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Wilma Fasola

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ANKOMMEN, RUNTERKOMMEN, DER NATUR NAHEKOMMEN

Die Souki Lodges & Spa im Süden Frankreichs sind nicht einfach nur eine Unterkunft, sie sind natürliche Schönheiten für den ganz besonderen Aufenthalt.

Grüne Anhöhen, schroffe Felsen und rotes Gestein – im Süden Frankreichs zeigt sich die Natur im Tal von Cabrières von ihrer schönsten Seite. Und genau darum waren sich Fabien Morcel und Gilles Pascal sicher, an diesem, ihrem Heimatort, ein Herzensprojekt umzusetzen: die Souki Lodges & Spa. Am Hang eines Hügels haben sie ein stilvolles Refugium geschaffen, das als Synonym für Erholung, Rückzug und Ruhe steht. Oder wie Fabien es einmal selbst in Worte fasste: «Souki Lodges & Spa ist ein kleines Paradies, das einem ins Ohr flüstert, ein zeitloser Zufluchtsort, an dem das Leben ein Abenteuer ist und der einen daran erinnert, wie wichtig die einfachen und schönen Dinge sind.» Und wer einmal da war, kann nur bestätigen. Hier lässt sich Kraft schöpfen und der Abstand zum sonst oft stressigen Alltag fällt bereits bei der Ankunft von einem ab.  

Souki Lodges & Spa besteht aus zwei exklusiven Holzkokons. Beide wurden auf Stelzen errichtet, um der Natur ihren Raum zu lassen und sich so wenig wie möglich in die Natürlichkeit «einzumischen». Die gesamte Holzstruktur wurde aus Kiefernholz gefertigt – ökologisch nachhaltig gewonnen und entsprechend verarbeitet. Das Interieur vereint zudem die besten Namen zeitgenössischer moderner Designer. Die farbenfrohen Teppiche stammen von Moooi, die eleganten und kreativen Vogel-Pendelleuchten von Umut Yamac. Und die in Pastelltönen gehaltenen Sofas sind Designs von Ronan und Erwan Bouroullec. Die Betten stammen von Designerin Paola Navone beziehungsweise Architektin Patricia Urquiola. 

Besonderes Highlight sind die vollkommen aus Holz gefertigten Badezimmer. Und natürlich die jeweils zu einem Kokon gehörende Terrasse. Neben einem privaten Jacuzzi bietet sie vor allem einen faszinierenden Ausblick auf das Tal. Beide Lodges stehen in unmittelbarer Nachbarschaft, doch die Privatsphäre ist garantiert. Ein Ort, an dem die Welt stehengeblieben zu sein scheint und der die Gäste den Begriff «natürliche Schönheit» noch einmal neu interpretieren lässt.

Photos Copyrights: Souki Lodge & Spa France

Dolder goes Japan

Das neue Restaurant Mikuriya im Dolder Grand bedeutet: Geniessen mit allen Sinnen. Einzigartige Kochkunst, für den Gast, vor dem Gast. Gastgeber ist Yusuke Sasaki.

Omakase, Mikuriya & Sasaki – im Schweizer Luxushotel Dolder Grand herrscht nun «made in Japan». Und das voller Genuss und noch mehr Erlebnis. «Omakasa» steht dabei für ein ganz besonderes japanisches Menü. Die Gäste sitzen, meistens in kleiner Anzahl, direkt am Küchentresen, schauen dem Küchenchef beim Bereiten der Speisen zu. Vor allem aber verlassen beziehungsweise vertrauen sie auf die Auswahl der richtigen Speisen durch den Meister am Herd. Mit «Mikuriya» ist die Küche gemeint, in der «besonderen Gästen Besonders zubereitet wird». Genau passend daher, das neue luxuriöse Restaurant im Dolder Grand so zu taufen, wie alle Verantwortlichen meinen. Und «Sasaki»? Er ist der Meister, der im Restaurant Mikuriya für die ausgewählten Gäste das Omakasa zubereitet. Einzigartig und das jeden Abend wieder.

Das im vierten Stock das Traditionshauses Dolder gelegene Restaurant hat Dienstag bis samstags geöffnet. Dabei können maximal acht Personen am Tresen Platznehmen, um Sasaki beim Zubereiten der 18 Gänge zuzuschauen und die Kochkunst mit allen Sinnen geniessen zu können. Kostenpunkt pro Person? CHF 300 ohne Getränke. Aber das ist es auf jeden Fall wert. Denn während der Zubereitung weiht der Küchenchef seine Gäste in die Kunst der japanischen Küche ein, im kulinarischen Dialog geht es um Zubereitung, Herkunft und natürlich um die Jahrhunderte des Omakase. Denn, so sagt Sasaki es selbst, «eine Form von Essen, die in der japanischen Kultur verehrt wird und Neugierde weckt.»

Info:

Für das neue Restaurant-Konzept wurde ein Teil der spektakulären Suite 100 im Dolder umgebaut. Das Restaurant besticht durch ein puristisches Design, Kunst sowie eine einmalige Sicht auf den historischen Hauptbau, die Stadt, den Zürichsee und die Alpen. An den genannten Tagen ist es ab 19 Uhr geöffnet, Reservationen bitte unter: +41 44 456 62 59

Bilder © Dolder Grand

Kunst geniessen, auf höchstem Niveau

Die Kunstserie «Right Here, Right Now» ist ein Genuss für alle Sinne. Ein eindrucksvolles Dankeschön des dänischen Künstlers Jeppe Hein für die «carte blanche» der Maison Ruinart. 

Alt ist es und wunderschön. Das erste seiner Art: das Maison Ruinart. Zum ersten Mal öffnete das Haus des Champagners seine Türen im Jahr 1729. Hausherr war Nicolas Ruinart. Sein Onkel, der Mönch Dom Thierry Ruinart hatte ihm von dem «Wein mit Perlen» berichtet. Mit diesem war er während seiner Zeit in der Abtei Saint-Germain-des-Prés zum ersten Mal in Kontakt gekommen. Beliebt bei jungen Adeligen und an den aristokratischen Höfen hatte er jedoch zu dieser Zeit noch keinen Namen, aber reichlich Geniesser. Nicolas erkannte das Potenzial des perlenden Weins. Da damals jedoch noch ein Verbot herrschte, das den Transport von Wein ausschliesslich auf Fässer beschränkte, musste er mit der Umsetzung seiner Idee – der Maison Ruinart – warten. Im Jahr 1728 war es dann so weit, ab sofort durfte Wein in Flaschen transportiert werden. Und Nicolas legte den Grundstein einer nun fast 300 Jahre andauernden Erfolgsgeschichte. 

