Author

Reinhold Hoenle

Browsing

„Ich habe ein kleines Autoritätsproblem“

Schauspieler Jürgen Vogel über seine Rollen als Kommissar und Familienvater sowie seine Erfahrungen im Berlin jenseits der Spree.

Was reizt Sie an der Kommissar-Figur, die Sie in der TV-Serie «Jenseits der Spree» spielen?
Die Grundidee war, einen Freitagabend-Krimi zu machen, der ein wenig anders erzählt. Robert Heffler ist ein alleinerziehender Vater, der ein guter Polizist zu sein versucht, was ihm aber nicht immer gelingt, da ihn die Konflikte ablenken, die er zu Hause mit seinen drei Töchtern hat.

Ihre vier eigenen und zwei adoptierten Kinder sind zwischen 4 und 35 Jahre alt. Da sind Sie wohl schon als Vater und Grossvater gefordert?
Wenn wir alle zusammen auf dem Spielplatz sind, gibt es manchmal lustige Momente, wenn mich meine Tochter «Papa, kannst du mich mal anschaukeln?» fragt und der Enkel bittet: «Opa, bitte komm zur Rutsche!»

Heffler hat eine heimliche Geliebte, seine Chefin. Haben Sie selbst schon Liebe am Arbeitsplatz erlebt?
Ich habe mich in den letzten vierzig Jahren sicher mal verknallt, aber ich war noch nie mit einer Schauspielerin längere Zeit zusammen. Bis ich meine jetzige Verlobte kennenlernte, hätte ich es mir gar nicht vorstellen können, weil man in diesem Beruf so viel unterwegs ist, dass ein Paar sich kaum noch sieht, wenn beide erfolgreich sind.

Wie haben sich Natalia Belitski und Sie kennengelernt?
Ich verkörperte 2016 im Zweiteiler «Familie!» einen Koch, der verheiratet ist und ein kleines Kind hat, und Natalia spielte meine Assistentin. Sie arbeiteten aber nicht nur zusammen, sondern hatten auch ein Verhältnis.

Werden Sie und Ihre Verlobte bald wieder einmal gemeinsam vor der Kamera sehen?
Ich würde sehr, sehr gerne mit ihr drehen. Möglicherweise werde ich dabei Regie führen. Ich bin jetzt 55 und möchte mich in nächster Zeit auch auf diese Weise einbringen. Eine Produktionsgesellschaft für Independent-Filme habe ich bereits 1996 mit Matthias Glasner gegründet.

Sie spielen auch in Werbefilmen. Der Sparkasse-Werbespot 2006 sah aus, als hätten Sie mal ausprobieren wollen, wie es sich anfühlt, James Bond zu spielen …
(Lacht) Es macht mir einfach Spass, in interessanten, lustigen Filmen Werbebotschaften auf originelle Art zu vermitteln. Wobei das Geld nicht allentscheidend ist. Ich muss schon hinter dem stehen können, was ich mache und was das für ein Unternehmen ist.

Sie lieben es, als Schauspieler aus Ihrer Komfortzone herauszugehen. Wo tun Sie es im richtigen Leben?
Als Vater oder im Kampfsport, den ich betreibe, wo du nichts bist als derjenige, der du bist, und deinen inneren Schweinehund jedes Mal neu überwinden musst. Richtig bequem mache ich es mir also auch privat nicht und bei der Arbeit ist das genauso. Aybi Era, welche Mavi spielt, mit der Robert ein Team bildet, und ich schreiben uns nach den Drehtagen abends oft noch Textnachrichten mit Änderungsvorschlägen und Dialogideen.

1986 sind Sie nach Berlin gezogen, weil man dort keinen Wehrdienst leisten musste. Was schreckte Sie daran am meisten ab?
Ich hatte in der Schauspielerei gerade Fuss gefasst und fürchtete, dass ich in Vergessenheit geraten könnte, wenn ich anderthalb Jahre zum Bund müsste. Ausserdem habe ich ein kleines Autoritätsproblem. Wenn man mir dort etwas befohlen hätte, dass ich gar nicht hätte nachvollziehen können, wäre ich vielleicht in den Bau gewandert.

Wie kam es, dass Sie in Berlin zwei Jahre in einer WG mit dem heutigen «Tatort»-Kommissar Richy Müller lebten?
Ich hatte ihn kurz zuvor bei einem Dreh kennengelernt. Obwohl er 13 Jahre ->
-> älter ist, verstanden uns auf Anhieb super. Er war auch ein grosses Vorbild. Sozialdramen wie «Die grosse Flatter», wo er die Hauptrolle spielte, hatten mich sehr beeindruckt.

Robert De Niro in «Taxi Driver» soll auch eine wichtige Inspiration gewesen sein. Mit ihm haben Sie aber keine WG gebildet oder?
Ne, leider nicht! (Lacht) Ich durfte ihm aber mal kurz die Hand schütteln, als er mir 2006 in New York an seinem Tribeca Film Festival den Schauspieler-Preis für «Der freie Wille» überreichte.

Köpenick liegt jenseits des schicken und weltstädtischen Berlins. Was macht diesen Kiez für «Jenseits der Spree» spannend?
Es ist eine Art von Stadtteil, die Berlin auch ausmachen, mit einer guten Mischung aus ganz normaler Arbeiterklasse und jungen Kreativen, welche die Lebensqualität schätzen und die bezahlbareren Mieten. Und er hat Motive, die noch nicht so oft zu sehen waren.

Bekannter wurde Köpenick in jüngster Zeit auch durch die Erfolge des FC Union. Sind Sie ein «Unioner»?
Sagen wir’s so: Ich finde den Verein wahnsinnig toll, echt sympathisch! Unser Regisseur, der ein Fan ist, hat uns auch mal zu einem der Club-Abende mitgenommen, an dem wir mit den Unionern einen Schnack über ihren Fussball und unsere Serie hatten.

Urs Fischer, der zum Trainer des Jahres gewählt wurde, stammt aus Zürich. Haben Sie einen Bezug zur Schweiz?
Ich habe schon verschiedentlich in der Schweiz gedreht, «Wachtmeister Zumbühl» mit Urs Odermatt und «Zornige Küsse» mit Judith Kennel. Rudolf Santschi ist ein ausgezeichneter Produzent. Das liegt aber schon länger zurück. Es wäre also an der Zeit, dass sich wieder etwas ergäbe. Vielleicht kann ich Einfluss darauf nehmen, wenn ich als Regisseur arbeite.

Der Schauspieler Jürgen Vogel wurde am 29. April 1968 in Hamburg geboren. Er schaffte den Durchbruch mit Sönke Wortmanns Komödie «Kleine Haie» (1992). Weitere Meilensteine sind «Das Leben ist eine Baustelle» (Deutscher Filmpreis 1997), «Der freie Wille» (Silberner Bär 2006), «Die Welle» (2008) und die Thrillerserie «Blochin» (2015). Vogel lebt mit seiner Verlobten Natalia Belitski und ihrer Tochter in Berlin-Charlottenburg. Er ist aktuell dienstags um 20.05 Uhr auf SRF 1 und freitags um 20.15 Uhr im ZDF in der 3. Staffel der Krimiserie «Jenseits der Spree» zu sehen.

