SOULSÄNGER SEVEN (38), DER IN DER SCHWEIZER MUSIKSZENE SEIT JAHREN EINE FESTE GRÖSSE IST, GELANG 2016 DURCH «SING MEINEN SONG – DAS TAUSCHKONZERT» UND
SEINE TOURNEE MIT DEN FANTASTISCHEN VIER AUCH IN DEUTSCHLAND DER DURCHBRUCH. DAS NEUE ALBUM «4COLORS» ÜBERTRIFFT SELBST HÖCHSTE ERWARTUNGEN.

Der Aargauer Jan Dettwyler alias Seven zeigte in seiner mittlerweile 15-jährigen Plattenkarriere schon früh, dass er sowohl bei den Alben wie bei den Konzerten mehr Wert auf Inhalt und Style legt als die meisten seiner musikalischen Mitbewerber. Er legt es nicht auf kurzfristigen Erfolg an, sondern auf Qualität und Selbstverwirklichung. Wie seiner Inspiration Prince geht es ihm weniger um die Hitsingle als das überzeugende Gesamtkunstwerk. Im Zeitalter, in dem legale und illegale Downloads einzelner Songs den klassischen Alben den Rang ablaufen, präsentiert er mit «4Colors» anstelle einer Mainstream-CD, die das eroberte Fernsehpublikum leichter bei der Stange halten würde, ein ambitioniertes Konzeptalbum.

Concert dates:
26.10. Zürich Volkshaus
03.11. Bern Bierhübeli
04.11. Baden Nordportal
www.sevenmusic.ch

«Die Krux war, dass ich Lust hatte, vier Alben zu machen, denn ich hatte vier Haufen verschiedene neue Songs auf meinem Tisch, aber ich wusste, dass ein solches Mammutwerk unmöglich ist und völlig bescheuert wäre», erinnert sich Seven. Plötzlich realisierte er: «Hey, das sind ja vier Stilrichtungen, vier Stimmungen, vier Farben. Also mache ich daraus eine aus vier EPs – wie man die kleinen Alben früher nannte – bestehende LP.» So ergaben sich aus seinem Problem Konzept und Titel. Zu jedem Teil komponierte er ein filmmusikalisches Intro, das er mit dem Arts Symphonic Orchestra in London einspielte.

«Blau ist Melancholie, Kälte, Electronica, Island, vielleicht ein Schuss Björk», beginnt der Musiker zu erzählen, wofür die Farben stehen, und assoziiert sich in einen Bilderrausch. «Gelb ist für mich Soul, Gemeinschaft, Spätsommer abends um halb sechs, die Sonne scheint quer hinein in die Stadt, dazu ein bisschen Neo-Soul, Badu und D’Angelo. Rot ist repetitiv, das Aphrodisiakum des 90er-R&B. Es ist ganz klar spät in der Nacht, mit einer Tanzfläche, und es darf geraucht werden! (lacht) Die letzten
vier Songs sind dann Purple und stehen im Zeichen des Funk. Eine Hommage an Prince, obwohl das leicht grössenwahnsinnig klingt. Daran habe ich jedoch –ganz ehrlich! – erst später gedacht.»

Mit Ex-Prince-Keyboarderin RAD hat Seven seit drei Jahren auch eine Musikerin in seiner Band, die ihr Veto eingelegt hätte, wenn sie nicht der Meinung gewesen wäre, dass sich das zu früh verstorbene Genie auf seiner Wolke über Nummern wie «Partytown» oder «1978» freuen würde. Die Gelegenheit, sie an Bord zu holen, ergab sich, als die Amerikanerin und ihr deutscher Ehemann nach Konstanz zogen, als ihr Kind eingeschult wurde. Er rief RAD an und lud sie zu einer Session in einen Proberaum in Zürich ein. «Wir spielten ein paar Songs, die beiden vertraut waren. Nach «I Can’t Make You Love Me» von Bonnie Raitt schauten wir uns an und sind seither auf der Bühne nicht mehr zu trennen. Es war musikalische Liebe auf den ersten Blick!»

Sevens Liebe zu seiner Ehefrau Zahra und seinem siebenjährigen Sohn hat unter dem Erfolg in Deutschland nicht gelitten. «Ich trete nun dreimal mehr auf als früher und komme nach den Konzerten abends meistens nicht mehr nach Hause, doch dafür widme ich drei Tage ganz der Familie, wenn ich fünf Tage unterwegs war», sagt der Sänger, der sich auf seinem Album auch Vergänglichkeit («Zeit», feat. Thomas D), Panzer («Die Menschen sind wir», feat. Kool Savas) und Schmerz («Thank You Pain») thematisiert. «Heutzutage sind wir immer im Modus: Wir sehen gut aus, sind glücklich, gesund, sportlich, verliebt, erfolgreich und ultrabeschäftigt», erläutert Seven. «Ich finde, wir sollten dem Schmerz einmal Danke sagen, denn er ist es, der uns dazu bringt, in unserem Leben etwas zu verändern, uns weiterzuentwickeln.»

 

 

 

 

Photos Copyrights: Sven Germann