Eine kunstvolle Inszenierung

Um das Haus zu würdigen und das Familienerbe zu bewahren, erteilt Ruinart heute einmal im Jahr zeitgenössischen Künstlern die sogenannte «Carte blanche». Gemeint sind die Aufgabe und der Wunsch, dass sich ein Künstler in der ihm eigenen Art mit der Maison Ruinart, der einzigartigen Geschichte der Marke und der Exklusivität des Champagners auseinandersetzt. In diesem Jahr erhielt der dänische und in Berlin lebende Künstler Jeppe Hein diese Karte. Und er setzte sie kunstvoll um. Sonne, Erde, Wasser und Luft – ohne diese vier Elemente wäre Champagner nicht herstellbar. Sie dienten daher auch Hein als Inspirationsquelle für die eigens für Ruinart geschaffene Kunstwerkserie «Right Here, Right Now». Seine Worte dazu: «Es ist mir wichtig, dass durch meine Kunst Menschen verstehen können, wer sie sind und wohin sie gehen, aber auch, wie sie im Hier und Jetzt präsent sein können. Denn bei unserem hektischen Lebensstil vergessen wir manchmal, den Moment zu geniessen und ihn bewusst zu leben.»

Ein exklusiver Austausch mit Gleichgesinnten

Das Ergebnis ist nicht im eigentlichen Sinne ein fertiges Kunstwerk, sondern eine Installation, die den Betrachter zum Mitmachen inspiriert. Diese erzählt die verschiedenen Schritte der Champagner-Produktion und lädt zum bewussten, genussvollen Wahrnehmen ein. Der Duft einer Chardonnay-Blüte, Rosinen zum Anfassen, grosse Tafeln in verschiedenen Formen und Farben, auf denen Besucher mit Kreide ihre Ideen hinterlassen können. Hein selbst sagt, er möchte zum Dialog einladen. Er möchte Nicolas Idee, einen Ort des Austauschs und der Begegnung zu schaffen – die Maison Ruinart kunstvoll weiterentwickeln. Vor ihm taten das schon Jaume Plensa, Liu Bolin, Vik Muniz und David Shrigley. Heins Werk kann man zudem auch selbst erleben, unter anderem auf der Art Basel, der Frieze London und dem Gallery Weekend in Berlin. Seit ihrem Debüt auf der Palais de Tokyo in Paris im April 2022 reist die Installation durch die Welt und lädt zum exklusiven und genussvollen Miteinander ein. 

Photos Copyrights: Mathieu BONNEVIE, Strempel Photography

Elektrisierend!

Schnell, ausdauernd und stark – vollelektronische Sportwagen sind das i-Tüpfelchen unter den Elektroautos und der nahezu lautlose Fahrspass lässt sich über immer längere Strecken geniessen.

Von null auf hundert in 3.7 Sekunden, 598 PS unter der Haube, vollelektrisch und eine Reichweite von bis zu 504 Kilometern – das ist der Taycan GTS Sport Tourismo. Als Porsche im Jahr 2019 das erste Modell des Taycan präsentierte, war das ein Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens. Und einer in der Geschichte der Sportwagen. Ein Elektro-Flitzer, der nicht nach wenigen Kilometern wieder an die Steckdose muss, um die hunderte Pferdestärken zu füttern. Der Taycan hat das Attribut «sportlich» absolut verdient. Nahezu lautlos beschleunigt er auf bis zu 250 km/h – wenn denn offiziell erlaubt – und trotzt damit jeder Kritik, dass ein vollelektronisches Fahrzeug den Titel «Sportwagen» gar nicht verdient hat.

Bereits seit dem Jahr 2014 treten im Rahmen der FIA-Formel-E-Weltmeisterschaft vollelektrische Sportwagen gegeneinander an. Dass es die Technologie also einmal als Serienfahrzeug auf die Strasse schaffen würde, war eigentlich abzusehen. Schwer vorstellbar war es dennoch. Das Thema Reichweite ist neben der Lademöglichkeit bis heute Kriterium Nummer eins, wenn es um den Kauf eines Elektrowagens geht. Und dass ein Wagen mit hunderten PS auch hunderte Kilometer fahren kann und das bei Spitzengeschwindigkeiten, naja – man war sich nicht sicher.

Geht nicht? Geht doch! Und wie!

Doch die Automobilhersteller haben uns eines Besseren belehrt und uns absoluten Fahrspass geschenkt. Und sie hören damit auch nicht auf, die Anzahl an Modellen nimmt konstant zu. Gerade hat Lexus seinen Fans das neue PS-starke und vollelektrische Vehikel präsentiert. Derzeit noch namenlos, aber man verspricht den Sprint von null auf hundert in einem niedrigen Zwei-Sekunden-Bereich und eine Reichweite von bis zu 700 km. Zudem gibt es noch den Audi RS e-tron GT. Auch der schafft über 400 km mit einer Ladung, bringt er es ebenfalls von null auf hundert in 3.7 Sekunden, verfügt über 475 PS und ist in rund 22 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen.

Zudem wurde im Mai 2021 bereits bekannt, dass im Jahr 2026 auch ein vollelektronischer Lamborghini vom Band rollen wird. Ebenso hat man sich aus Maranello gemeldet. Bei Ferrari wird unter der Bezeichnung «Projekt F244» am ersten 100%igen E-Modell gearbeitet. Dieses soll im Jahr 2024 produziert werden. Optisch wird es jedoch dem neuen Purosangue gleichen, heisst es aus Italien. Und das ist der neue und erste SUV der italienischen Sportwagen-Legende.

Und nicht vergessen werden darf natürlich der Tesla Roadster. Der schafft es in 2,1 Sekunden von null auf hundert. Er fährt maximal 400 km/h und hat eine Reichweite von bis zu 1’000 km! Und damit auch jeder sieht, wie viel Freude dieses Auto macht, wurde das Dach aus Glas gefertigt und ist abnehmbar. Mehr Spass geht kaum. Einfach elektrifizierend.