Photos Copyrights: Stefan Klüter, ZDF/Oliver Feist

Ich singe wie ich küsse

Herbert Grönemeyer (66) hält der Welt auf seinem neuen Album «Das ist los» den Spiegel vor und versucht trotz aller Krisen Optimismus zu verbreiten.

Mit dem Eröffnungslied «Deine Hand» umreissen Sie die Tonalität Ihres neuen Albums – irgendwo zwischen Angst und Hoffnung. Wo liegt sie auf einer Skala zwischen 1 und 10?
Spontan würde ich sagen: Die Angst bei 4 und die Hoffnung bei 7.

Welche Reaktion halten Sie für angezeigt?
Ich glaube, dass die Zeit massiv drängt und ganz viele Menschen aus dem Schlaf gerissen werden müssen. Wir haben es uns in unserem Komfort lange sehr gut eingerichtet, aber nun ist die Situation so dramatisch, dass wir begreifen müssen, dass wir auf diese Art in vielerlei Hinsicht nicht mehr weitermachen können. So ist es nur legitim, Forderungen zu stellen und Veränderungen zu wollen.

Was gibt Ihnen Anlass, da optimistisch zu sein?
Wenn man all den Krisen in den letzten Jahren etwas Positives abgewinnen kann, dann ist es, dass sie uns so sensibilisiert und offenporig gemacht haben, dass uns gewisse Dinge mehr berühren als zuvor. Wir schaffen es nicht mehr so leicht, Themen schnell wieder zu verdrängen.

Woran denken Sie?
Die Situation im Iran, das eigentlich weit weg und doch sehr präsent ist. Jetzt, wo wir die Bilder aus dem Ukraine-Krieg täglich vor Augen haben, können wir uns auch viel besser vorstellen, wie grausam der Bürgerkrieg in Syrien war.

Ist die Klimakrise durch den Ukraine-Krieg und die Rohstoffknappheit nicht etwas in Vergessenheit geraten?
Nein, seltsamerweise nicht, obwohl es den Reflex gibt, dass man sich ja nicht ständig mit allem beschäftigen kann. Es stimmt: Zwischendurch braucht man mal eine Pause. Die Pandemie und die Inflation haben jedoch manche Dinge sichtbarer gemacht, etwa, dass in Deutschland 13 Millionen Menschen von Armut betroffen sind, also jede und jeder Sechste. Aus diesem Grund habe ich mit einigen Freunden eine Gruppe gegründet, die sich mit dem Thema beschäftigen will.

Wie ist der Titelsong «Das ist los» entstanden?
Mein Walisischer Produzent Alex Silva spricht noch immer relativ schlecht Deutsch, obwohl er schon seit zwanzig Jahren in Berlin lebt. Das liegt daran, dass er sehr charmant ist und die meisten Leute deswegen mit ihm Englisch sprechen. Wenn ich ihn anrufe und frage, was bei ihm los ist, sagt er immer: «Das ist, was ist los.» Ein Übersetzung der Redewendung «That’s what’s hapenning.» Er selbst hat sie aufgenommen, singt auch mit und steuerte noch diesen Gitarrensound bei. Daraus haben wir in einem Studio in Schweden diesen Song gebastelt, indem wir im Schnelldurchlauf irgendwelche Namen und Schlagworte runterknattern.

Wollen Sie dem Album mit dieser an «Da Da Da» anklingenden Nummer etwas Leichtigkeit verleihen?
Stimmt, das Lied erinnert an Trio und ist musikalisch eine Mischung aus Neuer Deutscher Welle und Rock’n’Roll sowie inhaltlich eine Persiflage auf den ganzen Informationswahn. Wie einst «Männer», bei dem ich trotzdem ernsthaft gefragt wurde, ob es sich bei diesem Song um das Psychogramm des Mannes handeln würde, ist «Das ist los» jedoch vor allem eine Spassveranstaltung

Was bedeutet Ihnen das Tanzen, das in mehreren Liedern vorkommt?
Für mich ist es eine Möglichkeit zu vergessen. Wenn man ein oder zwei Stunden tanzt – falls es die Kondition zulässt auch länger – hat man sogar in solchen Zeiten die Chance, den Kopf mal freizukriegen. Und da ich, wie jeder weiss, auch auf der Bühne ein grosser Tänzer bin, singe ich gerne drüber. Manchmal schleicht sich das Wort fast unbemerkt in einen Text, wie in «Baby, you wanna dance» bei «Herzhaft». Ich habe die Zeile schon im englischen «Bananen-Text» gesungen und keine passende Übersetzung gefunden. Das klang immer viereckig.

Hatten Sie beim Tanzen nie Hemmungen?
Nein, nie! Ich war in meiner Pubertät oft in Frankreich und habe dort auch in Kneipen gespielt. Dann brachten mir die Franzosen und Französinnen ihren Rock’n’Roll bei, den sie zweihändig und mit unglaublichen Verdrehungen, Unterzügen und Überwürfen tanzten. Wenn ich den in Deutschland an Partys vorgeführt habe, konnte ich die Leute enorm beeindrucken. Wobei man anfangs der Siebzigerjahre nicht nur jeden Samstag an eine Party ging, sondern bei mindestens zwei oder drei Partys vorbeischaute. Später ging ich eine Zeit lang nach den Konzerten – sehr zum Leidwesen meiner Bodyguards – an Technopartys und tanzte meinen Adrenalinspiegel runter.

Für Ihre tänzerischen Bewegungen auf der Bühne werden Sie manchmal belächelt …
Satiriker Wiglaf Droste und Bela B. von den Ärzten machten sich sogar in einem Lied über mich lustig: «Grönemeyer kann nicht tanzen». Sie hatten sich in den Achtzigerjahren bei einem Konzertbesuch gefragt, wer dieser Typ ist, der so ungewöhnlich tanzt, und dachten, ich würde mich tierisch über den Song aufregen, aber ich fand ihn witzig. Wir im Ruhrgebiet sind diesbezüglich schambefreit, da wir ganz allgemein und speziell wegen unserer komischen Sprache als nicht ganz dicht gelten!

Sie hatten auch mit Ihrem Gesangsstil nie ein Thema, oder?
Nein, ich bin auch da völlig hemmungslos, denn es ist mein persönlicher Ausdruck. Es ging mir immer extrem auf die Nerven, wenn Produzenten an meiner Art zu singen herumdoktern wollten, obwohl ich ihnen sagte, dass mein Vorbild Bob Dylan war, von dem man kein Wort versteht. Ich sagte mir: Ich singe, wie ich singe, und ich küsse, wie ich küsse. Da gibt es auch keine Jury.

«Genie» ist eine Aufforderung, gross zu träumen. Haben Sie das schon immer getan oder erst aus einer bestimmten Erfahrung heraus?
Ich habe schon früh gespürt, dass man in die Aktion kommen muss. Anerkennung bekam ich zum Beispiel, wenn ich beim Kaffeekränzchen meiner Mutter ein Lied sang und auf meiner Ukulele spielte.

Sie besingen die Frauen nicht nur als Geliebte, sondern auch als Heldinnen und Retterinnen. Sind sie die grösste Hoffnung, die der Menschheit bleibt?
Ihr Mut und ihre Energie sind momentan wahnsinnig gefragt, da der Kampf um die Gleichstellung und Gleichberechtigung noch lange nicht gewonnen ist. Mit ihrer weiblichen Intelligenz und Denkweise, aber auch ihrer Radikalität und Militanz, die man gerade im Iran sieht, wo die Frauen mit ihrer unglaublichen Courage und Tapferkeit trotz Todesdrohungen beeindrucken, könnte es ihnen gelingen, die Krisen dieser Welt in den Griff zu kriegen.

