Seit bald vierzig Jahren begeistert Johnny Depp seine Fans und die Frauen.

Johnny be good!

Johnny Depp – Einer wie keiner

Seit bald 40 Jahren begeistert Johnny Depp die Frauen. Sie sehen ihm alles nach, was sie an Männern eigentlich nicht mögen. Den Alkohol. Das Nuscheln. Die Silberzähne. Ja, auch die Durchbrüche in seinem Jackett. Warum? Weil Johnny Depp Johnny Depp ist.

„21 Jump Street“ bringt 1987 die Maschinerie zum Laufen. 82 Episoden ist Johnny Depp als Officer Tom Hanson mit von der Partie. Sein Abseilen zieht das Aus der Kultserie nach sich. Depp dagegen startet als Edward mit den Scherenhänden durch und wird für seine Darbietung des Ed Wood in Tim Burtons gleichnamigem,  oscarprämierten Meisterwerk bald als bester Newcomer gefeiert.

Im selben Jahr wagt er sich an die Darstellung des ewigen Frauenhelden Don Juan DeMarco. Eine Rolle wie geschaffen für dieses gedankenverlorene Gesicht. Don Juan, der hinreissende Herzensbrecher, verliebt sich und leidet. Seine Angebetete will ihn nicht. Die Performance gibt ihm Reichweite, Publicity, aber es ist genau diese Art von Rolle, von der sich Depp im Laufe seiner Karriere immer mehr distanzieren wird. Depp fühlt sich im Gewand des Aussenseiters wohler. Denn zu spielen, bedeutet Erfahrungen abzurufen, sonst, so Depp, sei es kein Spielen, sondern Lügen.

Von Haus aus entwurzelt, bricht Depp die Schule ab, um in Garage-Bands zu spielen. Er sattelt um, als ihm dies bei einem Besuch in Los Angeles Nicolas Cage nahelegt. Mit dem Erfolg kommt der Krach im Kopf, mit dem Krach die Drogen. Eine Weile lebt Johnny Depp ein verlorenes Rockstar-Dasein. Vanessa Paradis, einst Sinnbild der französischen Sinnlichkeit, bringt Ordnung in das Durcheinander. Sie schenkt ihm Kinder, gibt ihm ein Zuhause. Vor allem aber steckt sie selbst zurück und lässt den Mann an ihrer Seite weiterführen, was er mit am besten kann: Die Leinwand vor Entzücken zum Zittern zu bringen.

Johnny Depp zählt zu den vielseitigsten Schauspielern seit jeher. Er hat mit Kapitän Jack Sparrow aus der „Pirates of The Caribbean“-Reihe (seiner überhaupt liebsten Rolle) ein Manifest geschaffen und sich endgültig des „pretty boy“-Etiketts entledigt. Darüber hinaus beweist er, dass er in dem, was er tut, einer der Besten, wenn nicht der Hengst der Herde ist. Wie selbstverständlich torkelt er mit Make-up im Gesicht durch die Gegend, ohne dabei ins Stolpern zu geraten. Er mimt den eiskalten Serienkiller (Sweeney Todd) mit derselben Hingabe wie den misanthropisch-veranlagten Schokoladenfabrikbesitzer (Willy Wonka). Sein Mimen kratzt dabei am Lächerlichen, ist letztendlich aber grosse Kunst.

Depps Vorliebe für abstruse Rollen und seine Kühnheit, diese zu spielen, haben ihn zum Aussenseiter erkoren, der von Kritikern und dem Publikum gleichermassen Applaus erntet. Zum Aussenseiter aber auch, für den es immer Angebote geben wird. Johnny Depp ist kein austauschbares „meat puppet“. Er ist einer der letzten grossen Stars.

Am 3. Februar dieses Jahres heiratete der 52-Jährige seine einstige, wesentlich jüngere und äusserst attraktive Co-Darstellerin aus „The Rum Diary“ Amber Heard. Zugegeben, jeden anderen Mann in Hollywood hätte solch ein Image-Fauxpas ins Schwanken gebracht. Johnny Depp nicht. Warum? Weil Johnny Depp Johnny Depp ist.

Grund zur Vorfreude: Am 26. Mai 2016 kommt Johnny Depp mit „Alice Through the Looking Glass“ in die Deutschschweizer Kinos.