Photos Copyrights: Tesla, Audi, Porsche, Lexus

Persönliche Potenzialentfaltung

„Der Schwerpunkt hat sich von der Quantität auf die Qualität des Lebens verlagert.“

Dr. George Gaitanos ist Chief Operating and Scientific Officer bei Chenot. Mit uns sprach er über das einzigartige Wellness- und Wohlfühl-Konzept der Marke, über den Erfinder und natürlich auch darüber, wie sich die Pandemie auf jeden einzelnen und sein Leben ausgewirkt hat.

Wer war Henri Chenot und warum war er ein echter Visionär?
Dr. George Gaitanos: Die Geschichte der Chenot-Bewegung begann vor 50 Jahren. Aus der Vision und Leidenschaft Henri Chenots entstand ein innovativer Ansatz, um die Gesundheit der Menschen und das individuelle Lebensgefühl jedes Einzelnen zu verbessern. Sein Ziel war es, die Menschen zu entgiften. Schon früh hatte er erkannt, dass wir nur dann wirklich gesund sind, wenn Körper, Geist und Seele in Harmonie arbeiten und ein tiefes Gefühl von Frieden und Glück vermitteln. Wenn diese Harmonie gestört ist oder sie ganz fehlt, sammelt unser Körper schneller Giftstoffe an und unsere Gesundheit verschlechtert sich zunehmend und zusehends. Chenot war ein Verfechter der Vorbeugung und er betonte bereits in den 1970er-Jahren, wie wichtig es sei, so früh wie möglich im Leben die Verantwortung für die eigene Gesundheit und das eigene Wohlbefinden selbst in die Hand zu nehmen und in sie zu investieren.

Wie entstand die heute von Ihnen in acht Ländern erlebbare Chenot-Methode?
Henri Chenot kombinierte damals die neusten wissenschaftlichen Fortschritte der westlichen Medizin und Diagnostik mit dem Besten aus der chinesischen Heilkunde. Das Ergebnis war die Chenot-Methode, die heute vor allem im Chenot Palace Weggis als zentraler therapeutischer Ansatz angewendet wird. Er prägte zudem den Begriff der «Biontologie» – die Wissenschaft des optimalen Alterns. Unser Gründer war der erste, der überhaupt offen über Dinge wie «präventives Altern» oder auch «erfolgreiches Altern» sprach. Bis zu seinem Tod Ende 2020 widmete er seine Zeit der Erforschung von Gesundheit und Wohlbefinden. Sein Fazit: Die Quelle für ein langes gesundes Leben liegt in einer idealen Kombination aus Genetik, Lebensstil und Umwelt.

Fassen Sie bitte kurz die wichtigsten Merkmale/Inhalte der Chenot-Methode zusammen.
Unser Konzept ist präventiv und nicht pathologisch auf Reparatur und Krankheit ausgerichtet. Wir heilen keine Krankheiten, wir unterstützen jedoch dabei, dass der Mensch erst gar nicht krank wird. Die Chenot-Methode soll den Körper dabei unterstützen, Giftstoffe auszuscheiden, Nährstoffe zu assimilieren, seine Vitalität und sein Energieniveau zu steigern, seine Physiologie wieder ins Gleichgewicht zu bringen und sie soll sicherstellen, dass der Health-Wellness-Index immer auf seinem optimalen Niveau ist. Unsere Methode ist einzigartig in ihrer Anwendung, sie integriert und überträgt energetische, physische und emotionale Signale an den Körper. Dies wiederum hilft den körpereigenen Abwehrkräften, wieder zu Kräften zu kommen und der Körper baut die eigene Energie, Funktionsfähigkeit und innere Harmonie wieder auf und bewahrt diese über einen langen Zeitraum. Die Chenot-Methode ist auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen zugeschnitten, sodass Körper und Geist ihr individuell optimales Niveau erreichen können.

Stichwort Ganzheitlichkeit – dieses ist zentrales Thema bei der ChenotMethode.
Die fortschrittlichen medizinischen Screening-Tests der Chenot-Methode zielen in erster Linie darauf ab, die Individualität der Person und ihren aktuellen Status von optimaler Gesundheit und Wohlbefinden zu verstehen. Durch die Messung der «Lifestyle Biomarkers», wie wir es nennen, werden die Auswirkungen der persönlichen Lebensweise und des eigenen Lebensstils auf die jeweilige Gesundheit und Wohlbefinden bewertet. Das ermöglicht uns die Personalisierung des Programms. Unser Ansatz ist integrativ und personalisiert. Wir behandeln den Gast ab dem Zeitpunkt seiner Ankunft, sein ganzes Wesen wird von unseren Gesundheitsspezialisten und Fachleuten bewertet – natürlich gilt dabei absolute Diskretion und die ärztliche Schweigepflicht. Darüber hinaus werden intern fortschrittliche Screening-Tests und modernste Diagnostik angeboten, um ein individuelles Programm zu ermöglichen. Alle Behandlungen werden kontinuierlich überwacht und sind während des gesamten Transformationserlebnisses des Gastes miteinander verbunden. Diese massgeschneiderte Herangehensweise ist die Grundlage für unseren Erfolg. Die Mitarbeiter sind ein wesentlicher Bestandteil des Prozesses. Durch seinen multidisziplinären Ansatz will Chenot den Menschen helfen, ihr persönliches Gleichgewicht wiederzufinden, sich neu zu orientieren und ihr körperliches und geistiges Optimum zu erreichen.

Gesundheitsprävention – welche Veränderungen sehen Sie hier grundsätzlich in der Gesellschaft?
Die Sichtweise auf ein gesundes Leben hat sich verändert. Der Schwerpunkt hat sich von der Quantität auf die Qualität des Lebens verlagert. Zwar sind sich alle einig, dass die Abwesenheit von Krankheit ein Teil der Gesundheit ist, aber das sagt nichts darüber aus, ob man sich in einem Zustand des Wohlbefindens befindet. Ein gesundes Leben erfordert Interventionen aus der Perspektive des Lebensstils, wobei die Bemühungen nicht durch den Wunsch motiviert sind, Krankheiten zu vermeiden, sondern vielmehr durch den Wunsch, ein erfolgreiches Sein und ein höheres Mass an Vitalität zu fördern. Wir sollten Wellness als eine Kultur und nicht als Programm verstehen.