Wie kam es zu den eher ungewöhnlichen Liebes-liedern auf dieser Platte?
Die Zeile «Manchmal legt der Tau sich auf mich» in «Tau» beschreibt die Melancholie, wenn einem die grossen Glücksgefühle nicht geheuer sind, da sie fast zu schön sind, um von Dauer zu sein. «Tonne Blei» handelt von einer egoistischen und obsessiven Beziehung. «Urverlust» fasst den Schmerz in Worte, wenn man rückblickend erkennt, dass man in der Vergangenheit Fehler gemacht hat, nach denen dein Leben eine falsche Richtung nahm.

Nehmen Sie sich mit 66 zwischen den Plattenproduktionen und Tourneen öfter Auszeiten, etwa um Ferien in Ihrer Wohnung in Celerina zu machen?
Nein, ich könnte darüber dachdenken, vielleicht etwas kürzerzutreten, doch ich bin nun mal sehr rastlos und schaffe mir immer neue Aufgaben, weil ich sonst Angst habe, dass ich stillstehe. Früher habe ich neben Theater oder Musik auch noch Sport getrieben. Daran habe ich immer noch Freude, doch dann hatte ich in Celerina einen solchen Husten, dass ich keinen Ton mehr herausbrachte.

Vor einer Tournee hätten Sie aus Versicherungs-gründen wohl eh nicht Skilaufen dürfen …
Genau, deshalb und weil es ein gutes Konditionstraining ist, wollte ich eigentlich Langlauf machen. Wegen der
Erkältung konnte ich jedoch nur Spazieren gehen und die gute Luft geniessen.

Fotocredits: Victor Pattyn

Mario Botta

Der enthusiastische Macher!

Der Tessiner Stararchitekt Mario Botta (79) über seinen Neubau des ältesten Thermalbads der Schweiz, das Fortyseven in Baden, und die häufigen Kontroversen um seinen Baustil.

Als Sie 75 wurden, sagten Sie, ein grosses Fest würden Sie erst zu Ihrem 100. Geburtstag machen. Aber die Fertigstellung des Fortyseven haben Sie gefeiert?
Mario Botta: Ja, denn es ist für mich ein wichtiges Projekt – ein Projekt der Reife, nicht des Alters! (Lacht) Es ist wichtig, weil es nicht irgendein Gebäude ist, sondern die Naht, welche die historische Stadt und die Bedürfnisse der heutigen Gesellschaft auf der einen und die geografische Stadt mit den Thermalquellen, dem Fluss und dem Hügel von Ennetbaden auf der anderen Seite verbindet. Das ist die Errungenschaft. Nicht die Handschrift oder die Sprache des Gebäudes.

Haben Sie sich vor dem Entwurf des Projekts für ein paar Tage im Bäderquartier ein Hotelzimmer genommen, um sich in die Situation einzufühlen?
Natürlich, aber das Bild der neuen Therme hat sich nicht von einem Tag auf den anderen, sondern nach und nach herauskristallisiert. Es ist von weitem gekommen und hat Zeit gebraucht. Irgendwie bin ich auch froh, dass sich das Projekt so lange hingezogen hat. Weil ich so viele Sachen verstehen lernte, konnte sich daraus ein Geschenk an die Stadt entwickeln. Das passt, denn der Fluss, die Landschaft und das 47 Grad warme Wasser sind auch ein Geschenk der Erde.

Wie hat sich das Projekt im Lauf der 13 Jahre verändert?
Es war nie ein in sich geschlossener Kubus, sondern immer eine Hand, die in die Limmat greift und der Stadt dient. Die Therme sollte nicht im Mittelpunkt stehen. Nur die Materialien und Farben, die auf das warme, dampfende Wasser und die Umgebung Bezug nehmen, haben sich verändert und den Entwurf bereichert. Für mich als Architekten ist es sehr befriedigend, wenn eine Idee, eine Utopie, auf diese Art Realität wird.

Die finale Ausgestaltung hat nun Befürchtungen, die Therme könnte für diese Lage zu wuchtig wirken, welche angesichts des Rohbaus noch bestanden, weitgehend zerstreut.
Der Architekt hat’s nicht erfunden! (Lacht) Wir haben uns gesagt, wir machen etwas, das die Farben des Hügels, der Weinreben, der Bäume und des Wassers aufnimmt.

Welche Kriterien mussten die Materialien erfüllen?
Wir haben nicht nur getestet, wie beständig sie sind, wenn die Menschen die Thermen besuchen, sondern auch im Zusammenhang mit der Erosion und Korrosion durch das mineralhaltige Thermalwasser. Das war komplex. Der Stein stammt nun aus der Nähe von Verona, das Ahornholz aus Europa.

Ein Musiker hat mir gesagt, die Nacht, nachdem er der Plattenfirma ein neues Album abgeliefert hat, wäre für ihn die schwierigste, weil ihn beschäftigt, dass er nun nichts mehr daran verbessern kann. Verstehen Sie ihn?
Sicher, deshalb ändern auch wir immer irgendetwas bis im letzten Moment! (Lacht) Ich hatte meine Mitarbeiterin gebeten, im Innenbereich noch einige Möbelstücke eliminieren zu lassen, damit die Räume etwas luftiger wirken.

Sind Sie jemand, der mal ein Bad nimmt oder in die Sauna geht?
Normalerweise nicht, aber ich finde es schön, wenn andere es geniessen. Ich bekomme schon Atemnot, wenn ich bis zu den Knöcheln ins Wasser steige! (Lacht) Aber das ist nicht wichtig. Ich habe auch schon Banken entworfen, obwohl ich kein Banker bin, und Kirchen, obwohl ich kein Priester bin … Der Architekt muss den Bürger nur verstehen und richtig interpretieren.

Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen der modernen Architektur?
Die Frage lautet: Was braucht der Mensch und was schadet ihm? Was kann die Architektur in unserer Kultur leisten, um Lebensfreude zu schenken? Gerade in der Coronazeit, in der wir erkennen müssen, welche drastischen Folgen die klimatischen Veränderungen haben und dass es die Natur nicht für uns richten wird, wenn wir nicht endlich handeln.

Wie gross ist Ihr Ehrgeiz, Bauwerke zu schaffen, die Jahrhunderte überdauern?
Mit geht es darum, den Bedürfnissen der Menschen und des Orts gerecht zu werden. Ich will weder aufwärmen, was andere Architekten in der Vergangenheit gemacht haben noch die Zukunft vorwegnehmen.

Ist schon mal ein Bauwerk von Ihnen abgerissen worden?
Nein, so alt sind sie noch nicht, obwohl das Pfarrhaus in meinem Heimatdorf Genestrerio, in der Nähe von Mendrisio, das ich mit 18 entworfen habe, auch schon über 50 ist. Es hat jedoch dicke Mauern und ist auch sonst sehr solide gebaut. Es wird mich sicher überleben!

