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Blick des Künstlers auf sich selbst

Tobias Rehbergers bisher persönlichste Ausstellung in Kopenhagen zeigt neben seinen Kunstwerken und Schnappschüssen auch Objekte, die er über die Jahre hinweg «angehäuft» hat, wie er sagt. Warum? Das erzählt er uns im Interview.

Über zwei Etagen und bis auf den Vorplatz des Museums erstreckt sich Tobias Rehbergers große Retrospektive „through the back side of my eyes“ im Kunstforeningen GL Strand in Kopenhagen, die bis zum 14. Januar 2024 zu sehen ist. Der Künstler gilt als einer der einflussreichsten seiner Generation und erhielt 2009 den Goldenen Löwen auf der 53. Kunstbiennale in Venedig. Im Zentrum seines Interesses stehen das Spiel mit der Wahrnehmung und die Möglichkeit, Dinge neu und anders zu sehen, zu erfahren und zu interpretieren.

Was erwartet die BesucherInnen in Ihrer Ausstellung in Kopenhagen?
Ich habe mich entschieden, Werke aus den letzten 30 Jahren zu zeigen, die zum Teil schon mal ausgestellt wurden, das sind alles Arbeiten, die ich für mich behalten hatte. Wenn man eine Serie mit mehreren Arbeiten macht, behält man ja das eine oder andere für sich selbst. Da die Ausstellung im großen ehrwürdigen Kunstforeningen GL Strand stattfindet, das früher privat genutzt wurde, gefiel mir die Idee, auch etwas «Privates» zu machen. Ich habe etwas recherchiert und keine anderen KünstlerInnen gefunden, die vor mir eine Ausstellung dieser Art gemacht hätten: Es geht um den Blick des Künstlers auf sich selbst, wenn er bestimmte Arbeiten von sich aussucht. Darüber hinaus gibt es in der Ausstellung noch zwei weitere Ebenen. Zum einen zeige ich Dinge, die ich im Laufe der Zeit angesammelt habe, die keine Kunst sind – beispielsweise meine Kochbuch-Sammlung, meine Teekannen- Sammlung – wobei ich sagen muss, dass das keine kuratierten Sammlungen sind, sondern Objekte, die ich gut fand und deshalb angehäuft habe. Als Fußnote dazu sind Fotos von mir zu sehen, die nicht entstanden sind, um ausgestellt zu werden, sondern Schnappschüsse, wie sie andere auch machen.

Und die vierte Ebene der Ausstellung ist das Kunstwerk vor dem Museum?
Ja, draußen gibt es eine Fassadenarbeit, die hat im Gegensatz zum „Privaten“ im Innern mit dem Gegenteil zu tun, nämlich mit dem Öffentlichen. Im ersten Stock des Gebäudes sind Neonkästen in die Fenster eingebaut, wie man Leuchtreklamen vor Geschäften kennt. Sie sind mit einem Sockel auf dem Vorplatz des Museums verbunden, in den man das Handy einloggen und die eigene Musik abspielen kann. Das Licht der Neonkästen reagiert auf diese Musik und spielt gewissermaßen die Musik und die Lichtversion des Musikstücks ab. Man kann mit dieser Arbeit also etwas Privates wie die eigene Musik öffentlich sichtbar und hörbar machen.

Was haben die Ausstellungsstücke gemeinsam, die Sie ausgewählt haben?
Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, warum man eigene Werke behält. Mal sind es besonders gelungene Arbeiten oder man hat Mitleid mit einer Arbeit. Was sie alle zusammenhält ist, dass man sich als Künstler damit in gewisser Weise identifiziert – es können auch die etwas komischeren Arbeiten sein, die nicht so eingängig sind. Es gibt nicht für alle das gleiche Kriterium. Deshalb ist es ja auch so interessant – weil es eine so unklare Masse ist.

Wenn der Blick des Künstlers auf sich selbst gezeigt wird – was sehen Sie, wenn Sie die Ausstellung betrachten?
Eben genau diesen Blick. Was das ist, muss jeder und jede für sich selbst herausfinden. Aus diesem Grund mache ich es ja. Wenn ich es selber so genau wüsste, könnte ich es ja aufschreiben, dann wäre es eine langweilige Ausstellung. Es geht vielleicht auch um Dinge, die man selbst gar nicht so ganz genau wissen möchte. Es ist ja schon intim genug, dass ich Euch meinen Blick auf mich selbst zeige. (lacht)

Das stimmt natürlich. Was hat es mit dem Titel der Ausstellung «through the back side of my eyes» auf sich?
Es geht ja eben um diesen Blick auf sich selbst, der ein anderer ist als der Blick nach vorn. Wenn man durch die Rückseite der Augen blickt, schaut man sich ja auch selbst an. Es ist eine Art Selbstbespiegelung. Da ist eine gewisse Parallelität, denn weder sammle ich meine eigenen Arbeiten nach strategischen Gesichtspunkten noch sammle ich meine Teekannen strategisch. Ich gehe also in dieser Ausstellung mit Kunst anders um, als ich sie sonst nach außen zeige. Nach außen kuratiere ich viel mehr als ich es nun getan habe. Das Kuratieren wäre die Vorderseite der Augen. Was ich hier zeige, ist viel unstrategischer ausgewählt. Durch die Rückseite der Augen, die ja auch etwas blind ist, habe ich einen unbewussteren Zugriff.

Spannend! In Ihrer Arbeit vermischen sich Kunst, Architektur und Design – was fasziniert Sie an diesem Zusammenspiel?
Ich würde eher sagen, ich benutze Strategien aus anderen Feldern wie Design und Architektur aber nur, um dadurch etwas für die Kunst herauszufinden. Nur weil ich etwas mit einem Stuhl mache, gibt es keine Überlappung mit dem Design – für mich geht es immer um die Frage, was das für die Kunst bedeutet. Mich bewegt zum Beispiel die Frage, warum ein Stuhl keine Skulptur sein kann, warum man Kunst nicht mit geschlossenen Augen erleben kann … es gibt so viele Dinge, die einem erzählt werden und die ich mir auch selbst erzählt habe, von denen ich vermute, dass sie nicht immer richtig sind. Das interessiert mich. Und mein Leidensdruck ist groß genug, um jeden Morgen aufzustehen und an diesen Fragen herumzuschrauben.

Welche Idee oder welches Projekt hat sie zuletzt sehr begeistert?
Ein befreundeter Künstler, Rirkrit Tiravanija, erzählte mir, dass er eine Maschine bauen will, die eine japanische Teezeremonie vollzieht. Die Idee ist, dass man diese idealerweise absolut präzise, immer gleich ablaufende Zeremonie unmenschlich perfektioniert. Die Frage ist, ob in den winzigen Unterschieden der menschlichen Unpräzision nicht das eigentlich Interessante liegt. Man denkt ja immer, die Präzision und Perfektion wären das Ziel der Teezeremonie. Wenn man aber nun eine Maschine hat, die diese Präzision erreicht, dreht sich die Idee um. Das sind die besten Kunstwerke, die so etwas erreichen. Lustigerweise habe ich selbst vor vielen Jahren eine Arbeit gemacht, bei der es genau um diese Fragestellung ging, wahrscheinlich finde ich es deshalb so spannend. Auf die Arbeit freue ich mich schon sehr.