Was kann jeder Einzelne für sich selbst tun, um einen qualitativ besseren Lebensstil zu führen?
Jeder Gast ist anders, daher konzentrieren wir uns zu Beginn darauf, sein Bewusstsein für den eigenen aktuellen
Gesundheitszustand zu schaffen. Danach besprechen wir, welche neuen Gewohnheiten er in seinen Tagesablauf integrieren kann, mit dem Ziel, diese langfristig zur Gewohnheit werden zu lassen. Unsere Unterstützung bei der Ernährung während des Aufenthalts, das gesunde Essen, das keine Kompromisse beim Geschmack eingeht, aber auch das wahrgenommene erhöhte Wohlbefinden nach dem Verlassen des Hotels sind wesentliche Bestandteile, die den Gast zu einem gesunden Lebensstil motivieren.

Was kann ich ganz bewusst in dieser Ausnahmesituation, also in der Pandemie für mein Wohlbefinden tun?
Wir heilen oder schaden uns selbst durch die Art und Weise, wie wir unser Leben jeden Tag leben. Und es besteht kein Zweifel daran, dass unser Leben in den letzten zwei Jahren zunehmend stressiger geworden ist als je zuvor. Wir leben jetzt eine transformatorische Erfahrung. Eine Zeit der physischen Isolation, gestörter Routinen, erhöhter und schwankender Emotionen, Stress und Instabilität. All diese Faktoren haben negative Auswirkungen auf unser geistiges und körperliches Wohlbefinden. Wir müssen also einen Weg finden, nicht nur zurechtzukommen, sondern produktiv, motiviert und glücklich zu sein und ein neues Gefühl der Zufriedenheit zu entdecken, um in dieser sich ständig verändernden Umgebung zu leben. An der Vorgehensweise von Chenot hat sich aber nicht viel geändert. Doch die Pandemie hat sicherlich vielen die Augen geöffnet, sich mehr auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist: Gesundheit und ihr Wohlbefinden.

Fotos: Chenot Palace Weggis

Der Versuch, der war es wert

Im Jahr 2009 präsentierte Porsche mit dem Gran Turismo Panamera das erste serienreife viersitzige Modell der Unternehmensgeschichte. 12 Jahre später ist klar, das Risiko hat sich gelohnt.

Knapp eine Viertelmillion verkaufte Exemplare sind eine klare Antwort: Dieser letzte Versuch hat sich gelohnt. Denn als man im Jahr 2009 den Gran Turismo Panamera präsentierte, war mancher Porsche-Fan nicht sofort begeistert. Eine Limousine mit grossem Kofferraum und Platz für 5 Personen? Solch ein Modell durfte doch nicht den Namen Porsche tragen. Porsche und vor allem das Modell 911 gelten als Synonyme für Sportwagen und zweisitzig – Notsitze sind ja nicht wirklich Sitze. Und einen Kofferraum braucht es auch nicht wirklich, die unter der Motorhaube versteckten PS machen es möglich, an nur einem Tag die halbe Welt zu bereisen.
Und dennoch war man im Jahr 2009 bereit, in Serie zu gehen. Und zwar mit einem Modell, das sportwagentypische Performance mit dem Luxus und der Variabilität einer Reiselimousine kombinierte. Und weil das aussergewöhnlich war, schaute man auch bei der Präsentation keine Mühen. Medien aus aller Welt fanden sich am 19. April 2009 in der 94. Etage des World Financial Centers in Shanghai ein, um die Premiere des Panamera zu feiern. Die Fahrt im Aufzug und in diesem Fall auf 400 Meter Höhe dauerte nur eine Minute.
Dass den Tag über rund 60 Mitarbeiter über mehrere Stunden und mithilfe eines Schlittens das Auto hochkant oder wie auch immer in den Aufzug und nach oben gebracht hatten, ahnte da niemand.

Dr. Michael Steiner, Porsche-Vorstand für Forschung und Entwicklung, damals erster Baureihenleiter des Panamera, vor dem Hintergrund der Körpergrösse Wiedekings und dessen fester Zielsetzung, dass der Panamera nicht länger sein dürfe als fünf Meter, aber dennoch das absolute Maximum an Raum bieten müsse:

Es klappt nicht immer beim ersten Versuch

G1 hiess intern das erste Panamera-Modell, von dem final insgesamt weltweit mehr als 161’000 Exemplare verkauft wurden, bevor das Model einen Nachfolger bekam. Der G1 hatte übrigens schon diverse Vorgänger, die aber eben über den Status «Prototyp» nicht hinauskamen. Dieser Gedanke «Ein Porsche für vier» kam zum ersten Mal in den 1950er- Jahren auf. Auf Basis des 356 wurde ein Auto geschaffen, dass einen verlängerten Radstand besass, vergrösserte Türen und ein angehobenes Dach im Fond.

Der Typ 530 wurde aber schnell wieder in der Schublade versenkt, um dann rund 30 Jahre später einen um 250 Millimeter verlängerten 928 zu kreieren, den Ferry Porsche als Geschenk zu seinem 75. Geburtstag bekam und den er viele Jahre gerne, schnell und häufig fuhr. In die Läden kam er aber nicht, genauso wenig wie sein Nachfolger, der 989. Die hohen Entwicklungskosten machten dem Projekt des viertürigen Porsche erst einmal ein Ende. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Doch Aufgeben ist auch keine Option

Anfang des neuen Jahrtausends wurde dann nach zahlreichen Marktforschungen beschlossen, doch noch einmal einen Versuch zu starten. Nicht zuletzt war es Dr. Wendelin Wiedekings, ehemaliger Vorsitzender des Vorstands bei Porsche, «Verdienst», dass man doch noch einmal über einen Porsche mit vier Sitzen nachdachte. Dazu eine Anekdote von Dr. Michael Steiner, Porsche-Vorstand für Forschung und Entwicklung und erster Baureihenleiter des Panamera: „Es ist tatsächlich so, dass Dr. Wiedeking in Sitzkisten und später auch in Baustufenfahrzeugen mehrmals Platz nahm, und das in der Regel hinten. Dort bat er sich so viel Raum aus, wie er es mit seiner Körpergrösse als angemessen betrachtete. Das Hintensitzen war eine völlig neue Erfahrung für uns alle. Dr. Wiedeking gab sogar einmal den Auftrag, ihm von hinten einen Bericht zu schreiben, um zu sehen, wie sich das so anfühlt. Diese Erfahrungen brachten uns viel für die Entwicklung. Wir lernten zu schätzen, dass man zu viert im Auto sitzen und sich auch bei sehr hohen Reisegeschwindigkeiten in der Kabine normal unterhalten kann. Der Hochgeschwindigkeitskomfort des Panamera war phänomenal.“