Ihre Bauwerke lösen oft kontroverse Diskussionen aus. Wollen Sie provozieren?
Nein, ich will nie provozieren – ich folge nur meiner Intuition. Zuerst wurde auch über das Fortyseven diskutiert, aber inzwischen darf ich vermutlich behaupten, dass 90 Prozent der Leute mit ihm zufrieden sind. Ich kriege jedenfalls viele Schreiben wie «Vielen Dank für das, was sie gemacht haben» oder «Der Fluss gehört endlich der Stadt».

Woher rühren die Meinungsverschiedenheiten, welche Ihre Entwürfe auslösen?
Architektur ist der Öffentlichkeit schwer zu verkaufen. Es ist nicht wie ein fertiges Bild, über das man urteilen kann. Wenn sie gebaut ist, will sie gelebt sein, am Tag und in der Nacht und in jeder Jahreszeit. Aber es stimmt schon, dass viele meiner Bauten, vor allem Kirchen, starke Reaktionen ausgelöst haben, aber nun stehen sie auf Plakaten und ziehen Touristen an! Es ist paradox: Was einst verteufelt wurde, wird nun verehrt.

Ein Projekt, über das nicht diskutiert wird, ist nicht interessant, oder?
Klar, über ein normales Gebäude hätte niemand gesprochen. Aber diese Thermen sind kein banales Bauwerk. Sie kommen von weit her und haben eine eigene Geschichte. Leider haben Politiker oft nicht den Mut, dem Erbe und der Kultur Rechnung zu tragen. Sie meiden das Risiko. Sie nehmen in Kauf, dass die Städte immer verwechselbarer und hässlicher werden.

Es werden immer mehr Hochhäuser gebaut, weil Bauland knapp und teuer ist. Eine gute Idee?
Nein, verdichtetes Bauen ist zwar notwendig, aber ich denke, dass extreme Vertikalbauten dem Menschen Gewalt antun. Weshalb soll ich in einem Büro in der 200. Etage arbeiten, wenn ich mit meinem Notebook auch im Garten sitzen könnte?

Dann ist das Homeoffice die Lösung für das Platzproblem?
Das Wohnen sollte mit Erholung einhergehen. Wenn ich müde bin, will ich nach Hause gehen, weil das ein Ort der Liebe, der Familie, der Gemeinschaft und des Zusammentreffens von Jung und Alt ist – und nicht der Arbeit. Die Pandemie war eine vorübergehende Erscheinung, die uns gezwungen hat, die persönlichen Kontakte stark einzuschränken. Die technische, virtuelle Beziehung sollte jedoch nur ein Werkzeug, nicht das Ziel sein.

Ihre drei erwachsenen Kinder arbeiten alle in Ihrem Architekturbüro. Weshalb sind Sie nicht mehr sicher, ob es gut war, dass sie ebenfalls Architektur studiert haben?
Für mich ist es gut, aber für meine Tochter und meine beiden Söhne? An Leidenschaft fehlt es ihnen nicht, um Grossprojekte verwirklichen zu können, braucht es jedoch potente Investoren.

Sind auch Ideen Ihrer Kinder ins Fortyseven eingeflossen?
Nicht direkt, wir diskutieren zwar immer untereinander, doch wir entschieden vor allem im Austausch mit der Projektleitung, während der Umsetzung noch Änderungen und Korrekturen an meinen ursprünglichen Plänen vorzunehmen. Architektur ist immer eine Kollektivarbeit.

Die Accademia di Architettura in Mendrisio, die Sie initiiert und mitgeprägt haben, ist im vergangenen Jahr 25 Jahre alt geworden. Werden dort andere Werte vermittelt als an der ETH oder EPFL.
Ja, ich glaube schon, dass wir einen anderen Ansatz haben. Ein angehender Architekt benötigt heute mehr Bildung in den Geisteswissenschaften als in der Technik. Die Universität muss Ideen liefern und ein kritisches Bewusstsein fördern. So holt sie sich auch Dozenten, die keine Architekten sind: Philosophen, Ökonomen, Historiker und Neurologen. Bei den anderen Schulen überwiegt eher der technologische Ansatz, der natürlich auch wichtig ist.

Wie finden Sie den Namen «Fortyseven» für eine Therme in der Deutschschweiz, in der schon die alten Römer badeten?
Ich finde ihn schön. Klar, er ist Englisch, aber die Zahl ist magisch, denn sie benennt nicht das Bad, sondern die Temperatur des Wassers, das aus der Erde kommt.

Mario Botta wurde am 1. April 1943 in Mendrisio geboren. Nach seiner Lehre als Hochbauzeichner studierte er in Venedig Architektur und arbeitete daneben für Le Corbusier am lokalen Krankenhausneubau. Der Tessiner machte sich 1969 selbstständig und entwickelte seinen unverwechselbaren Stil, eine Mischung aus schlichten, runden und eckigen geometrischen Formen sowie massiven Baukörpern und Materialien. Zu seinen bekanntesten Bauwerken in der Schweiz zählen die Kirchen in Mogno und auf dem Monte Tamaro, die Banca del Gottardo in Lugano sowie UBS und Tinguely Museum in Basel oder das Centre Dürrenmatt in Neuchâtel. Neben der Wellness-Therme Fortyseven wurde im vergangenen Jahr auch die von Botta entworfene Eishockeyarena des HC Ambri-Piotta eröffnet.

Photos Copyrights: Enrico Cano, Mario Krupik, Pino Musi, Joel Lassiter

Ludovico Einaudi

Ein Interview mit dem italienischen Komponisten

Der italienische Pianist und Komponist Ludovico Einaudi (66) ist der meistgestreamte klassische Künstler aller Zeiten. Er füllt mit seiner Musik, die teilweise einen meditativen bis loungigen Charakter hat, Konzertsäle und Poptempel. ADAM THE MAGAZINE sprach mit ihm über die Entstehung seines neuen Albums «Underwater».

Ihre Musik ist Balsam auf die Pandemie-geplagte Seele.  Eigentlich müsste man «Underwater» auf Rezept bekommen…
Ja … (schmunzelt), sagen wir es so: Es besteht tatsächlich eine Verbindung zwischen dieser Musik und der Situation, in der wir uns befinden. Die ersten Stücke sind vor zwei Jahren entstanden. Ich kam gerade von Konzerten in Australien und Singapur zurück, als in China die ersten Anzeichen von Covid auftauchten, aber noch niemand dachte, dass dieses Virus auch uns erreichen könnte. Dann ist es auch hier in Norditalien explodiert und der Lockdown gekommen. Ich wollte eigentlich nur eine Woche in unserem Haus in den Bergen verbringen, doch dann wurden einige Monate draus.

Wie haben Sie diese Zeit erlebt?
Es war, als ob alle Aktivitäten auf der Welt angehalten worden wären. Das hatte ich vorher noch nie erlebt, niemand hatte das je erlebt. Wenn man all das Leid, das viele Menschen erfuhren, ausklammert, hatte die plötzliche Ruhe und Stille auch Positives. Es gab fast keine Flugzeuge am Himmel, die Luftverschmutzung war reduziert und die Fische kehrten in die Lagune von Venedig zurück. Es war, als ob die Natur uns sagen wollte, wir sollten alles ein wenig ruhiger angehen lassen und den Planeten nicht so stressen.

