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Call Me Adam

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Side Notes

Skorpione können 200 mal mehr RADIOAKTIVITÄT ertragen als Menschen.

Las Vegas verbraucht SO VIEL STROM wie das gesamte Land PERU!

Der Grönlandhai (auch Eishai genannt) ist das Wirbeltier mit der höchsten Lebenserwartung. Er kann schätzungsweise bis zu 400 Jahre alt werden. Im Tierreich wird dieses hohe Alter nur durch die Islandmuschel (über 500 Jahre alt) und der antarktische Riesenschwamm (ca. 10.000 Jahre alt) übertroffen.

„Der Yellofier ist einer meiner besten Freunde“

Seit rund vierzig Jahren stehen der akribische Studio-Perfektionist Boris Blank und der geniale Improvisations-Bohemien Dieter Meier für elektronische Soundlandschaften mit Charme und Charisma. Mit ADAM The Magazine sprachen die beiden Yello-Charaktere über die ersten Konzerte, den Kollaps des Kapitalismus und ihr knackiges Album „Point“.

Sie nennen Ihr aktuelles Album „Point“ – und nicht „Comma“. Machen Sie nach 41 Jahren einen Punkt hinter die Karriere von Yello?
Dieter Meier: Nein, für mich ist es The Point of Yello. Wie ein Scheinwerfer, fokussiert auf Yello.
Boris Blank: Oder The Point of no return. Wir sind an einem Punkt, wo wir nicht mehr zurückkönnen. Es geht immer weiter.

Wie sind Sie auf „Point“ gekommen?
Blank: Wir haben immer Dutzende von Ideen für einen Albumtitel. Die Wahl ist ein sehr schwieriger Prozess. Er darf nicht blöd klingen und muss Swing drin haben. Dieter hat mich aus Buenos Aires angerufen und gefragt: „Boris, hast du Zeit? Ich habe einen Titel für das Album: Point Yello“ (schnippt mit den Fingern). Und ich sagte: „That’s it. Der klingt.“ Es gibt Brennpunkte, Mittelpunkte und Treffpunkte – und nun gibt es auch den Yello-Punkt.

Ist diese Einigkeit typisch für Yello?
Meier: Wir diskutieren viel, sind aber keine Eigenbrödler, sondern erpicht, einen Konsens zu finden. In allem! Sonst könnte man das gar nicht machen, über vierzig Jahre lang.
Blank: Wenn es mal Reibereien gibt, nutzen wir unsere Erfahrungswerte, um sie frühzeitig abzufedern. Zum Schluss einigen wir uns immer auf etwas, das geil ist, an dem wir beide Freude haben. Das war zwar früher schon so, aber jetzt ist vielleicht etwas Altersmilde dazugekommen.

Ist die klare Aufgabenteilung bei Yello ein Vorteil?
Meier: Es geht nur so. Boris liebt es, jahrelang im Studio zu tüfteln und an fünfzig Klangbildern gleichzeitig zu malen. Ich habe sehr viele andere Sachen am Laufen und deswegen kein Problem damit, wenn ich mal dreieinhalb Jahre nichts von ihm höre. (schmunzelt)

Sind Sie nicht neugierig?
Meier: Schon, aber es ist ganz gefährlich, in einen laufenden Prozess reinzuhören und reinzureden, denn es könnte deinen Partner in seinem schöpferischen Akt verunsichern, bei dem er sich eh auf einem unbekannten Terrain vorantastet. Aus diesem Grund ist es für mich immer ein magischer Moment, wenn ich zugelassen werde. Speziell ist bei uns auch, dass ich in den letzten vier Jahren nur etwa 6 Wochen im Studio war und Boris vielleicht 220 … Das ist der kleine Unterschied.

„Point“ ist das erste Album, seitdem Yello Konzerte gegeben hat. Hat Sie diese Live-Erfahrung inspiriert?
Blank: Überhaupt nicht! Wie Dieter schon sagte, bei mir liegen Dutzende von Stücken halbfertig herum. Sie warten schon lange nur darauf, animiert oder reanimiert zu werden.