Das beste eines Trios in nur einem Auto umgesetzt

Am Ende hörten die drei Konzepte für den ersten serienreifen 4-Türer und -Sitzer von Porsche auf die Namen: Mirage, Meteor und Phantom. Das Ziel war es, eine Fliessheck-Limousine zu erschaffen, die mit Fahrdynamik und Platz überzeugt, auf der aber garantiert der Schriftzug «Porsche» seine Berechtigung hat. Michael Mauer, Leiter Style Porsche, erinnert sich: «Wir wollten einen viersitzigen Sportwagen mit schneller Dachlinie, grosser Heckklappe und Fliessheck bauen.» Und getreu dem Motto «Aus drei mach eins» wurden die besten Elemente der drei Konzeptmodelle zu einem Gesamtwerk zusammengefügt und das erhielt den Namen «Panamera», abgeleitet vom mexikanischen Langstreckenrennen «Carrera Panamericana», bei dem nur 5-sitzige Limousinen an den Start gelassen wurden.

Sportlich schliesst ökologisch nicht aus

Bis heute hat sich der Panamera rund eine Viertelmillionen Mal verkauft. Wobei nicht nur das Modell G1 zahlreiche Nachkommen erhielt, sondern im Jahr 2016 eine komplett überarbeitete Modellgeneration von Band lief. Noch sportlicher und eleganter, aber nicht weniger Porsche. Denn auch wenn ein Panamera gefühlt schon ein wuchtiger Geselle mit nicht zu unterschätzendem Ausmass ist – vor allem beim Einparken in engen Tiefgaragen – ist und bleibt er ein Sportwagen. Und auch dann, wenn er sich nicht mehr von Benzin ernährt, sondern hybrid unterwegs ist. Porsche bezeichnet es als «einzigartige Symbiose der Gegensätze». In Kombination ergibt der 136 PS-starke und in das Achtgang-Doppelkupplungstriebe eingebaute Elektromotor des Panamera 4S E-Hybrid mit dem V6-Biturbo-Aggregat von 440 PS eine Gesamtleistung von 560 PS. Da soll noch einmal sagen, dass sich Sportwagen, Limousine und Elektro-Modelle ausschliessen.

Sportlich ist weiterhin die Messlatte

Gefertigt werden die Panamera-Modelle – Hybride wie Non-Hybride – mittlerweile in Leipzig und man ist sich sicher, dass der erste vollelektrische Kompakt-SUV noch in diesem Jahrzehnt dort seinen Geburtstag feiert. Auf der anderen Seite aber steht Porsche für PS und Sportlichkeit. «Den Weg der Integration setzen wir konsequent fort», sagt Albrecht Reimold, Vorstand Produktion und Logistik der Porsche AG. «Durch den Ausbau schaffen wir die Möglichkeit, künftig Benzin-, Hybrid- und reine Elektrofahrzeuge auf einer Linie zu fertigen.» Und daher wird auch der Panamera mit jedem Modell ein wenig stärker. 700 PS ist derzeit die Messlinie und niemand fragt mehr, ob der Panamera wirklich den Namen Porsche verdient. Er hat ihn sich verdient – auf der Überholspur.

Fotos: Porsche

Ost trifft West

Einrichten im Japandi-Stil bedeutet, sich einen stilvollen Freiraum zu schaffen.

Man nehme eine gehörig grosse Portion japanischen Minimalismus und füge diesem eine ebenfalls nicht zu unterschätzende Masse an nordischem Design hinzu – und fertig ist der Wohntrend 2021. „Japandi“ ist ein Mix aus dem beliebten skandinavischen „Hygge“-Style und der japanischen Wabi-Sabi-Philosophie, die auch als das Konzept der Wahrnehmung von Schönheit gilt. Offensichtliche Kernelemente des Japandi sind natürliche Farben, schlichte Formen und vor allem Holz. Während die Nordeuropäer hier helle Hölzer von Fichte oder Eiche zum Interieur beisteuern, kommen aus dem asiatischen Raum eher dunkle Designstücke aus Akazie oder Walnuss. Stilvoll umgesetzt zeigt sich dies beispielsweise in Form eines massiven Eichholztisches, der von dunklen Holzstühlen flankiert wird.

Weniger ist mehr

Bei den Materialien steht ebenfalls das Natürliche im Vordergrund. Verwendet werden Leinen, Jute, Baumwolle, Papier, Rattan und Keramik, und diese am besten in den Farben Braun, Beige oder Terracotta. Ergänzt durch optische Highlights in indigoblau, smaragdgrün und aubergine. Grundsätzlich geht es beim Japandi darum, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und alles Überflüssige wegzulassen.

Es wundert daher nicht, dass der Wohntrend besonders Minimalisten begeistert. Deko-Artikel und andere Accessoires werden dabei nicht gänzlich aus dem Zimmer verbannt, sie werden jedoch nur ganz bewusst und in der Regel als funktionaler Eyecatcher platziert.

Ein Wandspiegel, der den Raum optisch grösser erscheinen lässt, oder bewusst platzierte Lichtinseln wie eben auch Grünpflanzen, die den Blick auf sich ziehen und unsere reizüberfluteten Sinne zur Ruhe kommen lassen, so geht Dekorieren im Japandi-Style. Nicht fehlen dürfen zudem zwei für den japanischen Einrichtungsstil bekannte Elemente: Raumteiler, die sogenannten Paravents, und niedrige Möbelstücke wie ein Futonbett oder ein entsprechend tiefergelegtes Sofa. Keramikvasen mit japanischen Schriftzeichen sind zudem ein Statement, auf das nicht verzichtet werden sollte. Von „Hygge“ inspiriert werden ausserdem auch Kissen und Decken zum funktionalen Extra. Wichtig jedoch: Nichts übertreiben und sich bei jedem Stück fragen, ob es das wirklich (noch) braucht.