Photos Copyrights: Tobias Rehberger, through the back side of my eyes. GL STRAND, 2023. Photo by David Stjernholm, Portrait: SWATCH

Der Gestalter

Sebastian Marbacher gehört zu einer jungen Garde bedeutender Schweizer Gestalter. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet und bewegen sich im Spannungsfeld zwischen (Produkte-)Design, Kunst und Architektur.

Er gestaltet Möbel, Produkte und Räume. Dabei sind seine Objekte nahbar, immer alltagstauglich und oft von minimalistischer Linienführung, ohne das Spielerische zu verlieren. Sebastian Marbacher ist ein kreativer Tüftler, ein Ästhet. 1986 in Luzern geboren, absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Konstrukteur, danach folgte sein Studium in Industriedesign an der Zürcher Hochschule der Künste. 2013 gründete er in Zürich das Studio Sebastian Marbacher und arbeitet, neben eigenen Projekten, erfolgreich mit namhaften Unternehmen und Institutionen zusammen. Ein Gespräch über Reduktion, Stühle und die künstlerische Fragestellung.

Sebastian, beginnen wir am Anfang: Welche Erinnerungen wertest du als prägend für deinen kreativen Werdegang?
Vielleicht, dass mein Vater immer eine Werkstatt hatte und oft mit Holz gearbeitet hat. In einem Haus, in dem wir gelebt haben, waren Küche, Werkbank und Feuerstelle in einem Raum. Kochen, gemeinsam am Tisch sitzen und Werken gehören bis heute für mich zusammen.

Apropos zusammensitzen – Stühle sind in deinem Schaffen sehr präsent …
Das hat sich über die Jahre so ergeben. Bei mir stand nie zu Beginn die Idee, einen Stuhl zu entwerfen. Im Verlauf des Suchens komme ich aber immer wieder auf das Thema «sitzen». Stühle haben für mich zudem eine gute Grösse als Objekt. Man kann sie tragen, drehen und in einem erfassen. Diese Einfachheit und Eigenständigkeit von Stühlen hat etwas Spannendes für mich.

Einfachheit als Stichwort – deine Arbeiten sind minimalistisch und doch haben sie etwas Spielerisches an sich …
Mich interessiert tatsächlich Reduktion, aber nicht bis zu dem Punkt, an dem nichts mehr Eigenständiges übrig bleibt. Mich interessiert Reduktion, um das herauszuschälen, was für mich wesentlich erscheint. Klare Linien und stringente Geschichten.

Wie zum Beispiel deine Basic Chairs?
Ja, tatsächlich stand am Anfang die Frage, was braucht es zum Sitzen? Wie minimal darf Sitzfläche und Rückenlehne sein? Zusätzlich reizte mich der Gedanke, eine Geometrie zu finden, die das Stapeln ermöglicht. Der Entwurf hat sich dann über mehrere Prototypen entwickelt.

Ursprünglich Konstrukteur, Maschinenbauzeichner, heute Gestalter und Szenograf – wie hat sich deine Fragestellung über die Jahre verändert und was fordert dich?
Im Maschinenbau sucht man immer die günstigste und einfachste Lösung. Dieses Tüfteln hat mir sehr viel Spass gemacht. Heute aber geht es für mich darum, zuerst einmal komplett aufzumachen. Alles ist möglich und ich arbeite oft am Anfang in sehr vielen verschiedenen Varianten. Das ist eine ganz andere Herausforderung. Was mich interessiert und fasziniert, ist auch die Fragestellung, was ist funktional. Ist die Funktion an erster Stelle oder kann ein Objekt auch zuerst einmal kommunizieren oder sogar irritieren?

Und was macht eine Aufgabe ganz besonders spannend für dich?
Schwierige Frage, ich denke, die Abwechslung und Vielseitigkeit der Projekte ist am wichtigsten. Für mich immer wieder spannende Herausforderungen sind ortsspezifische Projekte. Neue Orte und Menschen und Rahmenbedingungen.

Upcycling von Materialien ist immer wieder Thema bei deinen Objekten. Wie wichtig ist Nachhaltigkeit?
Auf der einen Seite bin ich Gestalter, auf der anderen Konsument. In beiden Rollen treffe ich Entscheidungen, in denen Überlegungen zur Nachhaltigkeit mitschwingen. Zum Beispiel über Materialien, kurze Transportwege oder Produktionsstätten. Der Basic Chair wird für Schweiz und Region in Italien produziert, für ein japanisches Label in Japan selbst.

Im Angesicht des Überflusses – kommt man als Produktgestalter nicht grundsätzlich ins Grübeln?
Neue Produkte zu gestalten, steht natürlich in dieser Kontroverse. Man sieht die Abfallberge und die Dinge, die nicht repariert werden können. Entwickelt man aber ein neues Produkt, das dreimal ressourcen- oder energieschonender hergestellt oder betrieben werden kann, dann ist das ein positiver Schritt.

Kommen wir zu deinem jüngsten Projekt. Man munkelt, es habe zwei Räder?
Richtig. Es ist eine Kollaboration, über die ich aber noch nicht allzu viel verraten darf. Es geht um ein Velo, das die Vorteile von kleinen Rädern mit den Vorteilen eines grossen Gepäckträgers vereint. Ich bin der Überzeugung, dass das «Fahrrad» als Überbegriff noch sehr viel Potenzial bietet, wenn wir unsere Veränderung in der Gesellschaft mit den Innenstädten und vielen Menschen anschauen.

Du arbeitest auch immer wieder mit deiner Partnerin und Textildesignerin Mara Tschudi zusammen. Wie geht das zusammen Leben und Arbeiten als zwei Kreative?
Seit ich Mara kenne, sind wir im Austausch in beide Richtungen. Ihre Farbenwelt spielt eine wichtige Rolle in meinen Projekten. Wir kommen aus verschiedenen Disziplinen und ergänzen uns sehr gut in dem Sinne, weil meine Arbeit sehr analytisch, geplant und hergeleitet ist. Und menschlich ist es extrem wertvoll, dass wir einfach das teilen können und verstehen, worum es bei dem anderen geht.

Zum Abschluss: Wie viele Möbel sind bei euch zu Hause selbst entworfen?
Einige. Und es gibt eine lange Liste mit unverwirklichten Projekten (lacht). Unser Interieur ist eigentlich eine  konstante Baustelle. Für mich ist das auch eine Art Feldforschung ohne den Druck, ein Ergebnis präsentieren zu müssen. Und dieses komplett frei sein kannst du nur, wenn du weisst, dass es auch scheitern darf.

