Nachhaltigkeit im Futternapf

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie nachhaltig der Besitz einer Katze ist? Nein? Ich auch nicht. Es ist mir einfach Schnurz-piep-egal! Weil es für mich einfach nicht in Frage kommt, einer Katze in unserem gediegenen Männerhaushalt Zutritt zu gestatten.

Im Moment ist das Halten eines Haustieres ja grad zum Volkssport mutiert. Denkt denn keiner auch nur eine Sekunde an die Folgen? Jetzt sitzen Mama, Papa und Kind(er) schon im Homeoffice und mit Homeschooling in der Wohnung fest und dann holen sie sich auch noch ein haarendes, ständig fressendes und alles zerkratzendes Katzenvieh in ihr intimes Universum.

Ja, und wer bekommt das Tier nach einer Trennung? Wegen Haustieren sind schon Kriege ausgetragen worden, denn sobald die Liebe schwindet, stürzt sich jeder auf das Verbliebene, um sich am Partner zu rächen. Da kommt einem halbwegs intelligenten Kriegsherrn, ein so emotionales Beutestück wie eine Katze doch gerade recht. Wie ich sage, es wird nicht an die Folgen gedacht. Nur aus einer Laune heraus werden Haustiere gehortet. Die Menschheit leidet offensichtlich nicht nur unter der Corona-Pandemie, sondern auch an einer extrem ansteckenden Amnesie-Mutation.

Aber ich schweife ab.  Auch wenn die positive Ökobilanz einer Katze mich nie betreffen wird, hatte ich vor kurzem mit Adam, meinem Dosenöffner, eine hitzige Diskussion über Katzenfutter-Alutassen. Ich hasse diese Dinger. Dieses eklige Zeug würde ich meinem durchtrainierten Body nie zumuten, ich bleibe da lieber bei meinem frischen Lachs und dem gut gereiften Dry-Aged-Beef, aber auch ich habe schon einmal an so einer Dose gerochen und abgesehen vom erbärmlichen Gestank, kann eine Alutasse einfach nicht nachhaltig sein. Zero Waste ist doch angeblich der Trend der Saison und selbst dem Dummsten ist klar, dass Alutassen, Blechdosen, Katzenstreu, Nerzshampoo, Fellmäuse alles andere als Zero Waste sind. An das Monstrum Katzenklo will ich gar nicht denken – Igitt!!!

Und Kratzbäume? Ich kriege Krallenpest, wenn ich an die mehrere Quadratmeter verschlingenden Konstrukte aus Sisalschnur-umwickelten und mit Flauschteppich überzogenen Monstren denke, die in den Wohnzimmern errichtet werden, während die Katze im Bett, dem Wäschekorb oder im Amazon-Karton ihr Nickerchen hält und sich die Krallen am Wohnzimmersessel oder der Seidentapete schärft.

Nein, die Welt muss aufwachen und vor diesen sinnlosen Geld- und Ressourcenfressenden Monstern und der dazugehörenden Industrie geschützt werden!

Genau so dachte ich vor 2 Stunden noch, da kam Adam mit der kleinen Kitty auf dem Arm in unsere Tip-Top-gepflegte Upperclass-Villa. Kaum hatten die zarten Pfötchen des 12 Wochen alten, zuckersüssen Fellknäuels den Boden betreten, wirbelte sie wie ein Tsunami unseren gemächlichen Männerhaushalt durcheinander und brachte meine erstrittene Meinung über die Nachhaltigkeit von Katzen fulminant zum Einsturz. Nur ein Kater mit einem Herz aus Stein hätte solchen treuherzigen Augen widerstehen können? Nun mache ich grad Platz in den Schränken für eine Armada an Leckerlis, Katzenbabymilch und Spielzeug. Da fällt mir ein, ich muss den Tischler wegen des Kratzbaums anrufen!

Leute, vergesst nie – Nachhaltigkeit geht uns alle an!

Illustrationen Copyrights: Adam´s Tomcat, Manuela Dona

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