Sie sollen aber gesagt haben, dass Sie schon früher aufgetreten wären, wenn Sie gewusst hätten, wie viel Spass das macht?
Blank: Wir haben die Konzerte jetzt gegeben, weil wir dachten, man muss das machen, solange man jung ist. Yello ist eine junge Live-Band. Wir haben noch sehr viel vor. Vielleicht sogar eine richtige Tournee, bei der keine Instrumente mehr auf der Bühne stehen werden, wir aber ein audiovisuelles 360-Grad-Rundumerlebnis bieten. Viele haben eh gesagt, eigentlich müsst ihr gar nicht so viele Musiker auf der Bühne haben. Es reicht, wenn ihr dort steht. Ich wollte jedoch bei unserer Premiere keinen Fake wie bei den Pet Shop Boys, wo Chris Lowe mit seinem Laptop nur so tat, als würde er Musik machen. Die Leute sollten unsere Bläser erleben. Ich kann mir aber auch andere Konzepte vorstellen.

Das klingt sehr analytisch und kontrolliert. Welche Emotionen haben Sie erlebt?
Blank: Es hat sehr lange gedauert, bis Dieter einen Eremiten wie mich motivieren konnte, sich aus seiner Klause heraus auf eine Bühne zu wagen. Ich fürchtete, dass wir etwas vorgeben, was wir nicht sind. Beim ersten Konzert haben mir noch die Knie geschlottert, doch dann spürte ich, wie wohl sich Dieter auf der Bühne fühlt und wie die Leute uns mögen. Diese positive Energie hat mich extrem beeindruckt.
Meier: Wenn ich mit meiner Band Out of Chaos auf die Bühne gegangen bin, ist der Name Programm. Da habe ich viel mehr Freiheiten. Da kann ich einen Refrain zweimal singen und die Musiker darauf reagieren. Bei Yello ist alles auf die Zehntelsekunde ausgemessen. Du kannst nicht improvisieren, nichts ist spontan. Das hat auch seinen Reiz, aber ich hoffe, dass wir auf der nächsten Tournee spontaner werden können. Der Yellofier, diese wundervolle App, die Boris erfunden hat und selbst Laien ermöglicht, faszinierende Stücke zu komponieren, kann auch uns beflügeln.

Wie ist die fröhliche Single „Waba Duba“ entstanden?
Blank: Da war tatsächlich der Yellofier mit im Spiel. Er ist einer meiner besten Freunde. Ich habe ihn immer bei mir. Wenn ich mit dem Hund im Wald unterwegs bin, experimentiere ich mit den Vokalen und nehme das gleich auf. Ich kann da witzige Zufallsgeneratoren verwenden. Bei „Out Of Sight“ habe ich aufgenommen, wie meine Frau Patrizia in der Küche beim Kochen geschwärmt hat: „Che belle, belle, belle!“

Täusche ich mich oder gibt es in „Waba Duba“ ein „The Race“-Zitat?
Blank: Das höre ich nicht zum ersten Mal. Das Bariton-Saxophon ist einer der signifikantesten Sounds im Repertoire von Yello. Ich verwende ihn öfters, weil ich ihn unheimlich mag.

„Way Down“ klingt ungewohnt entspannt, swingend und funky zugleich …
Blank: Ja, dieser Electro-Reggae hat wirklich viele Einflüsse. Ich weiss auch nicht weshalb. Als ich Dieter die Demoversion schickte, meinte er, wir müssten nur noch seine Vocals aufnehmen, da meine Stimme allein zu dünn ist. Die Texte sind total dadaistisch.
Wie heisst es noch darin? „Bring that beef back home“?
Meier: Was singst du da? „Bring that beat back home!“ (sie amüsieren sich)

Das flirrende, hypnotische Gegenstück ist „Insane“. Eine Hymne auf die Verrücktheit?
(Beide äussern, dass sie nicht wissen, um welchen der zwölf Songs es sich dabei handelt)
Blank: Dieter weiss eben auch nicht immer, was er singt. Er hat eine schöne Formulierung dafür: „Die Inspiration fliegt mir zu, und wenn der Song aufgenommen ist, fliegt sie weiter.“

Wie wichtig sind die Sehnsucht nach grosser Liebe und heisser Erotik als Triebfeder Ihres musikalischen Schaffens?
Meier: Wo sehen Sie Erotik?

In „Hot Pan“ …
Blank: Aha.
Meier: Interessant. Das habe ich überhaupt nicht so gesehen.
Blank: Haben Sie einen Psychiater? (sie lachen)

Der Song hat einen pulsierenden Rhythmus und Sie singen von „hardcore“ und „shakin’ my body upside down“. Überbordet da wirklich meine Phantasie?
Blank: Überhaupt nicht. Manchmal schreiben Kritiker – ich weiss nicht, ob das Frauen sind – was für eine erotische Stimme Dieter hätte. Jemand schrieb gar, man würde schwanger, wenn man ihn hören würde.
Meier: Ist das wahr???