Photos Copyrights: Dominik Zietlow / studio sebastian marbacher

Trend Tic Tac Toe

CELINE
Der einzigartige Stil von Hedi Slimane ist unverkennbar und lässt Sommergefühle aufkommen.
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BOTTEGA VENETA
Dieses It-Piece ist unser absoluter Favorit. Die Sommerdaune ist geflochten und das Grün strahlt Kraft und Energie aus.
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SWATCH X JEAN-MICHEL BASQUIAT
Diese limitierte Auflage besteht aus drei Modellen, die seinen ikonischsten Werke nachgeahmt wurden.
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ACNE
Das T-Shirt passt hervorragend zum bunten After-Beach Drink.
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Hose – für einen Kurztrip bestens geeignet
und zu fast allem toll kombinierbar.
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RRL
Dieser Cardigan ist kunstvoll und
ein Must-Have-Stück im Sixties-Stil.
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Fotos: © STORY MFG, JACQUES MARIE MAGE, LOEWE, CELINE, BOTTEGA VENETA, SWATCH, ACNE, LOEWE, RRL

Copyright is for losers

Weltweit kennt man seinen Namen, wer jedoch hinter dem Streetartkünstler Banksy steckt, wissen wenige. Die, die es wirklich wissen, schweigen. Und er selbst? Er gibt den Menschen Grüne, um über ihn zu reden …

Eine lange Menschenschlange steht vor der Halle 622b in Zürich-Oerlikon. Menschen voller Vorfreude, neugierige Menschen. Denn sie alle wollen sich die aktuelle Ausstellung mit rund 150 Werke, des derzeit teuersten Künstlers der Gegenwart anschauen. Die Rede ist von Banksy. International bekannt als einer der besten Streetart-Künstler der Welt. Und ein Mysterium. Bis heute gibt es nur Spekulationen, wer hinter den Schablonen-Graffitis mit dem riesigen Wiedererkennungswert steckt. Da passt es auch, dass die Ausstellung in Zürich den Titel «The Mystery of Banksy – a genius mind. The unauthorized exhibitation» trägt. Denn wo ein Urheber nicht offiziell auf seine Rechte besteht, da ist das mit der Autorisierung schwierig. Banksy ist ein Phänomen. Eines mit Einfluss.

Ab Tag 1 ein Ausnahmetalent

Er ist eine Ausnahmeerscheinung und seine über Jahrzehnte gewahrte Anonymität potenziert das natürlich noch. Zudem ist er absolut direkt. Seine Kunst zeigt sich stets gesellschaftskritisch – und das ab Tag 1. So tauchten die ersten Werke bereits in den 1990er-Jahren im englischen Bristol auf. Zunächst arbeitete Banksy hier mit anderen Graffiti-Künstlern zusammen. Dann entdeckte er dank seines Künstlerkollegen «3D» die Schablonenkunst. Oder um es mit seinen eigenen Worten aus einem anonym geführten Interview zu sagen: «Als ich etwa zehn Jahre alt war, brachte ein Junge namens 3D als erster die Sprühfarben nach Bristol. Ich bin also damit aufgewachsen, und Graffiti war, was wir alle in der Schule liebten und auf dem Heimweg von der Schule taten.»

In einer Nacht im Jahr 1997 entstand sein erstes grosses Wandbild. Der Titel: «The Mild Mild West». Es handelte sich dabei um ein Bild, auf dem ein gigantischer Teddybär einen Molotow-Cocktail auf drei Polizisten wirft. Die Legende Banksy war erwacht. Und jedem war klar, dieser Künstler versteckt sich zwar hinter einem Pseudonym, aber kaum jemand prangert so offensichtlich Kapitalismus, Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Kulturen an wie er – und die Menschen feiern das, zumindest ein Grossteil. Da beleuchten die ersten Sonnenstrahlen am Morgen plötzlich knutschende Polizisten in Soho, ein Mädchen mit einer Gasmaske in Barcelona oder eine Schere auf einer Grenzmauer in Israel. Zynischer Witz, gepaart mit Humor, wie sein Stil gerne zusammengefasst wird. Und der weltweit Aufmerksamkeit erhält.

Seine Identität ist quasi ein Staatsgeheimnis

Fakt ist, es gibt Menschen, die wissen, wer Banksy ist. Beginnend mit 3D, der übrigens heute unter seinem echten Namen Robert Del Naja Frontmann der Band Massive Attack ist. Fakt ist aber auch, dass all diese Menschen schweigen. Egal ob es sich um seine ersten Wegbegleiter handelt oder aktive Künstler, Musiker und Kreative, die ihn persönlich kennen. Und das lässt vielen Menschen keine Ruhe. So hat unter anderem die Daily Mail umfassende Recherchen angestellt, wer hinter dem Pseudonym steckt. Darauf aufbauend haben Wissenschaftler der Queen Mary University in London forensische und statische Methoden genutzt, um Banksy auf die Schliche zu kommen. Methoden übrigens, die eigentlich nur bei der Suche nach Serienkillern und Serienstraftätern zum Einsatz kommen.

Sowohl Daily Mail wie auch die universitären Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass es sich bei Banksy um den britischen Künstler Robin Gunningham handelt. Davon will Gunningham selbst jedoch nichts wissen. Andere gehen davon aus, dass 3D hinter Banksy steckt, auch hier wurden diverse verschiedene Abgleiche gemacht, wenn es darum ging, wo die
Band auftrat und an welchen Orten neue Bilder auftauchten. Im Jahr 2003 gab Banksy zudem dem ITV News-Korrespondenten Haig Gordon ein Interview. Mit Baseballcap und einem T-Shirt über Nase und Mund sagt er unter anderem in den 35 Sekunden seines Auftritts: «Ich bin verhüllt, weil du nicht wirklich ein Graffiti-Writer sein und dann in die Öffentlichkeit gehen kannst.» Und Gordon selbst beteuert, dass er zwar sein Gesicht gesehen habe, sich aber nicht erinnern könne.

Eigensinnig und dennoch im Sinne der Gemeinschaft

Was Banksy von kommerzieller Kunst hält, lässt sich vermuten. Auf der anderen Seite aber zeigt er es auch mehr als deutlich. Beginnend damit, dass er auf seine Urheberrechte verzichtet, über die Aussage «Copyright is for losers», bis hin zu dem Tag, an dem er eines seiner bekanntesten Werke nach Abgabe des Höchstgebots zerstörte. Kaum war für das «Girl with Ballon» bei einem Betrag von 1,2 Millionen Euro der Hammer bei Sotheby’s gefallen, begann ein im Bild eingebauter Schredder, das Werk zu vernichten. Da es technische Probleme gab, wurde es final nur bis zur Hälfte in seine Einzelteile zerlegt. Der Fun-Fakt: Drei Jahre nach dem Vorfall kam das halb zerstörte Bild unter dem neuen Titel «Love is in the Bin» erneut unter den Hammer. Und fand für 18,9 Millionen Euro einen neuen Besitzer. Sicher bleibt wegen der fehlenden Urheber- oder übertragenden Besitzrechte nicht jeder Erlös bei Banksy hängen. Dennoch verdient er gut. Und er wäre nicht Banksy, wenn er das nicht in seiner Gesinnung zu nutzen wüsste. So liess er zum Beispiel sein Gemälde «Game Changer» im Mai 2020 exklusiv in einem Krankenhaus in Southampton aufhängen und anschliessend zugunsten des National Health Services im Zuge der Covid-Pandemie versteigern. Mit 19,5 Millionen Euro wurde damals der bislang höchste Preis für ein Banksy-Gemälde erzielt. Zudem ist der Künstler auch Finanziator und Initiator des Seenotrettungsschiffs «Louise Michel». Dieses trägt seine Zeichnungen und dient zur Rettung Geflüchteter, die versuchen, mittels Schlauchbooten das Mittelmeer zu überqueren, und in Not geraten.

