdessen doch mal einen komplexen Picknickkorb voller Salate und appetitlicher Sandwiches ein und fahrt auf eine schöne Obstbaumwiese, auf der die Bienlein summen! Damit kann man punkten! Zumal es auch aufregender ist, sich auf einer abgelegenen Wiese hinzugeben als im heimischen Garten, wo ständig der furzende Nachbar von nebenan über den Zaun schaut. Dann kann man nämlich auch abends ein Feuerchen entzünden (natürlich nur da, wo es erlaubt ist) und vorher selbstständig das Holz zusammenklauben. DAS ist männlich. Ich mein’ ja nur …
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