Haben Sie nie Musik gemacht, um Frauen zu gefallen?
Meier: Nein, nein, nein! Das war nie unser Impuls und wir hatten auch nie Groupies.

Dafür haben Sie beide so lange Beziehungen wie nur wenige Stars im Musikbusiness. Was ist Ihr „Geheimnis“?
Meier: Unsere Frauen haben ihre eigenen Ideen und erfüllen sie sich selbst. Selbstständigkeit muss gewährleistet sein. Wenn meine Frau und ich uns sehen, haben wir viel zu erzählen. Dieser Austausch ist sehr bereichernd.

Wollen Sie sich in Zukunft mehr Zeit nehmen, um Dinge mit Ihren Partnerinnen gemeinsam zu tun?
Meier: Ich nicht. Ich entwickle Sachen mit anderen Leuten, aber ich habe unendlich viel Zeit. Was ich mache, landwirtschaftlich oder önologisch, ist für mich ein Vergnügen. Daher habe ich keinen Stress. Und meine Frau hat die Verantwortung für ihre Firma enSoie unseren drei Töchtern übergeben und sich fast ganz ins Privatleben zurückgezogen.

Wagen Sie als musikalische Visionäre auch eine Prognose, an welchem „Point“ von Corona wir stehen und wohin uns die Entwicklung noch führen wird?
Meier: Ich bin davon überzeugt, dass sich die Welt – wenn das Problem medizinisch gelöst ist, und das scheint kein Hexenwerk zu sein – wieder wie vorher drehen wird. Und das wäre nicht nur gut. Der kapitalistische Irrsinn wird weitergehen.
Blank: Das hoffe ich nicht!
Meier: Ich auch nicht, aber der einzige Zweck des Systems ist die Rentabilität des Kapitals. Die Verbrennung von Öl und Kohle hat schlimme Folgen, die Verschmutzung der Meere und der rücksichtslose Umgang mit Tieren. Hinzu kommen die Milliarden-Schulden, welche die Staaten angehäuft haben. Da steht uns ein totaler Kollaps bevor. Das System wird sich aber erst ändern, wenn wir keine Luft mehr bekommen.

Yello wurde 1979 vom avantgardistischen Sprachkünstler Dieter Meier (Gesang) und den Techno-Pionieren Boris Blank und Carlos Péron (Synthesizer) gegründet. Mit der Single „Bostich“ hatten die Zürcher sogar in New York einen Club-Hit. Als Duo starteten sie ihre erfolgreichste Zeit mit dem vierten Album „Stella“ sowie den Auskoppelungen „Desire“ und „Vicious Games“. Ende der Achtzigerjahre folgten ihre Gänsehaut-Ballade „The Rhythm Divine“ mit Gastsängerin Shirley Bassey und das ikonographische „The Race“. Da Soundtüftler Blank lange bezweifelte, dass sich seine Musik live adäquat reproduzieren lässt, gibt Yello erst seit 2016 Konzerte. Das aktuelle Album „Point“ trägt die unverwechselbare Handschrift der beiden Technolegenden. Die Songs sind unkonventionell und der Sound ist brillant.

Photos Copyrights: Universal Music

Side Notes

BIS ZU 75 METER TUNNEL kann ein Maulwurf in einer Nacht graben.

Fidel Castro hat 10 amerikanische Präsidenten erlebt!

Christoph Kolumbus beschrieb Meerjungfrauen als fettleibig und hässlich. Historiker vermuten, dass er damit die zu dieser Zeit in Europa unbekannte Seekuh meinte.

Die Fingerabdrücke von KOALABÄREN sind nur unter dem Mikroskop von menschlichen FINGERABDRÜCKEN zu unterscheiden!

MONA LISA hat keine Augenbrauen.

EINE PFERDESTÄRKE bezeichnet die Leistung, die benötigt wird, um in 1 Sekunde 1 kg 75 Zentimeter anzuheben. Ein durchschnittliches Pferd leistet ca. 24 PS.

FRAUENHERZEN schlagen schneller als MÄNNERHERZEN.

Goodbye my friend!

Tage des Abschieds

Tränen fliessen über meine Wangen, während ein herzzerreissender, allen Schmerz dieser Welt beinhaltender Schluchzer lähmend langsam meine Brust hochkriecht und ich ihn schliesslich qualvoll in die Welt hinauspresse. Aufdringlich klopft mein tausendfach gebrochenes Herz in meiner Brust, dabei war ich mir 1’000%ig sicher, dass es zu Stein geworden war.