Und es geht weiter …

Banksy dürfte mittlerweile Ende 40, rund 50 Jahre alt sein, so wird es vermutet. Dass in den kommenden Jahren also neue Überraschungen in seinem Namen auf die Menschen warten, dürfte sicher sein. Dass er irgendwann einmal doch seine Nase in eine Kamera hält und seine Identität verrät, ist eher ungewiss. Und genau das ist doch eigentlich in Zeiten, in denen Menschen ihr Leben, ihre Lieben auf sämtlichen sozialen Kanälen verkaufen, auch schöne Sache. Die Wartenden in Oerlikon stimmten dem übrigens im Kollektiv zu.

Bilder: Dominik Gruss, Getty Images

Zeitloses Jetzt

Klarheit, Kontemplation, Klasse – das zeichnet die Werke des belgischen Designers und Architekten Vincent van Duysen aus. Möbel entwirft der 61-jährige ebenso wie Design-Hotels, stilvolle Offices oder Räume für Kim Kardashian.

Welches Thema treibt Sie zur Zeit um?
Ich interessiere mich für das Wohlbefinden der Menschen im Allgemeinen und für eine generelle Gelassenheit auf der Welt. Mir ist daran gelegen, etwas beizutragen dazu. Das tue ich, indem ich zuerst verstehe, wie Menschen in ihren Häusern leben, ihr Zuhause, ihre Räume bewohnen. Diese Erkenntnisse lasse ich in meine Werke einfliessen.

Wollten Sie immer schon Architekt werden?
Als ich Kind war, führten mich meine Eltern an viele verschiedene Künste heran, das war der entscheidende Einfluss und der Grundstein für meine Wertschätzung und mein Verständnis von Schönheit. Sie förderten auch von klein auf ein natürliches Talent für Kreativität in mir. Für die Architektur habe ich mich entschieden, weil sie so viele Aspekte aller angewandten Künste abdeckt und somit ein Allround-Studiengang ist. Es hätte aber auch Fotografie, Kino, Mode oder ähnliches werden können. Architektur gab und gibt mir die Möglichkeit, meine Kreativität auf unterschiedlichste Weise auszudrücken und damit zur Lebenskunst beizutragen.

Sie leben und arbeiten in Antwerpen, was fasziniert Sie an der Stadt?
Antwerpen ist sehr kosmopolitisch, vor allem was die Kunst, das Handwerk und die Kultur betrifft. Die Stadt bietet eine enorme Bandbreite an Kreativität, vom Theater über Performance, Tanz, Mode bis zur Architektur, an der sich viele beteiligen, aber auf unterschiedliche und einzigartige Art und Weise. Antwerpen ist mein Zuhause, es beeinflusst, «kontaminiert» mich in gewisser Weise, aber gleichzeitig ist es eines meiner beiden Zuhause, in dem ich auch auftanken kann und mich geschützt fühle.

Was lieben Sie an Ihrer Arbeit?
Es gibt viele Aspekte, die ich an meinem Beruf mag. Zum einen, dass ich in erster Linie für Menschen arbeite, um ihr Leben auf organische und zeitlose Weise zu verbessern. Mir gefällt auch, dass mein Beruf mir die Möglichkeit gibt, meine Kreativität zu nähren, und die Fähigkeit, ohne Zwänge auf Veränderungen zu reagieren. Ich liebe es auch, wie ein Schwamm die unterschiedlichsten Disziplinen aufzusaugen. Alles hat das Potenzial, mich zu inspirieren: ein Dokumentarfilm auf YouTube, ein Bild von jemandem, dem ich auf Instagram folge, ein Buch, ein Kunstwerk, alle Arten von visuellen Reizen, Bücher, Galerien, Filme … Alles läuft durch den Filter meiner Empathie und meiner Vorstellungskraft – und daraus schöpfe und kreiere ich.

Aber ich bin nur dann optimal kreativ, wenn ich von Menschen umgeben bin. Ich glaube, das tägliche Leben, die täglichen Begegnungen sind es, die mich am meisten inspirieren. Und meine Reisen. Und mein Team!

Wie haucht man einem Raum Seele ein?
Seit Beginn meiner beruflichen Laufbahn – vor nunmehr 30 Jahren – war es immer das Wichtigste, die Architektur als einen Beruf zu betrachten, der dem Menschen gewidmet ist. Das bedeutet, dass Bewohner eines Ortes, einer Architektur, eines Innenraums sich geschützt und entspannt fühlen müssen. Das bezieht sich auch auf die Möbel und Gegenstände um sie herum, die sie für ein komfortables und glückliches Leben brauchen. Ich verleihe einer Umgebung oder einem Raum Seele, indem ich Taktilität, Zeitlosigkeit, Organik, Textur, Gelassenheit, Komfort, natürliche Materialien, Licht und exquisite Handwerkskunst einfliessen lasse.

In solch einem Raum fühlen sich die Menschen dann …?
Zu Hause. Sie fühlen sich wohl, geschützt, inspiriert. Bei meiner Arbeit steht der Mensch im Mittelpunkt. Deshalb entwerfe oder plane ich in erster Linie für den Menschen, für sein Wohlbefinden, für seine Gelassenheit und Ruhe.

Haben Sie ein Lieblingsprojekt aus Ihrem Portfolio?
Jedes Projekt ist bezüglich Kontext, Ort, Verbindungen, Nutzung und Aufgabenstellung anders, sodass es schwierig ist, einige zu bevorzugen. Ausserdem berücksichtige ich beim Entwerfen immer ein Narrativ und in diesem Sinne sind meine Projekte eine Sequenz eines umfassenderen «grossen Bildes». Dennoch gibt es einige Schlüsselprojekte, die mir in den Sinn kommen, weil man immer eine emotionale Verbindung schafft – wie etwa bei der Casa M, meinem Urlaubsdomizil in Portugal.

Wie betrachten Sie den Trend zu Farbe und Opulenz im Interior Bereich?
Ich folge keinen Trends, ich versuche immer, mir selbst treu zu bleiben, indem ich den Kunden an die erste Stelle setze und Räume, Gebäude oder Objekte schaffe, die das Leben der Menschen verbessern.

Wie arbeiten Sie am besten?
Mein Designprozess ist konstant, ich entwerfe immer in meinem Kopf – nie vor einer «leeren Leinwand». Ich bin gerne so aufmerksam wie möglich und habe einen stark visuellen Ansatz. Ich setze mich regelmässig mit meinem Team zusammen und diskutiere Ideen und Richtungen, um eine gemeinsame Vision zu erreichen. Meine ständige Inspiration kommt von Reisen, Gesprächen, Ausstellungen, Menschen und dem täglichen Leben.

Womit sind Sie zur Zeit beschäftigt?
Mit vielen Projekte parallel … Residenzen in Asien, Belgien, USA, Berlin, Projekte für Molteni&C | Dada, Zara Home, Flos, Hospitality Projekte in Portugal, zu viele. Kurzum, zu viele, um sie alle aufzuzählen.