Haben Sie sich daran gehalten?
Ich begann diese Tage, an denen ich keine Verpflichtungen hatte, auszukosten und fühlte mich fast wie ein Teenager, der in den Tag hineinlebt und nur das macht, was er liebt. Ich ging spazieren, setzte mich danach ans Piano, komponierte, nahm Stücke auf … Alles war im Fluss, ohne Druck, ohne genaues Ziel. Eigentlich wollte ich kein neues Album machen.

Sondern?
Ich habe alles aus Lust und Freude getan, denn ich hatte uneingeschränkt Zeit. Da niemand wusste, wann die Pandemie ein Ende haben würde, hatte ich das Gefühl von Unendlichkeit. Ich begann einige Ideen zu Papier zu bringen. Die Stücke wuchsen mir besonders ans Herz, weil diese Musik zu mir gekommen war, ohne dass ich sie gesucht hatte. Dann merkte ich, dass ich sie gerne mit anderen teilen wollte.

«Underwater» ist Ihr erstes Solo-Klavieralbum seit 20 Jahren …
Ja, wobei mir das zu Beginn gar nicht bewusst war, da auch auf anderen Alben vereinzelt Solo-Klavierstücke vorkamen. Mir gefällt es, zu dieser puren Form zurückzukehren, dem Dialog zwischen Klavierspieler und Instrument, der ein Geben und Nehmen ist. Durch die Atmung und Bewegung wirkst du auf das Klavier ein, worauf es den Klang zurückgibt, der wieder zur Atmung führt. Es ist fast wie Didgeridoo spielen! (Lacht)

Was hat Sie zum Albumtitel inspiriert?
«Underwater» steht für einen Klang, der nicht aus unserem Alltag kommt, in dem die Welt pulsiert und sich bewegt, sondern aus einer Sphäre, in der alles runder und gedämpfter ist. Unter Wasser hört man den eigenen Atem, den Puls, und nimmt sich anders wahr.

Wofür steht der Schwan auf Ihrem Cover?
Im antiken Griechenland war er ein Symbol für Schönheit und Anmut. Für Apollo, den Gott der Poesie und Musik, galt er als heilig. Der Schwan steht ausserdem für Tiefe und erinnert dich daran, deinem Instinkt – dem Fluss des Lebens – zu folgen.

Stimmt es, dass Sie das Foto selbst gemacht haben?
Ja, schon seit ich 14 bin, ist das Fotografieren, vor allem mit Filmen, eine grosse Leidenschaft von mir. Ich habe eine kleine Kamera-Sammlung und liebe es, auf Spaziergängen oder Tourneen zu fotografieren. Meine Konzerte beginnen oft mit Projektionen von Bildern, die ich gemacht habe.

Wie entstehen Ihre Kompositionen?
Die ersten Ideen entstehen bei Improvisationen, aus einem irrationalen rhapsodischen Impuls heraus. Dann spiele ich die einzelnen Teile immer wieder, überarbeite sie, schreibe die Noten manchmal von Hand in meine Hefte. Durch die wiederholte Beschäftigung nehmen die Stücke langsam eine Form an, mit der ich zufrieden bin. Nach dieser ersten Phase der Verfestigung können bei der Aufführung vor Publikum noch weitere Variationen entstehen, welche die Komposition nur für diesen Abend oder dauerhaft verändern. Interessanterweise weiss ich beim Aufnehmen eines Albums nie, welche Stücke ich auf Dauer besonders gerne spielen werde und welche bekannter werden. Das ist sehr unterschiedlich.

Wie würden Sie Ihre Musikphilosophie beschreiben?
Es gefällt mir, wenn man bei Konzerten, auch den eigenen, eine gewisse Loslösung von den Originalaufnahmen heraushört und eine nicht erzwungene Intensität. Als ob sich die Musik von selbst spielen und von einer konstanten Energie vorangetrieben würde. Um alle Emotionen auszudrücken zu können, die mir wichtig sind, Freude, Kraft, Melancholie und Trauer, muss ich mich in die Musik vertiefen können und eine innere Ruhe finden, was mir jedoch nicht immer gelingt.

Ihre Musik inspiriert auch, weil sie viel Raum für eigene Gedanken lässt. Welche Wirkung hat sie, wenn Sie selbst Ihre Aufnahmen hören?
Ich erkenne sofort ihre Stärken und Schwächen und überlege, ob ich das ausdrücken konnte, was ich wollte. Ich identifiziere mich mit dem Klang und spüre, ob dieser Klang zu sprechen vermag und dem Publikum all das vermittelt, was in ihm steckt. Natürlich ist es jedem freigestellt, was er darin hören möchte, aber mir ist wichtig, dass er (der Klang) für mich stimmig ist.

Was bedeutet es Ihnen, der meistgestreamte, klassische Musiker aller Zeit zu sein?
Ich denke nicht zu sehr an die Zahlen. Zu wissen, dass immer mehr Menschen meine Musik hören, motiviert mich jedoch zusätzlich, meine Arbeit immer besser zu machen und nur das zu tun, wovon ich gänzlich überzeugt bin. Der Erfolg ändert aber nichts an meiner Leidenschaft, den Zielen, die ich verfolge, und der Beurteilung meiner Arbeit. Ich bin da sehr kritisch und gebe mich nicht schnell zufrieden.

Ludovico Einaudi wurde am 23. November 1955 in Turin in eine einflussreiche Familie hinein geboren. Ein Grossvater war Staatspräsident von Italien, der andere Komponist und Dirigent, der Vater Verleger. Ludovico lernte schon früh, Klavier zu spielen, ging aufs Konservatorium und begann dann Bühnen- und Filmmusik zu schreiben sowie mit minimalistischen, von Philip Glass und Erik Satie inspirierten Solo-Klavierprogrammen aufzutreten. Sein bekanntester Soundtrack ist die Musik zum Kinohit «Ziemlich beste Freunde». Sein aktuelles Album «Underwater» (Universal Music) enthält zwölf meditative Piano-Instrumentalstücke.

 

Photos Copyrights: Ray Tarantino / Universal Music

Clueso

„Ich finde es hier sehr geil.“ Clueso beim Einchecken im „Hotel California“

Popstar Clueso (41), der durch seine Zusammenarbeit mit Udo Lindenberg und den Fantastischen Vier einem breiten Publikum bekannt wurde, über sein James-Bond-„Album“, das Formatieren seiner Festplatte, seinen Blick auf Zürich und die Vorliebe fürs Chillen in der Badewanne.

Sie bezeichnen «Album» als das Resultat Ihrer Ambition, einen eigenen James Bond zu machen. Welcher Hauptdarsteller war Ihr Favorit, bevor Sie kamen?
(Lacht) Ich wollte mit dieser Ansage ausdrücken, dass ich einen musikalischen Blockbuster machen wollte, der – wie ein Bond-Film – für jeden Geschmack etwas zu bieten hat. Ich finde Sean Connery immer noch den Coolsten aller Bonds. Roger Moore war auch cool, aber er hatte immer etwas von einem Opi, der Girls «begrabscht». In den alten Bond-Streifen gab es noch andere Sachen, die heute NoGos wären.