Ein Ort der Ruhe

Der Begriff Japandi ist übrigens ein Kofferwort aus den beiden Begriffen „Japan“ und „Scandic“. Und so ganz neu ist der Stil – wir müssen ja ehrlich sein – auch nicht. Schon vor rund 150 Jahren liessen sich dänische Architekten auf einer Japanreise von der schlichten Eleganz des dort gelebten Wohnstils inspirieren. Doch so richtig Einzug in unser Zuhause hat der klare und sehr zurückhaltende Look erst jetzt gehalten. Ob es daran liegt, dass wir alle mehr daheim sind und trotz eingeschränkter Bewegungsfreiheit den Wunsch nach Grosszügigkeit vermissen, sei dahingestellt. Fakt ist, Japandi sorgt für stilvolle, heimelige Rückzugsorte. Und die tun jedem von uns gut – jederzeit!

Photos Copyrights: Pfister, Carl Hansen, IMM Cologne/Kettler/SICIS, Vitra, COR, Shutterstock

Die Welt von Assouline

Bücher entführen uns von daheim aus in ferne Welten. Im Kopf entstehen die schönsten Orte und durch surreale Traumwelten bilden sich fantastische Räume an der Grenze des Vorstellbaren. Auf den nächsten Seiten werden Sie ins Chateau Life – der neue Bildband von Assouline – eintauchen und ins kulinarische Träumen kommen. Die Franzosen werden seit langem als kulinarische Experten gepriesen. Dabei liegt die Betonung besonders auf der Zeit, die sie gemeinsam um den Tisch herum verbringen. Jane Webster und ihre australische Familie leben im Château Bosgouet in der Normandie und haben die Traditionen der französischen Tafel mit Überraschung und Freude auf Schritt und Tritt übernommen. Vom Schlendern über den Markt, über das Decken des Tisches bis hin zur Nutzung eines Gemüsegartens. Ihre Abenteuer werden hier vom kultivierten Blick der Fotografin Robyn Lea eingefangen.

Gebackener französischer Käsekuchen

Kräuter-Gourgéres

Orangenmarmeladen-Soufflé

Räucherlachs-Pastete

Erbsensuppe

Das Speisezimmer des Château du Thil in Graves, Bordeaux.

Doris’s Courgette-Brot

Muscheln á la Normande

CHÂTEAU LIFE: Cuisine and style in the french countryside
By Jane Webster with original photography by Robyn Lea
Publisher: Assouline
WWW.ASSOULINE.COM

Meisterstücke

Die „Impossible Collection“ von Assouline ist mehr als eine Ansammlung von gedruckten Worten und Bildern, sie ist eine Hommage an das Aussergewöhnliche.

Bücher sind fester Bestandteil unserer Vergangenheit und Gegenwart, da sind sich Prosper und Martine Assouline einig. Sie sind aber auch das, was in Zukunft an Schönheit gewinnt, weil Bücher einfach wertvoll sind. Zusammen hat das Paar daher Mitte der 1990er Jahre ihren eigenen Brand gegründet oder vielmehr eine eigene Bibliothek eröffnet, indem sie begannen, die Bücher zu erschaffen, nach denen sie immer gesucht haben. Ihre „Impossible Collection” ist dabei sicher kein Schnäppchen, wenn man das so salopp formulieren darf, aber sie ist sicher eine Fundgrube für alle literarischen Ästheten unter uns.

„Die virtuelle Welt braucht greifbare Dinge.“

– Martine Assouline

Pablo Picasso: The Impossible Collection

100 Werke und ein Mann, dessen Namen schon kleine Kinder kennen. Wenn ein Künstler Einfluss auf das 20. Jahrhundert genommen hat, dann Pablo Picasso. Dieses Werk ist die literarische Sammlung, die niemand auf der Welt in Gänze besitzen kann.

Chanel: The Impossible Collection

Das Buch ist ein literarisches Museum, eine kuratierte Auswahl von 100 ikonischen und charakteristischen Looks des Hauses Chanel, vom zeitlosen kleinen schwarzen Kleid bis zum makellos schlichten Tweed-Anzug – massgeblich beeinflusst vom grossen Karl (Lagerfeld).

Rolex: The Impossible Collection

Keine andere Marke verkörpert den Inbegriff der Luxusuhr mehr als eine Rolex. In diesem Werk haben sie alle ihren Platz gefunden, die besonderen Exemplare dieses einzigartigen Chronographen.

Formula 1: The Impossible Collection

Was im Jahr 1950 als Gentlemen’s Club begann, ist heute ein globaler Zirkus mit Millionen von Fans, die gebannt auf die PS-Boliden schauen, die sich Runde für Runde um Millisekunden duellieren. Dies ist ihre Geschichte.

The Impossible Collection of Bentley

Nicht das schnellste, sondern das beste Auto bauen, darum ging es Walter Owen Bentley, als er im Jahr 1919 seine Firma gründete. Wie treffsicher, elegant und stilvoll ihm das die letzten 10 Dekaden gelungen ist, zeigt dieser einzigartige Sammelband.

The Impossible Collection of Wine 

Enrico Bernado – Der italienische und weltweit beste Sommelier hat mit diesem Buch seinen Traum vom ultimativen Weinkeller wahr werden lassen und alle Weine zusammengetragen, die an Qualität, Rarität und Exklusivität nicht zu überbieten sind.

Photos Copyrights: © Assouline, Robyn Lea

Dr. Pascal Botteron

„Speziell in turbulenten Zeiten hilft eine gute ESG-Kultur, den Sturm besser zu überstehen.“

Die Aspekte Umwelt, Soziales und Führung entscheiden nicht nur in der Wirtschaft über Erfolg und Misserfolg, sie werden auch in der Finanzindustrie zunehmend zu einem wichtigen Unterscheidungselement.

Dr. Pascal Botteron ist Mitbegründer und CEO von Green Blue Invest, einem Schweizer Unternehmen, das sich der Entwicklung von ESG-Anlagelösungen widmet. Das Kernangebot von Green Blue Invest besteht aus ESG-Investmentprodukten, deren Bewertung von der Qualität der Corporate Governance ausgeht. Vor der Gründung von Green Blue Invest war Dr. Pascal Botteron in den letzten 25 Jahren in den Bereichen Risikomanagement, Portfoliomanagement und Impact Investing im Bankwesen, in der Beratung und als Akademiker tätig. So hatte er unter anderem verschiedene Positionen im Bereich Global Investment bei der Deutschen Bank im Asset and Wealth Management in Grossbritannien sowie in der Schweiz inne. Zudem war er Professor und Dozent an der Universität Lausanne, der Swiss Banking School, Thunderbird, der Universität Zürich und der HEC in Paris.