Gibt es neben all dem noch ein «dream come true»-Projekt?
Nichts Spezielles, aber im Allgemeinen möchte ich weiterhin neue Architekturen, Produkte und Innenräume entwerfen und gestalten und auf organische Weise etwas für die Menschheit schaffen, zeitlose Objekte kreieren. Ich möchte mehr reisen. In Ländern bauen können, in denen ich noch nicht war. Ich hoffe nur, dass wir nicht zu viel bauen und produzieren werden, denn wir müssen uns um die Welt kümmern und mehr in zeitlosen Strukturen und Objekten denken. Im Hinblick auf künftige Unternehmungen macht es mir generell viel Freude, jedes Projekt als Chance zu betrachten, neue oder unerwartete Ideen auszuprobieren. In meinem Kopf entwerfe ich ständig. Diesen roten Faden, der sich durch meine Arbeit zieht, immer wieder zu erneuern und weiterzuentwickeln, ist eine willkommene Herausforderung. Ich freue mich darauf, meine Kunden zu überraschen und jedem Projekt ein Gefühl von Integrität und Individualität zu verleihen. Gleichzeitig möchte ich mit Menschen zusammenarbeiten, die mich herausfordern, mit denen ich eine kreative Chemie und eine starke Interaktion habe. Ich arbeite gerne mit Menschen und Kunden zusammen, die mich aus meiner Komfortzone herausholen.

„Mein Designprozess ist konstant, ich entwerfe immer in meinem Kopf – nie vor einer ,leeren Leinwand‘.“

Photos Copyrights: Piet Albert Goethals, Mark Seelen, Alberto Piovano, Hélène Binet,  Max Zambelli, Matthieu Salvaing, Vincent Van Duysen, Koen Van Damme

Review «neue räume 22»

FRITZHANSEN,Series7 ©FritzHansen

Nach einer unfreiwilligen Pause fand jüngst die Interior-Design-Ausstellung «neue räume» zum 11. Mal wieder statt. Rund 100 Aussteller kamen in der alten ABB-Halle in Zürich Oerlikon zusammen, um Wohntrends, Produktneuheiten und Designobjekte zu präsentieren.

Die etablierte Design-Messe gilt über die Grenzen der Schweiz hinaus als wichtige Präsentationsfläche und bedeutsamer Treffpunkt für das «Who is Who» der Möbelszene sowie für Design-Liebhaber. Als zusätzlicher Glanzpunkt zu den innovativen Herstellern aus dem In- und Ausland mit deren Produktneuheiten zeigt die «neue räume» traditionell in verschiedenen Sonderschauen aktuelle und kommende Wohntrends. Nebst einem spannenden Veranstaltungsprogramm, interessanten Produktneuheiten sowie kulinarischen Entdeckungen kehrte die Designwelt wieder zurück auf die Bühne in Zürich. 

VIFIAN MÖBELWERKSTÄTTE AG, Das modulare Aufbewahrungssystem TriobyMiaKepenek,BlackEdition ©MiaKepenek

Bunt und radikal

Eine der diesjährigen Sonderschauen war die Ausstellung «Frauen im Design». Dort wurden bekannte Möbel und Objekte von Designerinnen, welche sich seit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts bis in die Gegenwart mit ihren Entwürfen einen Namen gemacht haben, präsentiert. Darüber hinaus hat der Verein «mobiglias – Handwerkskunst aus Graubünden» in einem Design-Wettbewerb Möbel und Objekte gesucht, die einen Bezug zu Graubünden haben und zudem handwerklich hergestellt wurden und vorzugsweise aus einheimischen Materialien bestehen. Die Mitglieder von «mobiglias» haben die Siegerarbeiten als Prototypen angefertigt und diese erstmals an der Sonderschau präsentiert. Wie erhofft – und erwartet – waren auch dieses Jahr die weltweit renommiertesten Möbelhersteller vertreten. Nach dem Credo «Wohnen ist da, wo wir uns wohl fühlen», begeisterte die (möglicherweise noch nicht weltweit) bekannte Schweizer Möbelwerkstätte «Vifian» aus Schwarzenburg mit dem stilvollen Garderobenmöbel «trio», das durch seine sensible Optik ebenso wie durch seine Vielseitigkeit besticht. Modular, mutig und multidimensional! Für poppige Aufmerksamkeit sorgten gewiss die beiden Marken «Gufram» und «Memphis Milano», die nun auch Teil von «Italian Radical Design» sind. Die neu ernannte Gruppe, wurde mit dem Ziel gegründet, italienische Designmarken zu stärken, welche sich durch einen unverwechselbaren und nonkonformistischen Ansatz auszeichnen. In der Schweiz stellten die beiden Labels nun erstmals gemeinsam bei «neue räume 22» aus und zwischen den vorwiegend farblich dezenteren Möbelobjekte auf der Ausstellung war die bunte Möbelwelt der Italiener unübersehbar. Fritz Hansen war erfreulicherweise auch dabei, diesmal mit einer Auswahl an kuscheligen Loungesesseln und natürlich dürfte Tom Dixon ebenfalls nicht fehlen, der dieses Jahr 20-jähriges Bestehen feiert sowie
Magis, Minotti, wb form, Skagerak, ClassiCon oder embru, um nur einige zu nennen.

OREA, Caminada © A. Herger

©ConstantinMeyer

Très chic in der Waschküche

Nebst Möbeln und Objekte gab es auch aus der Schweizer Textil- und Waschwelt Spannendes zu sehen. Etwa das Unternehmen Christian Fischbacher, das seit über 200 Jahren sinnliche und ästhetisch herausragende Heimtextilien herstellt. Zusammen mit der Architektin und Designerin Hadi Teherani wurde nun die gemeinsame «Contemporary Persia Collection» um zwei handgetuftete Teppichmodelle erweitert. Die Muster und Farben sind inspiriert von Designs aus dem Iran und kombinieren feinste Merinowolle mit schimmernder Seide und Bambus. Dass Wäschewaschen auch chic sein kann, bewies das Unternehmen Schulthess mit einem eleganten Waschturm, der sich nicht in der dunklen Wäschekammer verstecken muss. Und dass auch Kochen mit Design verbunden ist, belegte der spezielle Programmpunkt «Orea meets Caminada». Der mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnete Koch Andreas Caminada kreierte in Kooperation mit David Spielhofer die Kücheninsel «Orea AC». Orea plant Küchen als Herzensangelegenheit, die Küche soll inspirieren und zum Selbstkochen animieren. Moderiert von Anna Maier präsentierte Andreas Caminada das zeitlose Design mit seiner faszinierenden Materialisierung. 