Welches sind die Action- und welches die Liebesszenen auf «Album»?
Da muss ich erstmal drüber nachdenken… «Leider Berlin» und «Flugmodus» sorgen für Action. Wir haben gerade das grösste Live-Konzert in Deutschland gespielt, 7’000 Leute waren da. Ohne Maske. 2G oder 3G? Ich weiss immer nicht, was was ist. (Lacht) Jedenfalls habe ich dort gemerkt, dass die Songs tierisch abgehen. Die Liebesszenen fangen mit «Sehnsucht …» an. Ich finde es eine schöne Geschichte, dass man beim Chatten über eine App ein Gefühl erzeugen kann, obwohl sämtliche Sinne aussen vor sind. Aber so verknallt man sich 2021. Der heftigste Moment ist «Alles zu seiner Zeit». Ich habe den Song zwar selber geschrieben, kann aber nicht sagen, wann mir was passiert ist. Ich habe für den Text auch nur zwanzig Minuten gebraucht.

Viele Hits werden schnell geschrieben …
Das ist eine Legende, aber sie stimmt! Nachher schaute ich an die Wand und dachte: «Cool, dass ich dabei war!» (Schmunzelt) Wenn ich das Lied jetzt singe, sind die Leute total Ohr. Ich mag das sehr. Es ist die einzige elegische Ballade auf dem Album. Die Frage «Was wäre, wenn …» beschäftigt mich, weil ich in meinem Beruf so viele Menschen kennenlerne. Jeder könnte ein Freund oder Freundin werden.

Mit «Flugmodus» und «37 Grad im Paradies», den ersten Songs des Albums, hebt man ab. «Hotel California» handelt dann wie der gleichnamige EaglesTitel eher von der dunklen Seite des amerikanischen Traums.
Das entspricht dem, was ich im Musikbusiness erlebt habe, seitdem ich 19 bin und einen Plattendeal erhielt. Ich habe alles angeboten bekommen, was es an Betäubungs- und Aufputschmitteln so gibt, auch von Leuten, die wohl dachten: «Jetzt mach ich mal den Clüsen platt!» (Lacht) Glücklicherweise habe ich als Kind mal Tabletten gefunden und gefressen. Danach ging’s mir so mies, dass ich von allem die Finger gelassen habe, ausser vom Kiffen und vom Alkohol.

Ab und zu die Festplatte neu zu formatieren, nehme ich mir sogar vor. Sonst habe ich jedoch immer die Kontrolle behalten.

Alles andere könnte einem ja auch die Karriere kosten, oder mehr.
Grundsätzlich finde ich jedoch beides faszinierend: Wenn jemand verbrennt wie Jim Morrison und wenn jemand mit sich im Einklang ist wie Sting. In Los Angeles bin ich in Studios gekommen, wo zwanzig Rapper in den Gesangskabinen hingen und auf dem Tisch vierzig Hustensaftflaschen standen. Die Typen waren kaum ansprechbar. Hauptsächlich geht es in dem Lied jedoch darum, dass es, wenn man angeschossen ist, etwa nach dem Ende einer Beziehung, ein bisschen Zerstreuung braucht. Dann checkt man im «Hotel California» ein.

In «Punkt und Komma» realisieren Sie in der Ferne, dass Ihre Liebesgeschichte zu Hause auserzählt ist. In «Alles zu seiner Zeit» singen Sie, dass Sie noch kein Liebeslied geschrieben haben, das gut ausgeht». Wie gehen Sie damit um?
Ich bin viel unterwegs und meine erste Liebe ist die Musik. Das ist schon mal schwierig. Ich verstehe aber, dass es die Leute wahnsinnig interessiert, was in meinem Privatleben passiert. Ich versuche es jedoch zu schützen. Ich rede wenig darüber, verarbeite es lieber in meinen Liedern. Die Besten sind meistens autobiografisch, weil einen das Erzählte dann am stärksten berührt. Ausserdem finde ich Beziehungen, die nicht funktionieren, interessanter. Beim Musikmachen liebe ich die Melancholie extrem!

Sie geben am 31. Januar 2022 ein Konzert im Volkshaus. Wie gut kennen Sie Zürich?
Ein bisschen. Ich muss immer noch rumgeführt werden. Die ersten Konzerte gab ich im Kaufleuten. Wir waren sehr hin- und hergerissen, weil wir eine sehr alternative Clique waren und mit dem Schickimicki von Zürich erst mal klarkommen mussten. Dann hat man uns die Club-Szene gezeigt, die uns als Thüringer doch ein wenig überrascht hat. Das ist nun bestimmt 15 Jahre her. Ich finde es hier sehr geil und habe es mir zum Ende meiner Promotour eingerichtet, dass ich zwei, drei Tage anhängen und ein bisschen am See spazieren gehen konnte. Ich hatte es nötig, denn die Monate zuvor waren Schraubstock.

Wie geniessen Sie Ihre Freizeit sonst noch?
Wenn ich im Hotelzimmer eine Badewanne sehe, muss ich mich da reinlegen. Es kann auch morgens sein! Dann schalte ich alte Serien ein wie «Star Trek», wo es mir nur um die Stimmung geht und ich nicht hingucken muss, oder ich lasse Musik laufen. Ich gehe auch gerne in die Sauna. Ich habe mir sogar eine ins Studio einbauen lassen, da es mir peinlich ist, wenn Leute mich erkennen und «Cello» hinterherrufen. Oder ich nehme eine Gitarre und dudle vor mich hin. Für niemanden. Die Musik verliert sich im Nichts. Das ist pure Entspannung.

Fotos: Sony Music

„Der Yellofier ist einer meiner besten Freunde“

Seit rund vierzig Jahren stehen der akribische Studio-Perfektionist Boris Blank und der geniale Improvisations-Bohemien Dieter Meier für elektronische Soundlandschaften mit Charme und Charisma. Mit ADAM The Magazine sprachen die beiden Yello-Charaktere über die ersten Konzerte, den Kollaps des Kapitalismus und ihr knackiges Album „Point“.

Sie nennen Ihr aktuelles Album „Point“ – und nicht „Comma“. Machen Sie nach 41 Jahren einen Punkt hinter die Karriere von Yello?
Dieter Meier: Nein, für mich ist es The Point of Yello. Wie ein Scheinwerfer, fokussiert auf Yello.
Boris Blank: Oder The Point of no return. Wir sind an einem Punkt, wo wir nicht mehr zurückkönnen. Es geht immer weiter.

Wie sind Sie auf „Point“ gekommen?
Blank: Wir haben immer Dutzende von Ideen für einen Albumtitel. Die Wahl ist ein sehr schwieriger Prozess. Er darf nicht blöd klingen und muss Swing drin haben. Dieter hat mich aus Buenos Aires angerufen und gefragt: „Boris, hast du Zeit? Ich habe einen Titel für das Album: Point Yello“ (schnippt mit den Fingern). Und ich sagte: „That’s it. Der klingt.“ Es gibt Brennpunkte, Mittelpunkte und Treffpunkte – und nun gibt es auch den Yello-Punkt.

Ist diese Einigkeit typisch für Yello?
Meier: Wir diskutieren viel, sind aber keine Eigenbrödler, sondern erpicht, einen Konsens zu finden. In allem! Sonst könnte man das gar nicht machen, über vierzig Jahre lang.
Blank: Wenn es mal Reibereien gibt, nutzen wir unsere Erfahrungswerte, um sie frühzeitig abzufedern. Zum Schluss einigen wir uns immer auf etwas, das geil ist, an dem wir beide Freude haben. Das war zwar früher schon so, aber jetzt ist vielleicht etwas Altersmilde dazugekommen.