Auch Wochen nach deiner Naturbestattung fragte ich mich, wie das Leben weitergehen soll. Lenny, wie konnte das nur passieren? Wo bist du jetzt?

Durch meinen Kopf rasen die herrlichsten Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit, testosteronschwangere Revierkämpfe, lange Nächte, Autorennen und prickelnde Frauengeschichten. Unsere Freundschaft war so besonders, voll gegenseitigem, bedingungslosem Vertrauen. Wir haben das Leben genossen, gegen uns kam niemand an. Wie oft haben wir meinem Dosenöffner Adam gezeigt, zu was ein richtiger Kater fähig ist. Wir haben in den Wind gelacht, eine tiefe Brise vom Lavendel inhaliert und uns Dreamies durch die Nase gezogen. Mit dir war das Leben so herrlich unkompliziert.

Und nun? Wie in Zeitlupe vergingen meine Tage. Adam bemühte sich redlich mich abzulenken, aber was hilft der Gedanke, dass du nun der hellste Stern am Himmel bist, wenn Tränen meinen Blick vernebeln und du mir so sehr fehlst?

Hin und wieder setzte ich mich an den Computer und wollte Trost in Portalen zur Trauerbewältigung suchen, doch allein das Geräusch des hochstartenden Computers brachte mich aus der Fassung. Schliesslich setzte ich mich wie in Trance an den Tisch und schrieb mir meinen Schmerz über deinen Verlust mit einer Füllfeder von der Seele. Als ich unsere Geschichte fertig aufgeschrieben hatte, band ich eine schwarze Satinschleife rundherum, legte mich auf das Sofa und fiel in einen tiefen, alles zudeckenden Dornröschenschlaf.

Als ich wieder aufwachte, mussten Tage vergangen sein, denn ich versuchte mich erst zu orientieren, hatte unerträglichen Mundgeruch und mein Magen knurrte gewaltig. So plünderte ich, wie in alten Zeiten, den Kühlschrank, nahm ein gediegenes Schaumbad und putzte mir die Beisserchen. Kaum zu glauben, aber ich fühlte mich besser. Nun wollte ich das Ding zu Ende bringen und meine Trauer rituell in einem gigantischen Feuer verbrennen. Erst dann würde ich mich endlich wieder mit neuem Fokus auf die Zukunft konzentrieren können. Ich würde unsere zu Papier gebrachten Geschichten zu einem Verlag senden und dieser würde mir den Bestseller aus den Händen reissen.

Dass es dann doch etwas anders kam, war der Tatsache geschuldet, dass ich in meinen Schilderungen meinen Dosenöffner nicht gerade gut wegkommen liess. Irgendwann als ich schlief, fand er wohl den Text und warf ihn schliesslich wutentbrannt von der Terrasse, über meinen Kopf, in das gigantische Lagerfeuer im Garten. Ich war fassungslos! Erneut entkam meiner Kehle ein herzzerreissender Schrei, doch diesmal war es Wut und diese liess ich kaltblütig an meinem Dosenöffner aus. Als er Tage später aus dem Krankenhaus nach Hause kam, hatte ich das Diktaphon bereits besprochen und er durfte sich mit seinem Adleraugensuchsystem daran machen, mein Buch in den Computer tippen.

Der Tod ist der Horizont unseres Lebens, aber der Horizont ist nur das Ende unserer Sicht. Ich hatte endlich die Kurve gekratzt, ich war fast wieder der Alte und mein Blick ging wieder nach vorne! Alter Kumpel, du bleibst unvergessen in meinem Herzen und den Bestseller widme ich dir, versprochen!

 

Illustration Copyrights: Manuela Dona

Pasquale Aleardi

Multitalent & Träumer
Der Zürcher singt in Clubs und am Broadway

Pasquale Aleardi (48) lebt seine Passion für Schauspielerei und Musik in vollen Zügen aus. Er verkörpert Kommissar Dupin in der gleichnamigen TV-Reihe, tourt mit der Band die Phonauten durch die Clubs und ist einer der Hauptdarsteller im ersten Cirque-du-soleil-Musical „Paramour“.