CHRISTIAN FISCHBACHER, Contemporary Persia Moodboard © Jonas von der Hude

GUFRAM, Sofa Bocca Another green cactus © Gufram

GUFRAM, Magritta series © Gufram

CHRISTIAN FISCHBACHER, Contemporary Persia Collection, Teppich Afsun © Christian Fischbacher

Poesie der Fragmentierung

Wallace Chan auf der Kunst Biennale in Venedig

Ob filigrane, opulente Schmuckstücke aus Edelsteinen oder monumentale Skulpturen aus Titan – die Arbeiten des Chinesischen Künstlers Wallace Chan bringen immer auch seine buddhistische Philosophie zum Ausdruck. In Venedig ist seine Ausstellung „TOTEM“ im Kontext der 59. Kunst Biennale zu sehen. Wir trafen ihn zum exklusiven Interview in der Lagunenstadt. 

Bettina Krause: Was ist die Idee dieser Ausstellung?
Wallace Chan: Es sind die Fragmente einer zehn Meter grossen Skulptur, durch die sich die Besucher*innen bewegen. Thema ist die Ungewissheit – im abgedunkelten Ausstellungsraum ist kaum zu erkennen, wie sich die Fragmente wieder zusammenfügen lassen. In der Regel betrachtet man Skulpturen aus der Distanz als Ganzes, bewegt sich um sie herum und das Innere bleibt verborgen. Diese Idee wollte ich öffnen, sodass Betrachter*innen das Innere der Skulptur sehen können und zum Teil von ihr werden. Sie bewegen sich durch die Fragmente, die ich Totems nenne, gehen eine Bindung mit ihnen ein und erlangen immer wieder überraschende, ungewisse Perspektiven.

Dieser Gedanke steht sinnbildlich für unsere Weltordnung?
Richtig. Derzeit leben wir in sehr ungewissen Zeiten aber meine Hoffnung ist, dass sich die Fragmente der
Skulptur – und jene unsere Welt – wieder zu einem heilen Ganzen zusammenfügen lassen. Damit sich der Prozess der Konstruktion, Dekonstruktion und Rekonstruktion vervollständigt.

Blicken Sie also positiv in die Zukunft?
Derzeit wartet unsere Welt darauf, wieder repariert zu werden. Ich glaube, dass die Welt und wir als Menschen, die Kraft haben, selbst zu heilen. Wir müssen daran jedoch arbeiten. Die Ausstellung ist ein Sinnbild dieser Zusammenhänge und wird an unterschiedlichen Orten weltweit dekonstruiert und rekonstruiert. Im aktuellen Zustand erinnert sie an die Kraft und Möglichkeit, zu heilen und zurück zur Balance zu finden.

Was drückt der Titel „TOTEM“ aus?
Die Idee eines Totems ist unser Versuch als Menschen, eine Verbindung mit dem Unbekannten herzustellen. Zugleich ist es unsere Hoffnung auf etwas Grösseres ausserhalb unserer Realität. Zu meinen frühesten Kindheitserinnerungen gehören die kunstvollen Schnitzereien von Drachen, Phoenix und wundersamen Kreaturen an chinesischen Tempeln. Der Glaube besagt, dass man mit den Göttern verbunden ist, weil die Figuren in die Tempel geschnitzt sind. Die Idee des Totems ist unser Versuch, in die uns unbekannte Welt, in das Ungewisse vorzudringen.

Was können Besucher*innen aus der Ausstellung für sich mitnehmen?
Es geht darum, über den Prozess der Dekonstruktion und Rekonstruktion unseres Selbst zu reflektieren: Was ist unser Selbst? Was macht uns zu dem, was wir sind? Sind wir die, die wir zu glauben scheinen oder sind wir von der Gesellschaft geformte Wesen? Wir leben in einer Zeit des Informationsüberflusses und werden bombardiert mit Informationen. Manchmal denken wir, dies wäre ein Teil von uns, weil wir die Informationen ungefiltert in uns aufnehmen, ohne über unsere eigene Existenz zu reflektieren. Ich denke, dies ist ein guter Ort zur Kontemplation und um über die Idee des eigenen Selbst zu reflektieren – woher es kommt und wohin es geht.

Kann Kunst einen Beitrag leisten, die Krisen unserer Zeit zu bewältigen?
Ja, denn die Kunst hat die Kraft, uns zu helfen, zu transzendieren. Was wir auch derzeit in der physischen Welt erleben – sie gibt uns die Möglichkeit, von etwas Besserem, Höheren, Schönen, Gütevollerem zu träumen. Ich glaube an die Kraft der Kunst und ich kann mir eine Welt ohne sie nicht vorstellen. Ohne Kunst gibt es keine Hoffnung. 

TOTEM by Wallace Chan
20. April bis 23. Oktober 2022
Fondaco Marcello
Calle del Tragheto, Venedig

Photos Copyrights:  Massimo Pistore

Auf Eroberungskurs

Leon Löwentraut

Bereits mit zwölf verkauft Leon Löwentraut sein erstes Gemälde. Das war vor elf Jahren und seither ist viel passiert: Der Düsseldorfer ist um die Welt geflogen, hat in Metropolen wie Venedig, Wien, Kopenhagen, St. Petersburg, Singapur, London und New York ausgestellt. Seine Gemälde erzielen fünfstellige Beträge. Er betreibt Charity in seinem Namen und wurde jüngst auf die Forbes Liste der dreissig einflussreichsten Menschen im deutschsprachigen Raum unter dreissig Jahren gesetzt. Das Interesse an Löwentraut ist gross, doch wo gejubelt, wird bekanntlich auch geschimpft. Wo Fans einen jungen Picasso erkennen, ein Künstlergenie sondergleichen, vermuten Skeptiker einen smarten Marketingstrategen. Letztlich, das ist das Schöne an der Kunst, kann jeder für sich entscheiden, was ein Löwentraut bei ihm bewirkt. «Kunst ist Leben», so Löwentraut. Er selbst denke darüber von morgens bis abends und auch in der Nacht nach. ADAM THE MAGAZINE traf den Künstler in Zürich zum Gespräch.

Herr Löwentraut, immer weniger junge Menschen interessieren sich für Kunst, Netflix und Instagram werden Museums- und Galeriebesuche vorgezogen. Wie stehen Sie als junger Künstler dazu?
So sehe ich das nicht. Zu meinen Ausstellungen kommen viele junge Leute. Ich würde sogar sagen, dass das Interesse für Kunst gerade bei Jüngeren steigt. Allein auf Instagram folgen mir über 220’000 User.

Wofür braucht es Ihrer Meinung nach Kunst?
Ich persönlich brauche sie wie die Luft zum Atmen. Kunst ist aber nicht nur ein Lebenselixier, sondern auch ein Spiegel der Gesellschaft. Sie bildet den Zeitgeist ab und ist ihm manchmal sogar ein paar Schritte voraus. Zudem kann Kunst auf Lösungen aufmerksam machen und zu Innovationen anregen.

Ist Kunst der Wahrheit verpflichtet?
Um es in den Worten Picassos zu sagen: «Wenn es nur eine einzige Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über dasselbe Thema malen.» Wer entscheidet, denn was wahr ist?

Sie als Künstler können es für sich entscheiden und dann widergeben?
Vielleicht. Nur ist meine Wahrheit vielleicht eine andere als die Ihre. In meiner Kunst verarbeite ich persönliche Erfahrungen mit Menschen, insofern drückt sie meine Wahrheit aus.