Wofür steht ESG genau?
Dr. Pascal Botteron: ESG ist eine weit verbreitete Terminologie, die definiert, wie ein Unternehmen ökologische (Environmental), soziale (Social) sowie Führungs-Aspekte (Governance) behandelt. Dahinter steht das Ziel, Standards zu setzen, dass Anleger in Unternehmen investieren können, die gute ESG-Merkmale aufweisen. Oder mit anderen Worten: Anleger sollen zielgerichtet investieren können. Es ist erwähnenswert, dass es sich nicht um ein neues Konzept handelt. So tauchte die Terminologie erstmals in mehreren Forschungsarbeiten auf, die vor 15 Jahren von den Vereinten Nationen initiiert wurden. Das Ziel dieser Studien war es, hervorzuheben, dass andere Faktoren als finanzielle bei Investitionen in ein Unternehmen zumindest von gleicher Bedeutung sind. Faktoren, wie die Art und Weise, wie ein Unternehmen sich mit Umweltfragen beschäftigt, wie es sein Humankapital schützt und wie es eine Unternehmenskultur pflegt, wurden dabei alle erwähnt.

Gibt es einen Unterschied zwischen den USA und Europa hinsichtlich der Bekennung zu ESG?
Heute ist der Umweltaspekt in Europa ein zentrales Element, während es in den USA der soziale Aspekt ist. Dies zeigt die unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen auf beiden Seiten des Atlantiks. Die Realität in Europa sieht so aus, dass der Klimawandel – vor allem nach der Pariser Konferenz – ein riesiges Thema ist, das von Politikern und vielen Wirtschaftsführern nach breiter Einflussnahme durch Wähler und neue Generationen aufgegriffen wird. Es dauerte jedoch wahrscheinlich noch ein Jahrzehnt, um eine breite Akzeptanz von ESG in der Finanzwelt zu erreichen. Es gab das Missverständnis, dass Unternehmen, die sich verstärkt um die Thematik ESG kümmern, dazu neigen, unterdurchschnittliche Ergebnisse zu erzielen. Die letzten zehn Jahre zeigen jedoch, das ist ein Irrtum. Wir haben gesehen, dass die fundamentalen Triebkräfte hinter einer guten und integrierten ESG Kultur auch dazu beigetragen haben, eine Outperformance am Markt zu erzielen.

Sie haben eine besondere Art und Weise, Unternehmen nach ESG-Kriterien zu überprüfen – würden Sie das kurz erläutern?
Eine gute ESG-Investition setzt grundsätzlich voraus, dass die drei Elemente bei der Investitionsentscheidung berücksichtigt werden. Leider tendieren die Investitionen heute dazu, nur ein oder zwei der drei Elemente zu berücksichtigen. Wir sind der Ansicht, dass die drei Aspekte auf integrierte Weise angegangen werden sollten. In diesem Zusammenhang ist der Schlüssel unter den drei ESG-Elementen das „G“. Der Vorstand eines gut geführten Unternehmens wird zweifellos ein gutes „G“, ein gutes „E“ und ein gutes „S“ praktizieren. Jüngste akademische Untersuchungen haben dafür bereits den Beweis geliefert.

Wie lässt sich das „G“ messen?
Wir haben uns für eine Methode entschieden, die auf der Verarbeitung natürlicher Sprache basiert. In den linguistischen und psychologischen Wissenschaften ist es allgemein anerkannt, dass man den Charakter eines Individuums durch die Sprache definieren kann, die es benutzt.

Zum Beispiel wird jemand, der in jedem Satz „Ich“ sagt, dazu neigen, egozentrisch zu sein, während jemand, der „Wir“ verwendet, eher zum Teamplayer tendiert. Um die Qualität der Unternehmensführung zu extrahieren, verwenden wir dasselbe Prinzip. Wir nutzen ein proprietäres Wörterbuch mit 7‘000 Wörtern, dass die „G“-, aber auch die „E“- und „S“-Dimensionen erfasst. Diese Wörter sind positiv oder negativ. Wir analysieren die Jahresberichte von Unternehmen und können anhand der Häufigkeit des Auftretens dieser Wörter die Qualität der ESG-Politik eines Unternehmens statistisch extrahieren. Da der Jahresbericht unter der Verantwortung des Vorstands steht, erfassen wir den „Ton von oben“ und können eine Diagnose über die Qualität der Unternehmensführung stellen und darüber, wie sie die Integration einer ESG-Politik beeinflusst.

Am Ende des Tages zählt für einen Anleger die Performance, nicht wahr? Wie schneiden Ihrer Meinung nach ESG-Produkte im Vergleich zur Benchmark ab?
Ich stimme Ihnen voll und ganz zu.
Wir haben in den letzten Jahren gesehen, dass ESG-Indizes eine bessere Performance erzielt haben als traditionelle Indizes. Einige Anleger betonen die Tatsache, dass sich dies durch das Fehlen von Öl- und Gasunternehmen erklärt. Das trifft teilweise zu, stellt aber nur einen kleinen Beitrag dar. Wir glauben, dass die Mehrheit der Unternehmen mit einer echten und ehrlichen ESG-Kultur widerstandsfähiger und agiler sind und daher dazu neigen, ihre Konkurrenten regelmässig zu übertreffen. Im Jahr 2020 hat sich dieses Phänomen verstärkt, was zeigt, dass in einer Zeit besonderer Herausforderungen eine gute ESG-Kultur hilft, den Sturm besser zu überstehen.

Wie entwickelt sich die Nachfrage nach ESG Produkten und welche Investoren sind interessiert?
Es gibt eine massive Verlagerung von Vermögenswerten auf ESG-Produkte, was eine gute Nachricht ist. Unternehmen sind gezwungen, sich mit dem Thema zu befassen. Dieses Jahr zeigten sich „netto-positive“ Ströme in ESG-Fonds und „netto-negative“ Ströme in Nicht-ESG-Fonds.