Ist die klare Aufgabenteilung bei Yello ein Vorteil?
Meier: Es geht nur so. Boris liebt es, jahrelang im Studio zu tüfteln und an fünfzig Klangbildern gleichzeitig zu malen. Ich habe sehr viele andere Sachen am Laufen und deswegen kein Problem damit, wenn ich mal dreieinhalb Jahre nichts von ihm höre. (schmunzelt)

Sind Sie nicht neugierig?
Meier: Schon, aber es ist ganz gefährlich, in einen laufenden Prozess reinzuhören und reinzureden, denn es könnte deinen Partner in seinem schöpferischen Akt verunsichern, bei dem er sich eh auf einem unbekannten Terrain vorantastet. Aus diesem Grund ist es für mich immer ein magischer Moment, wenn ich zugelassen werde. Speziell ist bei uns auch, dass ich in den letzten vier Jahren nur etwa 6 Wochen im Studio war und Boris vielleicht 220 … Das ist der kleine Unterschied.

„Point“ ist das erste Album, seitdem Yello Konzerte gegeben hat. Hat Sie diese Live-Erfahrung inspiriert?
Blank: Überhaupt nicht! Wie Dieter schon sagte, bei mir liegen Dutzende von Stücken halbfertig herum. Sie warten schon lange nur darauf, animiert oder reanimiert zu werden.

Sie sollen aber gesagt haben, dass Sie schon früher aufgetreten wären, wenn Sie gewusst hätten, wie viel Spass das macht?
Blank: Wir haben die Konzerte jetzt gegeben, weil wir dachten, man muss das machen, solange man jung ist. Yello ist eine junge Live-Band. Wir haben noch sehr viel vor. Vielleicht sogar eine richtige Tournee, bei der keine Instrumente mehr auf der Bühne stehen werden, wir aber ein audiovisuelles 360-Grad-Rundumerlebnis bieten. Viele haben eh gesagt, eigentlich müsst ihr gar nicht so viele Musiker auf der Bühne haben. Es reicht, wenn ihr dort steht. Ich wollte jedoch bei unserer Premiere keinen Fake wie bei den Pet Shop Boys, wo Chris Lowe mit seinem Laptop nur so tat, als würde er Musik machen. Die Leute sollten unsere Bläser erleben. Ich kann mir aber auch andere Konzepte vorstellen.

Das klingt sehr analytisch und kontrolliert. Welche Emotionen haben Sie erlebt?
Blank: Es hat sehr lange gedauert, bis Dieter einen Eremiten wie mich motivieren konnte, sich aus seiner Klause heraus auf eine Bühne zu wagen. Ich fürchtete, dass wir etwas vorgeben, was wir nicht sind. Beim ersten Konzert haben mir noch die Knie geschlottert, doch dann spürte ich, wie wohl sich Dieter auf der Bühne fühlt und wie die Leute uns mögen. Diese positive Energie hat mich extrem beeindruckt.
Meier: Wenn ich mit meiner Band Out of Chaos auf die Bühne gegangen bin, ist der Name Programm. Da habe ich viel mehr Freiheiten. Da kann ich einen Refrain zweimal singen und die Musiker darauf reagieren. Bei Yello ist alles auf die Zehntelsekunde ausgemessen. Du kannst nicht improvisieren, nichts ist spontan. Das hat auch seinen Reiz, aber ich hoffe, dass wir auf der nächsten Tournee spontaner werden können. Der Yellofier, diese wundervolle App, die Boris erfunden hat und selbst Laien ermöglicht, faszinierende Stücke zu komponieren, kann auch uns beflügeln.

Wie ist die fröhliche Single „Waba Duba“ entstanden?
Blank: Da war tatsächlich der Yellofier mit im Spiel. Er ist einer meiner besten Freunde. Ich habe ihn immer bei mir. Wenn ich mit dem Hund im Wald unterwegs bin, experimentiere ich mit den Vokalen und nehme das gleich auf. Ich kann da witzige Zufallsgeneratoren verwenden. Bei „Out Of Sight“ habe ich aufgenommen, wie meine Frau Patrizia in der Küche beim Kochen geschwärmt hat: „Che belle, belle, belle!“

Täusche ich mich oder gibt es in „Waba Duba“ ein „The Race“-Zitat?
Blank: Das höre ich nicht zum ersten Mal. Das Bariton-Saxophon ist einer der signifikantesten Sounds im Repertoire von Yello. Ich verwende ihn öfters, weil ich ihn unheimlich mag.

„Way Down“ klingt ungewohnt entspannt, swingend und funky zugleich …
Blank: Ja, dieser Electro-Reggae hat wirklich viele Einflüsse. Ich weiss auch nicht weshalb. Als ich Dieter die Demoversion schickte, meinte er, wir müssten nur noch seine Vocals aufnehmen, da meine Stimme allein zu dünn ist. Die Texte sind total dadaistisch.
Wie heisst es noch darin? „Bring that beef back home“?
Meier: Was singst du da? „Bring that beat back home!“ (sie amüsieren sich)

Das flirrende, hypnotische Gegenstück ist „Insane“. Eine Hymne auf die Verrücktheit?
(Beide äussern, dass sie nicht wissen, um welchen der zwölf Songs es sich dabei handelt)
Blank: Dieter weiss eben auch nicht immer, was er singt. Er hat eine schöne Formulierung dafür: „Die Inspiration fliegt mir zu, und wenn der Song aufgenommen ist, fliegt sie weiter.“

Wie wichtig sind die Sehnsucht nach grosser Liebe und heisser Erotik als Triebfeder Ihres musikalischen Schaffens?
Meier: Wo sehen Sie Erotik?

In „Hot Pan“ …
Blank: Aha.
Meier: Interessant. Das habe ich überhaupt nicht so gesehen.
Blank: Haben Sie einen Psychiater? (sie lachen)

Der Song hat einen pulsierenden Rhythmus und Sie singen von „hardcore“ und „shakin’ my body upside down“. Überbordet da wirklich meine Phantasie?
Blank: Überhaupt nicht. Manchmal schreiben Kritiker – ich weiss nicht, ob das Frauen sind – was für eine erotische Stimme Dieter hätte. Jemand schrieb gar, man würde schwanger, wenn man ihn hören würde.
Meier: Ist das wahr???

Haben Sie nie Musik gemacht, um Frauen zu gefallen?
Meier: Nein, nein, nein! Das war nie unser Impuls und wir hatten auch nie Groupies.

Dafür haben Sie beide so lange Beziehungen wie nur wenige Stars im Musikbusiness. Was ist Ihr „Geheimnis“?
Meier: Unsere Frauen haben ihre eigenen Ideen und erfüllen sie sich selbst. Selbstständigkeit muss gewährleistet sein. Wenn meine Frau und ich uns sehen, haben wir viel zu erzählen. Dieser Austausch ist sehr bereichernd.

Wollen Sie sich in Zukunft mehr Zeit nehmen, um Dinge mit Ihren Partnerinnen gemeinsam zu tun?
Meier: Ich nicht. Ich entwickle Sachen mit anderen Leuten, aber ich habe unendlich viel Zeit. Was ich mache, landwirtschaftlich oder önologisch, ist für mich ein Vergnügen. Daher habe ich keinen Stress. Und meine Frau hat die Verantwortung für ihre Firma enSoie unseren drei Töchtern übergeben und sich fast ganz ins Privatleben zurückgezogen.