Multitalent Pasquale Aleardi ist in seiner Heimatstadt Zürich, weil er auf der Tournee mit seiner Band, den mit Funk, Soul und Pop gute Laune verbreitenden Phonauten, auch zwei Konzerte in der Schweiz geben wollte. Da dies von der Lungenentzündung eines Mitmusikers verhindert wurde, nutzen Ehefrau Petra Auer (35) und er mit ihren Söhnen Leonardo (3) und Armando (1) die Gelegenheit, um Verwandte und Freunde zu besuchen. Das Paar hat sich in der Wahlheimat Berlin gefunden, wohin sie und er wegen der Schauspielerei gezogen waren.

«An einer Geburtstagsparty hörte ich, wie eine Frau mit Bündner Akzent sprach, was sofort meine Aufmerksamkeit erregte, da ich sehr auf diesen Dialekt stehe», erinnert er sich. «Ihr Aussehen und ihre herzliche Ausstrahlung haben mich dann endgültig umgehauen.» Seitdem sie Eltern sind, tritt Auer schauspielerisch kürzer, was Aleardi ermöglicht, seine verschiedenen Talente weiterhin erfolgreich auszuleben und damit die Familie zu ernähren. Da sein Vater aus Italien und seine Mutter aus Griechenland stammten und er vor allem in Deutschland arbeitet, ist dabei wohl nur wenigen Zuschauern bewusst, dass es sich bei diesem Protagonisten um einen Schweizer handelt.

In den Handel und die Produktion von kulinarischen Spezialitäten der Emigrantenfamilie einzusteigen, zog Aleardi nie in Betracht. «Als Bub faszinierte mich, dass es Menschen gab, die sich klein machen und in Fernsehapparate hineinschlüpfen konnten», erzählt er, wie er sich für die Schauspielerei zu begeistern begann. «Und später wollte ich wie «Starsky & Hutch» den ganzen Tag im Polizeiauto herumfahren können!» Mit 11 begann er Klavier, später Schülertheater zu spielen und absolvierte schliesslich die Schauspielakademie Zürich.

Nachdem sich Aleardi seine Sporen an deutschen Theatern abverdient und in Kino- und TV-Produktionen neben Stars wie Til Schweiger, Heike Makatsch und Veronica Ferres gespielt und im Swissair-Drama «Grounding» Copilot war, bekam er vor allem ab dem Mehrteiler «Schicksalsjahre» (2011, mit Maria Furtwängler) tragende Rollen. Die auf Krimi-Bestsellern basierende Serie um den spleenigen Kommissar Dupin hat sich schon in über 40 Ländern verkauft und den Bretagne-Tourismus angekurbelt. Für den Anführer der Tunnelbauer in der Koproduktion «Gotthard» erhielt Aleardi den Schweizer Fernsehfilmpreis. Und in der hochkarätig besetzten Verfilmung des Udo-Jürgens-Musicals «Ich war noch niemals in New York» verkörpert er den schwulen Bordzauberer Costa.

Seinen Adelsschlag als Musical-Darsteller bekam Aleardi schon 2015, als er nach einer Saison «Chicago» in Stuttgart auch noch berufen wurde, den Anwalt Billy Flynn auf Englisch am Broadway zu singen. Für ihn war damit klar: Mehr geht nicht. Doch es ergab sich etwas Anderes, das ihm emotional noch mehr bedeutet. «Als ich anfangs der Neunzigerjahre in Paris erstmals eine Show des Cirque Du Soleil live sah, weckte dies in mir den verrückten Traum, eines Tages darin mitzuwirken, obwohl ich überhaupt kein artistisches Talent habe», verrät Aleardi schmunzelnd. Tatsächlich wurde ihm Ende 2018 die Hauptrolle des Regisseurs AJ Golden in der ersten europäischen Cirque Du Soleil Musical-Produktion «Paramour» angeboten. «Musikalisch, tänzerisch und artistisch ist sie so spektakulär, dass ich im Frühling nochmals zwei Monate in Hamburg anhänge.»

Seine Familie, die ihn meistens begleitet, zieht mit ihm danach voraussichtlich zum nächsten Dupin-Dreh. Für sie ist das keine Hexerei mehr. «Wir sind sehr effizient geworden und nehmen nur noch das Nötigste mit», betont Aleardi stolz. Drei Koffer. Das ist befreiend!»

„Kommissar Dupin – Bretonisches Vermächtnis“ wurde im Juni 2020 in der ARD ausgestrahlt.

Pasquale Aleardi singt im Cirque-Du-Soleil-Musical „Paramour“ in der Neuen Flora in Hamburg.

Das Konzert mit den Phonauten im Casinotheater Winterthur wird am 15. Dezember nachgeholt.

Photos Copyrights: Anna Sophie Grünwald