Dafür gibt es viele Gründe. Erstens haben viele Regierungen Vorschriften erlassen, um institutionelle Anleger zu einem Investment in ESG-Produkte zu zwingen. Länder wie Frankreich, Schweden und die Niederlande sind Vorreiter. Ausserdem reagieren viele Banken darauf, indem sie der Forderung der neuen Generationen – der Jahrtausendgenerationen – nachkommen, die an der Notwendigkeit eines Wandels einschliesslich einer Änderung der Investitionsweise festhalten. Der Trend ist aufgegriffen worden, und nun besteht die Notwendigkeit, auf diese Nachfrage mit mehr Produktlösungen zu reagieren.

Wie lange brauchen Unternehmen Ihrer Meinung nach, um die ESG Kriterien vollständig zu erfüllen?
Der Übergang wird sich wahrscheinlich in den nächsten Monaten und Jahren beschleunigen, aber es bleibt es ist noch ein langer Weg. Je nach Land wird es einige Jahre bis zu einigen Jahrzehnten dauern. Die jüngste Outperformance von ESG-Produkten gegenüber Nicht-ESG-Produkten ist definitiv ein Auslöser für die Beschleunigung. Um diesen Trend fortzusetzen, sind drei Elemente von entscheidender Bedeutung. Es braucht erstens einen guten Aufklärungsprozess, um sicherzustellen, dass jeder versteht wie man einen guten ESG-Standard umsetzt – vom Investor bis zum Entscheidungsträger. Zweitens benötigen wir Industriestandards, die garantieren, dass alle ESG-Produkte den ESG-Regeln entsprechen. Und drittens ist die Unterstützung der Entwicklung einer neuen, voll und ganz auf ESG ausgerichteten Industrie unabdingbar. Mit anderen Worten, es besteht ein Bedarf an ESG-Produkten, mehr ESG-Beratern und mehr ESG-Produktmanagern, um auf den Übergang zu reagieren.

ESG ist jetzt im Trend. Was passiert, wenn sich die Unternehmen schnell umstellen und ESG plötzlich alltäglich wird?
Das wäre perfekt! Es bedeutet ja, wir hätten unsere Arbeit getan. Unser Ziel ist es, die Unternehmen zu einer guten Leistung zu zwingen. Derzeit sieht die Realität anders aus. Noch immer hat die überwiegende Mehrheit der Unternehmen, Investoren und Politiker das Konzept nicht aufrichtig angenommen.

Wir sind davon überzeugt, dass der Wandel auf der Vorstandsebene aller Unternehmen beginnen wird, daher müssen die Vorstandsmitglieder zu diesem Wandel motiviert werden.

Welches sind Ihrer Meinung nach aktuell die drei grössten Herausforderungen, damit die Finanzindustrie ESG vollständig integriert?
Die ESG-Branche ist noch neu und wird von vielen Anlegern immer noch als Nische betrachtet. Sie befindet sich jetzt definitiv an einem Wendepunkt, da einige der grössten institutionellen Anleger und sehr vermögende Privatpersonen begonnen haben, vollständig auf ESG umzustellen. Wir erwarten, dass sich noch mehr dieser Umstellung anschliessen werden. In diesem Zusammenhang wird es von entscheidender Bedeutung sein, dass erstens eine Finanzindustrie gute ESG-Produkte entwickelt, zweitens Berater dafür sorgen, dass diese Produkte den ESG-Standards entsprechen, und drittens, dass ESG-Produkte die drei ESG-Elemente mit einem klaren Ziel der Marktüberperformance integrieren.

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Echtes Schmuckstück

Zürichs Traditionshaus Beyer hat umgebaut und dabei keinen Stein auf dem anderen gelassen. Das Ergebnis überzeugt mit Stil, Eleganz und vor allem mit Persönlichkeit.

In 17 Wochen und aus 16 Tonnen Abfall wurden 2’500 Tonnen Recycling-Kupfer gewonnen. 35 Kilometer Kabel wurden verlegt und allein in die Programmierung der Visualisierungen wurden 350 Arbeitsstunden gesteckt. Das sind die harten Fakten, wenn es um den Umbau des Traditionsgeschäfts Beyer an der Zürcher Bahnhofstrasse geht. Das Ergebnis ist jedoch weniger sachlich, es überzeugt vor allem mit Emotionen. Und die sind seit Jahrzehnten fester Bestandteil, wenn es um den Besuch des Ladenlokals an der Bahnhofstrasse 31 geht. Schliesslich ist dieser meistens damit verbunden, sich etwas besonders Schönes, etwas besonders Wertvolles zu gönnen. Oder eben nach einer entsprechenden Gabe zu suchen, die einem lieben Menschen zeigen soll, wie wertvoll er ist.

Die mehreren Millionen Franken, die in das neue Design gesteckt wurden, sieht Inhaber René Beyer nicht nur als Investition in die Zukunft, sondern vor allem als Dank an die treue Kundschaft: «Viele Familien dürfen wir seit mehreren Generationen zu unseren Gästen zählen, da gibt man gern etwas zurück.» Und auch dieses Geschenk kann sich wirklich sehen lassen. Böden, Decken und Wände wurden ersetzt, es gibt zahlreiche neue Schaufensterelemente und alles ist grosszügiger gestaltet worden. Thematische Schwerpunkte wie der IWC-Corner oder die Rolex-Galerie laden zum Verweilen ein. Die Tische sind multifunktionell, sodass jeder Kunde sich auf eine individuelle Beratung auf höchstem Niveau freuen kann.

Natürlich wurde auch das Uhrenmuseum im Untergeschoss nicht vergessen und in den Umbau integriert. So wurde auch das Herzstück ordentlich aufgepeppt. Der Sammlung wurden neue Objekte hinzugefügt und der Rahmen, in dem sie sich präsentieren, ist ebenfalls aufgefrischt worden. Für das 50-jährige Firmenjubiläum im kommenden Jahr ist daher alles bestens vorbereitet. Und bis dahin ist jeder herzlich willkommen. Oder um es mit René Beyers Worten zu sagen: «Natürlich sind alle Neugierigen herzlich willkommen, unser Geschäft anzuschauen –auch ohne Kaufabsichten.»

www.beyer-ch.com

Photos Copyrights: © Beyer