Was macht ein Bild in Ihren Augen besonders?
Wenn es einen tiefen Eindruck hinterlässt. Wie auch immer, es das anstellt, es muss im Kopf bleiben, plötzlich zwischen den Gedanken auftauchen und nicht mehr weggehen, dann ist es ein besonderes Bild.

Gibt es Bilder von Ihnen, die Ihnen nicht gefallen oder gar welche, für die Sie sich schämen?
Nein, jedes Bild, das mein Atelier verlässt, ist in meinen Augen gelungen. Wenn ein Bild von mir nicht gut ist, zerstöre ich es. Als Künstler ist es für mich wichtig, dass ich mir einerseits treu bleibe, mich andererseits aber auch weiterentwickle, darin liegt die grosse Herausforderung für mich.

Wann wissen Sie, dass ein Bild fertig ist?
Eigentlich ist es das nie ganz. Aber ein Künstler spürt, wann der Zeitpunkt gekommen ist, um es in die Welt hinauszuschicken. Manche meiner Bilder stehen sechs Monate oder länger in meinem Atelier und ich arbeite immer wieder daran. Bei anderen hingegen geht es schneller. Ich merke intuitiv, wann ich nichts mehr hinzufügen kann.

Man hat Ihnen vorgeworfen, mehr Marketinggenie als versierter Künstler zu sein. Was sagen Sie dazu?
Ich bin Künstler und sonst gar nichts. Das Interesse an meiner Kunst ist so gross, weil die Leute meine Kunst lieben.

Wann hat dieses Interesse angefangen?
Ich habe mein erstes Bild an eine Pizzeria in Kaarst verkauft. Da war ich zwölf. Ich wusste früh, dass ich Künstler werden möchte. Zum Beispiel habe ich in der Schule, in der grossen Pause, Galerien angerufen und mich so um Ausstellungen bemüht. Irgendwann sind dann die Medien auf mich aufmerksam geworden. Es hat sie beeindruckt, dass ich in so jungen Jahren bereits derart auf Kunst fokussiert war.

Sie haben einst gesagt, dass Ihre Gemälde mal so bekannt werden sollen wie die Picassos. Das stiess manchem Journalisten sauer auf. Plötzlich war von Arroganz die Rede. Ist es Arroganz oder ist es unverblümter Optimismus?
Vor allem ist es der Wille, immer besser zu werden. Und die Freude, beim Malen viel zu experimentieren und immer wieder neue Ideen zu entwickeln. Kunst kennt keine Grenzen, hat keinen Horizont – alles ist möglich!

Woody Allen wurde aus der Filmschule geworfen, Sie wurden durch die Kunstakademie als Schüler abgelehnt. Was dachten Sie damals, hat Sie das geschmerzt?
Natürlich hat mich das geschmerzt. Heute aber denke ich, dass es letztlich besser für mich war. So konnte ich mich frei entwickeln. Die Akademie hätte mich vermutlich zu stark eingeschränkt.

Leon Löwentraut Kurzbiografie:

Der gebürtige Deutsche und sehr gefragte Künstler ist 23 Jahre alt und seine Werke konnten bereits in New York, London, Singapur, Kopenhagen sowie im Puschkin-Museum in St. Petersburg, im Palazzo Medici Riccardi in Florenz und in Zürich in der Galerie WOS bestaunt werden. Sein Stil hat eine expressive Wucht, ist abstrakt und sehr farbenfroh. Seine Ausstellungseröffnungen sind stets ein inszeniertes Ereignis. Löwentrauts Werke entstehen spontan und haben einen impulsiven Ausdruck. Bevorzugt malt er nachts, am Boden seines Ateliers bei lauter Musik. Dynamische und repetitive Ornamentstrukturen, gepaart mit abstrahiert-expressiven Menschen, Köpfen und Silhouetten gehören dabei zu dem bevorzugten Bildkanon des Düsseldorfer Künstlers. Damit offenbart Leon Löwentraut seinen Blick auf die Welt und damit einhergehende Geschehen. Seine Sujets sind vielseitig, beschäftigen sich mit Menschen und dem Zwischenmenschlichem. Berühmt ist seine Kampagne, die von Nachhaltigkeit geprägt ist, «#Art4Global Goals» sowie seine Kunstaktion «Global Gate» auf dem Frankfurter Flughafen. Weitere Stationen des «Global Gate Konzepts» werden Dallas, Singapur und Hongkong sein. Seine Werke verströmen unbändige Lebensfreude und Zuversicht, zwei Facetten, die den Nerv der Zeit treffen.

Ost trifft West

Einrichten im Japandi-Stil bedeutet, sich einen stilvollen Freiraum zu schaffen.

Man nehme eine gehörig grosse Portion japanischen Minimalismus und füge diesem eine ebenfalls nicht zu unterschätzende Masse an nordischem Design hinzu – und fertig ist der Wohntrend 2021. „Japandi“ ist ein Mix aus dem beliebten skandinavischen „Hygge“-Style und der japanischen Wabi-Sabi-Philosophie, die auch als das Konzept der Wahrnehmung von Schönheit gilt. Offensichtliche Kernelemente des Japandi sind natürliche Farben, schlichte Formen und vor allem Holz. Während die Nordeuropäer hier helle Hölzer von Fichte oder Eiche zum Interieur beisteuern, kommen aus dem asiatischen Raum eher dunkle Designstücke aus Akazie oder Walnuss. Stilvoll umgesetzt zeigt sich dies beispielsweise in Form eines massiven Eichholztisches, der von dunklen Holzstühlen flankiert wird.

Weniger ist mehr

Bei den Materialien steht ebenfalls das Natürliche im Vordergrund. Verwendet werden Leinen, Jute, Baumwolle, Papier, Rattan und Keramik, und diese am besten in den Farben Braun, Beige oder Terracotta. Ergänzt durch optische Highlights in indigoblau, smaragdgrün und aubergine. Grundsätzlich geht es beim Japandi darum, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und alles Überflüssige wegzulassen.

Es wundert daher nicht, dass der Wohntrend besonders Minimalisten begeistert. Deko-Artikel und andere Accessoires werden dabei nicht gänzlich aus dem Zimmer verbannt, sie werden jedoch nur ganz bewusst und in der Regel als funktionaler Eyecatcher platziert.

Ein Wandspiegel, der den Raum optisch grösser erscheinen lässt, oder bewusst platzierte Lichtinseln wie eben auch Grünpflanzen, die den Blick auf sich ziehen und unsere reizüberfluteten Sinne zur Ruhe kommen lassen, so geht Dekorieren im Japandi-Style. Nicht fehlen dürfen zudem zwei für den japanischen Einrichtungsstil bekannte Elemente: Raumteiler, die sogenannten Paravents, und niedrige Möbelstücke wie ein Futonbett oder ein entsprechend tiefergelegtes Sofa. Keramikvasen mit japanischen Schriftzeichen sind zudem ein Statement, auf das nicht verzichtet werden sollte. Von „Hygge“ inspiriert werden ausserdem auch Kissen und Decken zum funktionalen Extra. Wichtig jedoch: Nichts übertreiben und sich bei jedem Stück fragen, ob es das wirklich (noch) braucht.