Wagen Sie als musikalische Visionäre auch eine Prognose, an welchem „Point“ von Corona wir stehen und wohin uns die Entwicklung noch führen wird?
Meier: Ich bin davon überzeugt, dass sich die Welt – wenn das Problem medizinisch gelöst ist, und das scheint kein Hexenwerk zu sein – wieder wie vorher drehen wird. Und das wäre nicht nur gut. Der kapitalistische Irrsinn wird weitergehen.
Blank: Das hoffe ich nicht!
Meier: Ich auch nicht, aber der einzige Zweck des Systems ist die Rentabilität des Kapitals. Die Verbrennung von Öl und Kohle hat schlimme Folgen, die Verschmutzung der Meere und der rücksichtslose Umgang mit Tieren. Hinzu kommen die Milliarden-Schulden, welche die Staaten angehäuft haben. Da steht uns ein totaler Kollaps bevor. Das System wird sich aber erst ändern, wenn wir keine Luft mehr bekommen.

Yello wurde 1979 vom avantgardistischen Sprachkünstler Dieter Meier (Gesang) und den Techno-Pionieren Boris Blank und Carlos Péron (Synthesizer) gegründet. Mit der Single „Bostich“ hatten die Zürcher sogar in New York einen Club-Hit. Als Duo starteten sie ihre erfolgreichste Zeit mit dem vierten Album „Stella“ sowie den Auskoppelungen „Desire“ und „Vicious Games“. Ende der Achtzigerjahre folgten ihre Gänsehaut-Ballade „The Rhythm Divine“ mit Gastsängerin Shirley Bassey und das ikonographische „The Race“. Da Soundtüftler Blank lange bezweifelte, dass sich seine Musik live adäquat reproduzieren lässt, gibt Yello erst seit 2016 Konzerte. Das aktuelle Album „Point“ trägt die unverwechselbare Handschrift der beiden Technolegenden. Die Songs sind unkonventionell und der Sound ist brillant.

Photos Copyrights: Universal Music

Pasquale Aleardi

Multitalent & Träumer
Der Zürcher singt in Clubs und am Broadway

Pasquale Aleardi (48) lebt seine Passion für Schauspielerei und Musik in vollen Zügen aus. Er verkörpert Kommissar Dupin in der gleichnamigen TV-Reihe, tourt mit der Band die Phonauten durch die Clubs und ist einer der Hauptdarsteller im ersten Cirque-du-soleil-Musical „Paramour“.

Multitalent Pasquale Aleardi ist in seiner Heimatstadt Zürich, weil er auf der Tournee mit seiner Band, den mit Funk, Soul und Pop gute Laune verbreitenden Phonauten, auch zwei Konzerte in der Schweiz geben wollte. Da dies von der Lungenentzündung eines Mitmusikers verhindert wurde, nutzen Ehefrau Petra Auer (35) und er mit ihren Söhnen Leonardo (3) und Armando (1) die Gelegenheit, um Verwandte und Freunde zu besuchen. Das Paar hat sich in der Wahlheimat Berlin gefunden, wohin sie und er wegen der Schauspielerei gezogen waren.

«An einer Geburtstagsparty hörte ich, wie eine Frau mit Bündner Akzent sprach, was sofort meine Aufmerksamkeit erregte, da ich sehr auf diesen Dialekt stehe», erinnert er sich. «Ihr Aussehen und ihre herzliche Ausstrahlung haben mich dann endgültig umgehauen.» Seitdem sie Eltern sind, tritt Auer schauspielerisch kürzer, was Aleardi ermöglicht, seine verschiedenen Talente weiterhin erfolgreich auszuleben und damit die Familie zu ernähren. Da sein Vater aus Italien und seine Mutter aus Griechenland stammten und er vor allem in Deutschland arbeitet, ist dabei wohl nur wenigen Zuschauern bewusst, dass es sich bei diesem Protagonisten um einen Schweizer handelt.

In den Handel und die Produktion von kulinarischen Spezialitäten der Emigrantenfamilie einzusteigen, zog Aleardi nie in Betracht. «Als Bub faszinierte mich, dass es Menschen gab, die sich klein machen und in Fernsehapparate hineinschlüpfen konnten», erzählt er, wie er sich für die Schauspielerei zu begeistern begann. «Und später wollte ich wie «Starsky & Hutch» den ganzen Tag im Polizeiauto herumfahren können!» Mit 11 begann er Klavier, später Schülertheater zu spielen und absolvierte schliesslich die Schauspielakademie Zürich.

Nachdem sich Aleardi seine Sporen an deutschen Theatern abverdient und in Kino- und TV-Produktionen neben Stars wie Til Schweiger, Heike Makatsch und Veronica Ferres gespielt und im Swissair-Drama «Grounding» Copilot war, bekam er vor allem ab dem Mehrteiler «Schicksalsjahre» (2011, mit Maria Furtwängler) tragende Rollen. Die auf Krimi-Bestsellern basierende Serie um den spleenigen Kommissar Dupin hat sich schon in über 40 Ländern verkauft und den Bretagne-Tourismus angekurbelt. Für den Anführer der Tunnelbauer in der Koproduktion «Gotthard» erhielt Aleardi den Schweizer Fernsehfilmpreis. Und in der hochkarätig besetzten Verfilmung des Udo-Jürgens-Musicals «Ich war noch niemals in New York» verkörpert er den schwulen Bordzauberer Costa.

Seinen Adelsschlag als Musical-Darsteller bekam Aleardi schon 2015, als er nach einer Saison «Chicago» in Stuttgart auch noch berufen wurde, den Anwalt Billy Flynn auf Englisch am Broadway zu singen. Für ihn war damit klar: Mehr geht nicht. Doch es ergab sich etwas Anderes, das ihm emotional noch mehr bedeutet. «Als ich anfangs der Neunzigerjahre in Paris erstmals eine Show des Cirque Du Soleil live sah, weckte dies in mir den verrückten Traum, eines Tages darin mitzuwirken, obwohl ich überhaupt kein artistisches Talent habe», verrät Aleardi schmunzelnd. Tatsächlich wurde ihm Ende 2018 die Hauptrolle des Regisseurs AJ Golden in der ersten europäischen Cirque Du Soleil Musical-Produktion «Paramour» angeboten. «Musikalisch, tänzerisch und artistisch ist sie so spektakulär, dass ich im Frühling nochmals zwei Monate in Hamburg anhänge.»

Seine Familie, die ihn meistens begleitet, zieht mit ihm danach voraussichtlich zum nächsten Dupin-Dreh. Für sie ist das keine Hexerei mehr. «Wir sind sehr effizient geworden und nehmen nur noch das Nötigste mit», betont Aleardi stolz. Drei Koffer. Das ist befreiend!»

„Kommissar Dupin – Bretonisches Vermächtnis“ wurde im Juni 2020 in der ARD ausgestrahlt.

Pasquale Aleardi singt im Cirque-Du-Soleil-Musical „Paramour“ in der Neuen Flora in Hamburg.

Das Konzert mit den Phonauten im Casinotheater Winterthur wird am 15. Dezember nachgeholt.

Photos Copyrights: Anna Sophie Grünwald