Ein Ort der Ruhe

Der Begriff Japandi ist übrigens ein Kofferwort aus den beiden Begriffen „Japan“ und „Scandic“. Und so ganz neu ist der Stil – wir müssen ja ehrlich sein – auch nicht. Schon vor rund 150 Jahren liessen sich dänische Architekten auf einer Japanreise von der schlichten Eleganz des dort gelebten Wohnstils inspirieren. Doch so richtig Einzug in unser Zuhause hat der klare und sehr zurückhaltende Look erst jetzt gehalten. Ob es daran liegt, dass wir alle mehr daheim sind und trotz eingeschränkter Bewegungsfreiheit den Wunsch nach Grosszügigkeit vermissen, sei dahingestellt. Fakt ist, Japandi sorgt für stilvolle, heimelige Rückzugsorte. Und die tun jedem von uns gut – jederzeit!

Photos Copyrights: Pfister, Carl Hansen, IMM Cologne/Kettler/SICIS, Vitra, COR, Shutterstock

Lidewij Edelkoort

Die Sehnsucht nach der Zukunft

Li Edelkoort, so wird ihr Name meistens abgekürzt, ist eine viel beschäftigte Frau, die immer auf der Suche nach gut verkäuflichen Informationen ist, wie wir in Zukunft wohnen, was wir anziehen, mit welchen Materialien oder Farben wir uns umgeben möchten.

Als intuitive Denkerin durchleuchtet sie die Entwicklung soziokultureller Trends, bevor sie diese mit ihren Kunden aus verschiedensten Industriezweigen wie beispielsweise Einrichtung, Fashion, Einzelhandel, Textil, Automobil, Food und Kosmetik teilt. Unter ihrem in Paris ansässigen Unternehmen Trend Union gibt Li Edelkoort Trendprognosen zwei Jahre im Voraus heraus. Die verschiedenen Trendbücher erscheinen halbjährlich und werden von Strategen, Designern und Marketingspezialisten von verschiedenen internationalen Marken und Firmen für ihre Arbeit verwendet. Sie weiss wie kein anderer zu verbinden, was war, was ist und was kommen wird.

Mode und ihre neue Wirkung

Während wir dieses neue Kapitel in der Geschichte aufschlagen, blicken wir zurück auf die Kunsthelden und -heldinnen unserer jüngsten Vergangenheit. Inspiriert von der Essenz ihres kreativen Geistes, können wir von ihrer Philosophie ebenso viel lernen wie von ihrer Ästhetik. Die Vitalität dieser Vorbilder wird nun einen neuen Ton für die kommenden Jahre vorgeben. Deshalb werden Moden verunsichert, Stoffe überholt, Materialien beschichtet, verändert und herausstaffiert. Wir können viel von Aussenseiter-Designern lernen, von innovativen Farben, strassentauglichen Kombinationen und fliessenden Praktiken, die alle Geschlechter, Altersgruppen und Rassen miteinander vermischen, mit besonderer Ehrfurcht vor dem Ausdruck der Einheimischen. Einen Trend in der Mode betitelt sie als „Animismus“.

Das Ergebnis ist atemberaubend und bahnbrechend. Es verlagert den Kauf von Kleidungsstücken von einem Akt des Konsums zu einem Akt des Kuratierens und zielt auf eine präzise Auswahl ab, die zu Objekten wird, die mit Energie und Kameradschaftlichkeit durchdrungen sind: Kleidungsstücke, die wie Freunde sind. Sie sind zeit- und alterslos und werden zu klugen Investitionen auf lange Sicht. Diese Präsentation ist daher die nächste in einer Reihe von saisonlosen Konzepten, bei denen die Kleidung von Trends und Marketing abgekoppelt wird und nach einer alternativen, tieferen Bedeutung sucht. Sich um den Planeten und die Menschen zu kümmern, Hoffnung für die Zukunft zu geben. Alle Kleidungsstücke haben ihre eigene Identität und können die Verwirklichung einer kleinen Kollektion motivieren, die eine Auswahl nach Mass bietet. Ein neuer Weg zur Kreativität und auch irgendwie die Sehnsucht nach einer neuen Zukunft.

Die Saison Herbst/Winter 2021/22 wird bestimmt durch Inspiration, die sich zum einen aus dem Natürlichen, dem Erdigen und dem Strukturellen ergibt und im Gegensatz dazu durch einen digitalen Aspekt, der sich auf verbesserte Lebensvisionen durch Virtual Reality, 3D-Software und Augmented Reality konzentriert. Die Farben der Herbst/Winter Saison 2021/22 folgen diesen beiden Aspekten und neigen zu warmen, beruhigenden neutralen und einfachen Grautönen, denen euphorische Pastelltöne oder mysteriöse Unterwasser-Blaugrüntöne gegenüberstehen. Entsprechend der Zeitstimmung sind die Formen entspannt und schützend und die Schnitte unstrukturiert und grosszügig, damit wir uns „einhüllen“ können.

Im Gegensatz dazu führen innovative neue Materialien oder der Wunsch, Stärke zu zeigen, zu kühnen skulpturalen Formen, die mit einer Erweiterung des Körpers spielen. Diese Wertschätzung, die den Ursprung in der Natur findet, wird sich mitunter auch eine bewusstere Lebensweise zeigen. Edelkoort sagt auch eine verstärkte Nutzung von Zügen statt Flugzeugen sowie Elektroautos oder E-Scootern voraus. Besonders entscheidend ist für die gebürtige Holländerin jedoch der Wandel der Konsumgewohnheiten: Weniger unüberlegte Impulskäufe, weniger zwanghaft – dafür sinnvoll und nachhaltig.

Lidewij Edelkoort ist Trendprognostikerin, Verlegerin, Menschenfreundin, Designpädagogin und Ausstellungskuratorin. Ihr Unternehmen Trend Union produziert Werkzeuge für Designer, Werber und Strategen in Unternehmen auf der ganzen Welt. 2015 machte sie mit ihrem viel diskutierten Anti_Fashion Manifesto erstmals auf die Veränderungen und Umwälzungen aufmerksam, die die Modeindustrie derzeit erlebt. 

„Der neue Luxus will sehr komfortabel und nachhaltig sein, aber wunderschön gemacht.“

Von 2015-2020 war sie Dekanin für hybride Designstudien an der Parsons in New York, wo sie einen Textil-Master und das New Yorker Textile Month Festival im September gründete. Edelkoort wurde vom TIME Magazine und Business of Fashion schon zu einer der einflussreichsten Personen in der Modebranche ernannt und gilt weithin als eine der einflussreichsten Personen im zeitgenössischen Design.  Ihre zum Nachdenken anregenden Schriften und Podcasts erfreuen sich zunehmender Beliebtheit in einer Zeit, in der sie als Aktivistin und Vorkämpferin für Veränderungen gilt. Im Jahr 2020 wurde sie von der niederländischen Zeitschrift Harper’s Bazaar zur Frau des Jahres (Oeuvre Award) gewählt, während sie das World Hope Forum als Plattform gründete, um die kreative Gemeinschaft zum Wiederaufbau einer besseren Gesellschaft zu inspirieren.

Photos Copyrights: Thirza Schaap, Shutterstock